Schausteller jubeln

"NürnBärLand": Nürnbergs Freizeitpark auf Zeit soll nun doch kommen

4.6.2021, 16:16 Uhr
Beschwingt soll es werden, stimmungsvoll sowieso: Beim NürnBärLand sollen aktuelle Karussells zu den Top-Attraktionen gehören.

© Stefan Hippel Beschwingt soll es werden, stimmungsvoll sowieso: Beim NürnBärLand sollen aktuelle Karussells zu den Top-Attraktionen gehören.

Monatelang hatten Schausteller das Gefühl, sie seien nicht nur abgehängt, sondern vergessen. Noch vor einer Woche war keine klare Perspektive erkennbar. Umso glücklicher sind viele jetzt über die Aussicht, im Sommer in Nürnberg wenigstens einen Freizeitpark auf Zeit betreiben zu dürfen: das "NürnBärLand".

Das Konzept dafür liegt den Behörden seit Monaten vor, es umfasst vor allem auch ausgefeilte Hygienevorkehrungen. "Viele unserer Kollegen haben seit Dezember 2019 kein Einkommen mehr erzielen können, an den Sommertagen im vergangenen Jahr waren ja nur ein paar Dutzend Betriebe beteiligt", sagt Lorenz Kalb, der Vorsitzende des Süddeutschen Schaustellerverbands - und berichtet von Herzklopfen und Glückstränen bei so mancher Familie. "Außenstehende können sich ja kaum vorstellen, was es bedeutet, so aus dem sozialen Leben gerissen zu sein wie unsere Mitglieder."

Sorgfältige Planung

Den Durchbruch haben jetzt die aktuellen Kabinettsbeschlüsse gebracht. "Es sieht jetzt gut aus", meint Kalb weiter, "wir planen aber weiter so, dass wir alle möglichen Auflagen berücksichtigen samt Testzentren, man weiß ja nie, was noch kommt". Fest stehe dagegen, wer alles auf dem Platz mit dabei ist, unter anderem ein Riesenrad, der größte Freefall-Tower und eine Großachterbahn aus den Niederlanden.

Die Vorbereitungen für das "NürnBärLand" sind längst angelaufen, so wurden beispielsweise auch die Stellplätze für die insgesamt rund 100 Fahrgeschäfte und Buden schon markiert; alle stehen mit deutlich größerem Abstand als sonst üblich voneinander entfernt. Auch die Wege werden besonders breit angelegt - und nicht zuletzt die Dekoration soll dazu beitragen, dass sich das Projekt deutlich vom gewöhnlichen Volksfestbetrieb abhebt - bei dem, beflügelt von reichlich Alkohol, das Einhalten von Abstands- und anderen Hygieneregeln nur schwer zu sichern ist. Ein Herbstvolksfest wird es demzufolge auch heuer noch nicht wieder geben.

"Mit unserem Angebot tragen wir auch dazu, dass Familien nicht durch das halbe Land fahren müssen, um ein solches Vergnügen zu erleben", stellt Kalb fest, "viele warten schon sehnlich darauf". Als Eröffnungsdatum wird der 1. Juli angepeilt, das "NürnBärLand" soll dann etwa bis zum 12. September jeweils donnerstags bis sonntags geöffnet sein.

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