Mollath schwer beschäftigt aber weiter ohne festen Wohnsitz

14.11.2013, 08:45 Uhr
Gustl Mollath ist seit dem 6. August auf freiem Fuß.

© dpa Gustl Mollath ist seit dem 6. August auf freiem Fuß.

Am 6. August diesen Jahres erreichte Gustl Mollath die Nachricht, dass er aus dem Bezirkskrankenhaus in Bayreuth entlassen wird. Seinen 57. Geburtstag am 7. November konnte er zum ersten Mal seit vielen Jahren in Freiheit feiern. Viel Freizeit, um sein neues Leben zu genießen, hat er jedoch offenbar nicht, wie Mollath jetzt in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erklärte.

Seine Hauptbeschäftigung sei es nach wie vor, sich auf die Wiederaufnahme seines Prozesses vorzubereiten. Dazu sichtet und ordnet Mollath das umfangreiche Material, dass sich im Laufe der Jahre angesammelt hat. Dieses, erzählt er, ist bei verschiedenen Unterstützern untergebracht, weswegen der Nürnberger viel unterwegs ist.

Die bei seiner Exfrau eingelagerten Dokumente hat Mollath bislang nicht abgeholt. Dies sei "nicht ratsam", sagt er selbst.

Die Wiederaufnahme des Gerichtsverfahrens startet im Frühjahr 2014. Wegen eines Gesetzes, welches die Verschlechterung des vorhergehenden Urteils verbietet, kann der Nürnberger mindestens mit einem Freispruch rechnen.

Für die Hauptverhandlung muss Mollath erneut seine Heimatstadt verlassen. Das Verfahren findet in Regensburg statt. Aufgrund seiner Erfahrung, wie leicht ein Mensch in der Psychiatrie landen kann fordert er für die Zukunft bessere Kontrollinstanzen, in welchen "gute Personen mit viel Menschlichkeit" sitzen, so der 57-Jährige im Interview.

Finanziell sei seine Lage nach wie vor prekär. Der ehemalige Psychiatrie-Insasse ist derzeit noch darauf angewiesen, bei Freunden übernachten zu können. Er würde sich zwar gerne eine eigene Wohnung nehmen, allerdings sei "ohne Moos nichts los", wie er es ausdrückt. Um mobil zu sein, habe er sich einen Mercedes von einem Bekannten geliehen.

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