Altes Postamt: So sieht es im neuen Tafelhof Palais aus

5.3.2021, 06:00 Uhr
Noch ist das Areal eine Baustelle. doch schon im Mai soll im Tafelhof Palais das neue Leonardo Royal öffnen.

© Roland Fengler, NNZ Noch ist das Areal eine Baustelle. doch schon im Mai soll im Tafelhof Palais das neue Leonardo Royal öffnen.

Es sind ungewöhnliche Zeiten für einen Neustart in der Hotelbranche. Normalerweise würde Falk Bartels gerade die Eröffnungsparty planen und dafür die Gästeliste zusammenstellen, er würde Besucher über die Baustelle führen und Reservierungen für Tagungen entgegennehmen. Das Interesse daran sei auch da, sagt der designierte Hotelchef des Leonardo Royal. "Doch die Planungssicherheit fehlt." Von der jüngsten Bund-Länder-Runde mit Kanzlerin Angela Merkel hätte er sich deshalb klarere Aussagen für den Bereich der Hotellerie gewünscht. "Wir brauchen irgendeine Perspektive", sagt der 50-Jährige.

Beim Rundgang durch seinen künftigen Arbeitsbereich kommt Bartels dennoch ins Schwärmen. Noch führen hier zwar die Bauarbeiter Regie, doch der Hotel-Manager sieht die künftigen Highlights schon vor sich, die auch die Nürnberger ins Haus locken sollen. So soll zum Beispiel das Restaurant im ersten Stock des historischen Rundbaus der ehemaligen Hauptpost ein Anziehungspunkt auch für Einheimische werden. Hier wird, wenn es denn wieder zulässig ist, levantinische Küche aufgetischt. "Leichte Gerichte aus dem östlichen Mittelmeerraum, verfeinert mit Aromen des Orients", so umschreibt Bartels das Konzept. Serviert werden die Speisen nicht nur im Inneren mit Blick auf die offene Showküche, sondern auch im großzügigen Innenhof.

Bäume, Springbrunnen und eine Freitreppe mit Sitzstufen sollen auch diese Terrasse zum attraktiven Aufenthaltsort für die Nürnberger machen. Dank der durch die angrenzenden Gebäude abgeschirmten Lage ist vom Verkehrslärm vor der Haustür nichts zu hören. "Das wird ein cooler Stadtplatz werden", so Bartels. Auch von den sieben Tagungsräumen aus ist das Areal zu erreichen. Der größte Saal für Veranstaltungen fasst 300 Teilnehmer. Im Erdgeschoss des Hotels gibt es einen Coworking-Bereich, zudem warten in dem 4-Sterne-Superior-Haus 238 Zimmer und Suiten auf acht Etagen auf die Besucher.


Ganz tiefe Delle im Nürnberg-Tourismus


Bartels hofft, dass er bald die ersten Gäste begrüßen kann. Der innerdeutsche und der europäische Tourismus, der nicht nur in Nürnberg eingebrochen ist, werde sich relativ schnell erholen, glaubt der gebürtige Berliner. Auch das Interesse an Tagungen sei da. "Allerdings werden sich die Anforderungen an die Hotels verändern." Roomservice statt Frühstück im vollen Speisesaal, kleinere Meetings an verschiedenen Orten, die virtuell miteinander verknüpft werden - mit solchen und ähnlichen Neuerungen rechnet der Hoteldirektor. Vor Überkapazitäten auf dem Nürnberger Hotelmarkt fürchtet er sich nicht. Neue Häuser könnten der Entwicklung auch einen Schub geben, Nürnberg sei als Ziel attraktiv.

Neben dem Leonardo Royal wird im Tafelhof Palais auch ein weiteres Haus der Motel One-Gruppe öffnen. Beide Hotels wurden weit vor der Corona-Pandemie geplant. Außerdem ziehen Post, Postbank und Einzelhandel in den Gebäudekomplex am Bahnhof ein. Hauptmieter im denkmalgeschützten Rundbau aus den 1920er Jahren werden die Design Offices sein, die dort Büro- und Coworking-Flächen anbieten werden.

Im Untergeschoss gibt es eine Tiefgarage, zudem ist ein Bereich für die Anlieferung reserviert. "Hier schlägt das Herz des Hauses", sagt Bartels - und führt zum Abschluss des Rundgangs noch kurz vom Keller aufs Dach. Von dort aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Altstadt und Burg, leider wird die Fläche nicht öffentlich genutzt. Doch bald, hofft Falk Bartels, lockt dafür der Innenhof.

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