Nürnberg: Deutschlands "dümmste" Brücke wird abgebaut

23.7.2016, 05:59 Uhr
Nürnberg: Deutschlands

© Ulrich Schuster

Sie ist das Objekt einer früheren Vision: Die Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Breslauer Straße sollte zwei Stadtviertel miteinander verbinden. Dass es exakt an derselben Stelle seit 1978 bis heute eine Fußgängerampel über die vierspurige Fahrbahn gibt, hielt die Planer nicht von der Realisierung ab.

1990 wurde das millionenschwere Bauwerk feierlich eröffnet, 2008 ließ es die Stadt sperren. Die Holzbohlen waren morsch und stellten für Fußgänger und Autofahrer eine Gefahr dar. Bei der Sperre alleine blieb es aber nicht. Die Bohlen wurden ein Jahr später komplett abmontiert, um zu verhindern, dass Unvernünftige die Brücke trotz Sperrung nutzen.

"Extra3" berichtete über Brücke in Langwasser

Als ein Team des NDR-Satiremagazins "extra3" im März 2015 auf das Brückenskelett aufmerksam gemacht wurde und einen bissigen Beitrag darüber ausstrahlte, schlugen die Wogen in der Stadtverwaltung hoch. Bis zu diesem Zeitpunkt stand die umstrittene Überführung bereits sieben Jahre lang funktionslos über der Straße. Nach Angaben der Stadt wäre eine Instandsetzung zu teuer gekommen, die Kosten für den Abriss wollte man allerdings auch nicht sofort ausgeben.

Jetzt aber ist es so weit. Seit Mittwoch werkeln Bautrupps an der jungen Brückenruine herum. Sie wird nun Stück für Stück abgebaut. Der Abriss braucht seine Zeit. Ende der Sommerferien soll von der Konstruktion nichts mehr zu sehen sein. Die Kosten für den Abriss: rund 140 000 Euro.

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