Irrfahrt auf dem Südfriedhof: Neue Details bekannt

13.12.2019, 15:13 Uhr

Mit ihrem SUV näherte sich die Fahrerin in der Nacht zum Donnerstag dem Eingang des Südfriedhofs. Sie beschleunigte ihren Wagen, steuerte auf die Pforte zu und durchbrach mit einem großen Krach das Eisengatter. Zeugen alarmierten gegen 4.30 Uhr über den Notruf die Polizeieinsatzzentrale. Die Zentrale ging zunächst von einer Verkehrsunfallflucht aus. Als dann allerdings eine Streife vor Ort eintraf, entdeckten die Beamten den Wagen tief im Gelände des weitläufigen Friedhofs.

Rund um den SUV waren mindestens zehn Gräber beschädigt, offensichtlich war die Frau mit ihrem Wagen darüber gerollt. Laut Polizei wurde an weiteren Gräbern Blumen aus Beeten gerissen und Grabsteine umgestoßen. Die mutmaßliche Täterin saß unverletzt in ihrem Auto. Sie richtete das Chaos auf dem muslimischen Abschnitt des Südfriedhofs an. "Es gibt derzeit aber keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund", sagt Polizeipressesprecher Wolfgang Prehl auf Anfrage.

Alkohol war nicht im Spiel

Die Nürnbergerin kam aufgrund ihres verwirrten Zustandes in die Bezirksklinik. Die Ermittler befragen derzeit noch Zeugen, die Beschuldigte ist allerdings noch nicht vernehmungsfähig. Klar ist aber: Ein Test hat ergeben, dass sie nicht unter Alkoholeinfluss stand. Die Ermittlungen haben auch ergeben, dass sie seit längerem psychische Probleme habe. "Das aber war den zuständigen Behörden nicht bekannt", so Prehl auf die Frage, warum die 54-Jährige noch im Besitz einer Fahrerlaubnis war.