Unkraut im Nürnberger Pegnitztal

Neue Methode: Jetzt geht es dem Staudenknöterich an den Kragen

16.8.2021, 14:17 Uhr
Abmähen oder Abdeckung mit Folie: Bisher konnte nichts dem Staudenknöterich Einhalt gebieten...

© Jo Seuß, NNZ Abmähen oder Abdeckung mit Folie: Bisher konnte nichts dem Staudenknöterich Einhalt gebieten...

Wo er sich ausbreitet, haben andere Pflanzen keine Chance: Der Staudenknöterich gilt als eine der am schwierigste zu bekämpfende Neophyten in Nürnberg.

Diese "Neu-Pflanzen" sind Arten, die ursprünglich in Europa nicht heimisch waren, eingeschleppt oder bewusst angepflanzt wurden - und dann mitunter für Probleme sorgen.

Der Staudenknöterich stammt ursprünglich aus Japan. An den Ufern der Pegnitz, zum Beispiel entlang des Radwegs zwischen Großweidenmühlstraße und Brückenstraße fühlt sich "Fallopia japonica" aber auch recht wohl: Hier, im Stadtteil St. Johannis, breitet das Gewächs sich unkontrolliert aus und verdrängt heimische Pflanzenarten.


Diese Pflanzen sollten Sie niemals berühren


Nebenbei nimmt er auf dem teilweise recht schmalen Weg Fußgängern und Spaziergängern die Sicht. Schließlich beeinträchtigt die Pflanze auch den immer wichtiger werdenden Hochwasserschutz: Die Pflanze durchwurzelt die obersten Bodenschichten kaum, so dass die Uferböschung bei Hochwasser instabil werden kann, teilt das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg mit.

Mähen brachte nichts

Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rücken dem Knöterich schon seit vielen Jahren mit zu Leibe. Vergeblich – selbst regelmäßiges Mähen konnte die Pflanzen bislang nicht zurückdrängen. "Andere Methoden, wie das Abdecken mit Folie oder der Bodenaustausch, sind auf dem schmalen Uferstreifen schlecht anzuwenden", so der stellvertretende Behördenleiter Hans-Dietrich Uhl.

Neue Methode mit Strom

Jetzt setzt das Wasserwirtschaftsamt auf neue Technik und behandelt die Pflanzen mit Strom: "Dies führt nicht nur zum Absterben der oberirdischen Teile der Pflanze, sondern schädigt auch ihre Wurzeln. Dadurch kann ein erneutes Austreiben verhindern werden", so Uhl.

Von der Aktion verspricht er sich einen nachhaltigen Erfolg. "Da der Strom sehr gezielt eingesetzt wird, ist diese Methode bodenschonend und ungefährlich für Tiere, Bodenlebewesen und die umgebende Vegetation", sagt der stellvertretende Amtsleiter.

Heimische Pflanzen werden angesiedelt

Eine erste Bekämpfungsaktion startet am Mittwoch, 18. August. Die Arbeiten dauern zwei Tage, bis Freitag, 20. August. Voraussichtlich, so der stellvertretende Leiter, werden aber mehrere Behandlungsgänge erforderlich sein. Anschließend soll die Böschung mit heimischen Pflanzenarten wieder begrünt werden.

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