Immer weniger Spatzen in Franken: So können Sie sie retten

23.3.2020, 05:25 Uhr
Noch gibt es viele Haussperlinge. Doch sie werden immer weniger. Der LBV gibt nun Tipps, wie man den Schwund stoppen kann.

© Nicolas Armer, NN Noch gibt es viele Haussperlinge. Doch sie werden immer weniger. Der LBV gibt nun Tipps, wie man den Schwund stoppen kann.

„Der Verlust von Brutplätzen durch Sanierungen oder Neubauten, die den Spatzen keinen Unterschlupf mehr bieten, wirkt sich negativ auf die Populationen aus. Dazu gehört auch das Verschwinden von Hecken und dichten Wandbegrünungen, die den geselligen Vögeln als Versteck dienen“, erklärt LBV-Gebäudebrüterexpertin Corinna Lieberth den Rückgang der Spatzenpopulation.

Erwachsene Spatzen ernähren sich hauptsächlich von Pflanzensamen, Körnern und Getreide, doch für die Jungenaufzucht sind Insekten unverzichtbar. Allerdings werden diese in einer monotonen Agrarlandschaft immer weniger.

Experten hoffen, dass die Änderungen, die das das erfolgreiche Artenvielfalt-Volksbegehren in Bayern gebracht hat (wie etwa fünf Meter breite Gewässerrandstreifen und mehr ökologischer Landbau), dem Abhilfe schaffen können. Insekten entwickeln sich vor allem auf Grünflächen, auf denen man der Natur ihren Lauf lässt und Wildpflanzen ungehindert wachsen können.

Blütenreiche Wiese mit Wildpflanzen

Wer dem Spatz etwas Gutes tun möchte, kann neben dem Anbringen von Nistkästen am Haus auch viel im eigenen Garten bewirken. Corinna Lieberth empfiehlt, eine dichte Hecke oder eine blütenreiche Wiese mit einheimischen Wildpflanzen anzulegen. Auch über eine Vogeltränke und einen Staubbadeplatz freuen sich die geselligen Vögel.

„Und schon ist eine kleine Spatzen-Oase entstanden und damit die Voraussetzung für ein ganzjähriges Spatzenkonzert geschaffen. Und natürlich nutzen auch viele andere Vogelarten solche Lebensräume und erfreuen uns mit ihrem Gesang“, sagt Lieberth. Obwohl der Spatzengesang das ganze Jahr über zu hören ist, tschilpen auch sie jetzt im Frühjahr am ausdauerndsten und intensivsten.

Seit dem Jahr 2010 macht der von der indischen Naturschutzorganisation „Nature Forever Society“ ins Leben gerufene Weltspatzentag jährlich am 20. März auf den Rückgang der Spatzen aufmerksam. Und diese Aufmerksamkeit ist mehr als berechtigt - seit 2016 steht selbst der einst so verbreitete Haussperling in Bayern auf der Vorwarnliste der Roten Liste.

Einsatz für die Gebäudebrüter

Seit 2016 setzt sich der LBV mit dem vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderten Projekt „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur“ für den Schutz der Haussperlinge und anderer Gebäudebrüter wie Mauersegler, Rauchschwalben, Mehlschwalben, Turmfalken und Dohlen ein. Neben kostenloser Beratung zur Aufwertung städtischer Lebensräume für Wildvögel bietet der LBV auch eine Wanderausstellung zu Gebäudebrütern an.

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