Stadt reißt wichtige Marke

Corona: So viele Menschen haben sich in Nürnberg impfen lassen

Irini Paul

Lokalredaktion

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15.3.2022, 14:59 Uhr
OB Markus König besuchte den Impfbus auf dem Hauptmarkt und beglückwünschte Felix Rost symbolisch als millionsten Impfling.

© Roland Fengler, NNZ OB Markus König besuchte den Impfbus auf dem Hauptmarkt und beglückwünschte Felix Rost symbolisch als millionsten Impfling.

Die Stadt Nürnberg hat im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus‘ eine wichtige Hürde genommen: Stadt, Kliniken und Arztpraxen in Nürnberg haben die Marke von einer Million verabreichter Impfdosen erreicht. Oberbürgermeister Marcus König (CSU) begrüßte Felix Rost symbolisch als millionsten Impfling am Impfbus auf dem Hauptmarkt.
Rost hatte eine Zeit lang gebraucht, um sich überhaupt immunisieren zu lassen. „Anfangs war ich einfach etwas skeptisch und wollte noch abwarten“, so der 27-Jährige. Erst im vergangenen November hatte er sich schließlich das erste Mal impfen lassen. „Die hohen Fallzahlen haben mich dann einfach überzeugt“, so Rost. Auch weil er als Angestellter in einer Tankstelle viel Kundenkontakt habe.

Für OB König sei die Millionen-Marke ein wichtiger Hinweis, zumal der „Impfdrang“ merklich nachgelassen habe. „Es bleibt aber das Thema, und wir geben die Hoffnung nicht auf, dass wir weiter Menschen dazu bewegen können, sich impfen zu lassen“, so König. Man sei nach wie vor an vielen Stellen präsent, um ein unkompliziertes Impfangebot zu machen.

Dies gilt auch für die Flüchtlinge aus der Ukraine, wie er betont. Bis gestern waren etwa 1250 in Nürnberg gemeldet. Die Zahl dürfte allerdings höher liegen, da es keine Verpflichtung gibt, sich bei den Behörden registrieren zu lassen. König geht davon aus, dass einige auch bei Verwandten untergekommen sind. Immerhin zählte die Nürnberger ukrainische Community bereits vor dem Krieg 4200 Menschen.

Geringe Bereitschaft

Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen sei unter den Flüchtlingen im Moment aber wenig vorhanden, so König. Nur etwa 20 Prozent von ihnen seien geimpft. Ob sich daran etwas ändert, ist fraglich. Denn die Impfquote in der Ukraine ist generell äußerst niedrig: Etwa 35 Prozent der Menschen dort sind zweimal geimpft, gerade einmal 1,7 Prozent der Bevölkerung hat die dritte Impfung erhalten.

In Nürnberg wird unterdessen am häufigsten Biontech verimpft. Der neue Impfstoff Nuvaxovid wird laut OB König im Kampf gegen Corona nur wenig nachgefragt. Seit 4. März steht der Impfstoff des US-Pharmaherstellers Novavax auch in Nürnberg zur Verfügung. OB König hatte zunächst gehofft, dass dieses zusätzliche Angebot noch mehr Menschen überzeugen könnte, sich impfen zu lassen.

Bei Nuvaxovid handelt es sich um einen sogenannten Protein-Impfstoff. Grundlage des Impfstoffs ist ein Bestandteil des Coronavirus‘. Das Vakzin ist der erste zugelassene Corona-Impfstoff dieses Typs in Deutschland und ergänzt das Angebot aus mRNA-Impfstoffen (Moderna, Biontech) und Vektor-Impfstoffen (Johnson + Johnson, AstraZeneca).

Da Moderna aber laut König sehr „schlecht transportabel“ sei, soll künftig Nuvaxovid verstärkt angeboten werden. Die Effektivität des Vakzins wurde von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA mit rund 90 Prozent angegeben. Laut Bundesgesundheitsministerium sollen in diesem Jahr insgesamt bis zu 34 Millionen Impfstoffdosen nach Deutschland geliefert werden.

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