Millionenschwerer Neubau: Bekannte Nürnberger Kita wird ersetzt
3.10.2020, 05:08 Uhr
Die wbg Kommunal wird danach im Auftrag der Stadt einen Neubau am bisherigen Standort errichten. Derzeit werden hier 66 Kinder betreut – künftig sollen es 73 sein. Die Planungen der Büros Hering Architekten und Freiraumplanung Mrachacz aus Nürnberg waren im März 2019 im Stadtplanungsausschuss auf großen Beifall gestoßen (wir berichteten). Das 6,3-Millionen-Euro-Projekt soll in zweieinhalb Jahre bis Frühjahr 2023 fertiggestellt werden.
Für Diskussionen hatte die Suche nach einem geeigneten Interimsquartier samt Bustransfer für die Kinder gesorgt. Mit der Umrüstung eines Baucontainers des Kinderhorts Neue Hegelstraße 17 konnte in fußläufiger Entfernung ein geeignetes Quartier gefunden werden. Der Container diente ursprünglich als Ausweichquartier für den Erweiterungsbau des Horts Neue Hegelstraße. Anschließend war zunächst eine weitere Hortnutzung vorgesehen, wegen des vorrangigen Kindergartenbedarfs wurde die Nachfrage durch andere Einrichtungen abgedeckt.
Nürnberg: Künftig einheitlicher Zeitplan für Kita-Platzvergabe
Georg Reif vom Jugendamt betont: "Dank der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Eltern, Elternbeirat und Jugendamt sowie der Unterstützung durch den Stadteil-Arbeitskreis Nord konnte kurzfristig eine zufriedenstellend Lösung für alle Beteiligten gefunden werden." Nach der Ertüchtigung und Möblierung des Containers sind die Kinder schon in der ersten Augustwoche eingezogen.
Hell und modern gestaltet
Trotz der etwas kleineren Außenfläche seien "die Rückmeldungen der Elternschaft durchweg positiv, insbesondere da das Gebäude vergleichsweise hell und modern gestaltet ist und nur 350 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt liegt", so Reif. Er lobt zudem "neue Möglichkeiten der Kooperation mit dem Kinderhort in den Nachbargebäuden" – wie den Besuch der Vorschulkinder.
Der Kita-Neubau wird wegen des vorhandenen Baumbestands, der weitgehend erhalten werden soll, an der gleichen Stelle entstehen. Wegen der gestiegenen Anforderungen an das Raumprogramm wird er zweigeschossig mit Erd- und Untergeschoss entstehen. Mit 893 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ist er "aus Sicht der Stadtplanung gestalterisch sehr gelungen und fügt sich hervorragend in den Stadtpark ein", lobt Baureferent Daniel Ulrich.
Den Nürnberger Kitas gehen die Mitarbeiter aus
Das oberirdische Gebäudevolumen des Neubaus unterschreite sogar leicht das des alten Hauses und hinterlasse somit im Stadtpark "einen etwas kleineren Fußabdruck". Der leicht wellenförmige Neubau wird aus wirtschaftlichen Gründen mit einfachen konstruktiven Ansätzen realisiert. In der nördlichen Hälfte wird das Außengelände terrassenförmig auf das Gebäude abgestimmt. Insgesamt entstehen lichtdurchflutete, helle Räume im Souterrain, deren Ausgänge unmittelbar in den Garten führen.
"Deutliche Verbesserungen"
Im Vergleich zum ziegelroten Altbau aus den 1960er Jahren soll der barrierefreie Neubau dank des zusätzlichen Untergeschosses einen modernen, kindgerechteren Betrieb ermöglichen. Für Kinder wie Mitarbeiterinnen sagt Sozialreferentin Elisabeth Ries "deutliche Verbesserungen" voraus. Die Einhaltung des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes wird durch den Einsatz von Geothermie und Wärmepumpe erfüllt.
Ralf Schekira, der Geschäftsführer der wbg Unternehmensgruppe, freut sich, "dass für den Neubau und dessen Baustelleneinrichtung der Eingriff in den Stadtpark so gering wie möglich gehalten werden kann". Zum Schutz der Bäume wird die wbg Kommunal die Baustelleneinrichtung außerhalb des Stadtparks aufbauen. Allerdings wird es dadurch temporäre Sperrungen in der Straße Am Stadtpark und im Umfeld geben.
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