Gunzenhäuser will in den Bundestag

26.1.2021, 17:18 Uhr
Gunzenhäuser will in den Bundestag

© Foto: Walter Bengel

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Weißenburg-Gunzenhausener ÖDP, Reinhard Ebert, und durch die Ansbacher Kreisvorsitzende Maria Hetzel wurde die Strategie für die Bundestagswahl am 26. September beschlossen. Ebert warf die Frage auf, warum die Klima-Krise keine vergleichbare Dringlichkeit, wie die Corona-Krise entfalte. Die Pandemie mache deutlich, wie verletzlich unser Wirtschaftssystem sei. "Hier bedarf es neuer Konzepte und einer Abkehr vom Wachstumswahn", unterstrich der Heidenheimer Ebert.


ÖDP: Neuer Bundeschef kommt aus Nürnberg


Zum Direktkandidaten im Wahlkreis Ansbach nominierte die Versammlung einstimmig Diplom-Betriebswirt und Studienrat Kilian Welser. Der 44-Jährige ist verheiratet und wohnt mit seiner Frau und drei Kindern in Gunzenhausen. "Es ist wichtig, dass auch kleine Parteien zu Bundestagswahlen antreten", erklärte er und gab sich überzeugt: "Die ÖDP hat ein gutes Wahlprogramm. Wem die Umwelt wichtig ist, und wer ökologische Themen stärker in der Politik vertreten sehen will, der kommt an der ÖDP nicht vorbei."

ÖDP - "eine Alternative auf dem Stimmzettel"

Die ÖDP sei "die Öko-Partei schlechthin", meinte er. Da könnten "sich selbst die Grünen noch etwas abgucken". Zusammen mit Günther Brendle-Behnisch, der von der Versammlung einstimmig als Kandidat für die ÖDP-Landesliste zur Bundestagswahl am 26. September empfohlen wurde, wollen die Öko-Demokraten "eine Alternative auf dem Stimmzettel bieten", heißt es in einer Pressemitteilung der Partei.

Unter der Leitung von Brendle-Behnisch habe die ÖDP demnach mit einem mit namhaften Wissenschaftlern besetzten Symposium ein neues ökologisch-soziales Wirtschafts- und Gesellschaftssystem entwickelt. "Die ÖDP bietet damit eine angemessene Antwort auf die Herausforderung der Klimakrise und des Artenschwunds", wirbt die Partei.

Getreu ihrem Motto "Auch ein kleiner Reißnagel kann einen großen Hintern bewegen" habe die ÖDP 2019 das Volksbegehren "Artenvielfalt Rettet die Bienen" initiiert, das von über 1,7 Millionen Menschen per Unterschrift befürwortet wurde. Die Parteimitglieder in Altmühlfranken blicken ebenfalls auf aus ihrer Sicht erfolgreiche Aktionen zurück. Zuletzt sei "durch sie die Erhöhung der Wasserfördermenge durch einen Billig-Mineralwasser-Hersteller in Treuchtlingen gestoppt und der Bau einer teuren und unnötigen Straßenumgehung im Gunzenhausener Ortsteil Schlungenhof verhindert" worden, heißt es in der Mitteilung.

Kilian Welser und Partei kämpfen gegen Center Parcs

Aktuell kämpfe die ÖDP im hiesigen Landkreis gegen die Ansiedlung des Center Parcs mit "Mega-Spaßbad" durch den französischen Immobilien-Konzern Pierre et Vacances Center Parcs Group bei Langlau, die nach Lesart der Partei "den bisher sanften Tourismus im Fränkischen Seenland bedroht". Kilian Welser verweist hierzu auf die Internetseite zur Kampagne "Stopp Center Parcs Brombachsee", die schon über 13.000 Aufrufe verzeichnet habe.


Ist Center Parcs nachhaltig? Die ÖDP sagt Nein


"Hier wird es zu einer Vergewaltigung der Natur kommen. Innovative ökologische Urlaubskonzepte sind nicht zu erwarten und sind bei der Größe des Vorhabens auch kaum umsetzbar", ist der ÖDP-Bundestagskandidat überzeugt.

Das oft zitierte Musterbeispiel Leutkirch glänze nicht gerade, was dies anbelange. "Das, was hier geplant ist, ist toxisch für unser Klima", resümierte Welser, der beim Gedanken an die Pläne den Kopf schüttelt.

Verwandte Themen


Keine Kommentare