Nürnberg: Hintere Ledergasse soll noch schicker werden

2.12.2020, 19:59 Uhr
Und plötzlich hört das Pflaster in der Ledergasse auf. Auch das soll sich ändern.

© Michael Matejka, NNZ Und plötzlich hört das Pflaster in der Ledergasse auf. Auch das soll sich ändern.

Pflanzkübel, Poller, weniger Park- und mehr Sitzplätze, eine Bank - all das könnte schon stehen. Stattdessen sieht es an der Kreuzung Hintere Ledergasse und Hutergasse aus wie eh und je. Dabei hat eine Bürgerinitiative schon vor drei Jahren versprochen, hier etwas zu ändern - und sogar die Kosten für die Neugestaltung zu tragen. Doch daraus ist bislang nichts geworden.

Weniger Parken und mehr Grün

2017 tritt die Bürgergruppe an die Stadt heran. Ihr Ziel: Die Ecke Hutergasse und Hintere Ledergasse aufwerten. Im Frühjahr 2018 einigen sich die Initiative und die Stadt auf ein Programm in zwei Stufen. Zuerst sind Interimsmaßnahmen vorgesehen.

Pflanzgefäße sollen aufgestellt werden; außerdem, so der Plan, soll der Gehweg vor der Hutergasse 26 um den Parkstreifen verbreitert werden, damit mehr Platz ist für die Außenbestuhlung. Also so, wie es nach dem ersten Corona-Lockdown an vielen Stellen in der Stadt zu sehen war. Drei Stellplätze würden hier wegfallen.

Genehmigung zurückgegeben

Dem hat die Stadt auch zugestimmt - allerdings verbunden mit der Zusage, dass die Anwohner und Miteigentümer vollständig für die Maßnahmen aufkommen. Doch bis heute haben Anlieger und Eigentümer nichts unternommen. Und zwar weil "keine Einigkeit über die verwendeten Möblierungselemente und die Fläche der Außenbestuhlung erzielt werden konnte"; sagt Daniel Ulrich.

Auch der Gastronom hat die bereits erteilte Genehmigung für die größere Außenbestuhlungsfläche und zwei neue Bäumen zurückgegeben, "da er keinen Gebrauch davon machen will", sagt der Baureferent.


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Was bleibt, ist die zweite Stufe des ursprünglichen Plans. Denn auch die Stadt will "eine hübsche Ecke in der Stadt, noch ein wenig hübscher" machen, sagt Ulrich. Zum Beispiel durch Granit-Großsteinpflaster, das schon im westlichen Teil der Hinteren Ledergasse verlegt ist. An der Kreuzung zur Hutergasse wechselt der Fahrbahnbelag zu Asphalt. Außerdem sollen das Granit-Großsteinpflaster im südlichen Teil der Hutergasse Richtung Josephsplatz weitergeführt werden.

Hier geht's voran: Im einstigen Gerberhaus Hintere Ledergasse 43 tut sich was.

Hier geht's voran: Im einstigen Gerberhaus Hintere Ledergasse 43 tut sich was. © Michael Müller

Obendrein will die Stadt die Parkbucht vor der Hutergasse 26 dauerhaft zurückbauen - zugunsten eines breiteren Gehweges. Zudem soll eine historische Laterne mit Ausleger als Straßenbeleuchtung eingebaut werden. Die Stadt hält an der geplanten Baumaßnahme fest, das hat der Stadtplanungsausschuss so beschlossen. Die Neuerungen "stellen eine nachhaltige, sinnvolle Aufwertung und eine gute Ergänzung" dar. Die Hutergasse und Hintere Ledergasse "werden so städtebaulich besser in die Altstadt integriert". Auch einen Zuschuss im Rahmen der Städtebauförderung halten die Experten für möglich, das müsse aber "mit einem fertigen Konzept zu gegebener Zeit noch geprüft und mit der Regierung von Mittelfranken besprochen werden".

Mit Spenden geht's schneller

Auch Fußgänger sollen hier bald mehr Platz haben.

Auch Fußgänger sollen hier bald mehr Platz haben. © Michael Matejka, NNZ

Denn wann es soweit ist, kann Daniel Ulrich nicht sagen. Das Geld ist knapp - und Projekte wie Bielingplatz oder Aufseßplatz haben Vorrang, sagt Ulrich. Einen Zeitplan für die Umsetzung gibt es nicht. Ulrich sagt aber auch: "Wenn es eine ernstzunehemende Spende von Bürgern gibt, wird das sicher eine erhebliche Beschleunigung im Programm mit sich bringen." Ungewöhnlich sei das nicht, vor allem in Stadtteilen weiter draußen tun sich Stadt und Initiativen oft zusammen, zum Beispiel bei Spielplätzen.

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