Reinigen und entsorgen: So pflegen Sie Schutzmasken richtig

26.4.2020, 05:50 Uhr
Mundschutz ist seit Ende April in Geschäften, Bus und Bahn Pflicht. Im Umgang mit der Schutzvorrichtung gibt es einiges zu beachten.

© Jan Woitas, dpa Mundschutz ist seit Ende April in Geschäften, Bus und Bahn Pflicht. Im Umgang mit der Schutzvorrichtung gibt es einiges zu beachten.

Wie reinigt man eine Stoffmaske am besten?

Professor Dr. Jörg Steinmann, Leiter des Institut für Klinikhygiene am Klinikum Nürnberg, meint, dass das Waschen mit 60 Grad oder 95 Grad in der Waschmaschine den besten Effekt erzielt. "Man sollte ein Vollwaschmittel dazugeben, denn die Bleichmittel haben antibakterielle Wirkung." Auch das anschließende Bügeln mit Hitze und Dampf sei sinnvoll zum Abtöten von Bakterien oder Viren. Das Erhitzen in der Mikrowelle sollte man sein lassen: Masken mit einem Nasenbügel aus Draht können so in Brand geraten. bei Backöfen sollte man den Schutz eine halbe Stunde bei 70 Grad Celsius erhitzen. Man muss aber bedenken, dass Stoffmasken zu hohe Temperaturen nicht aushalten.

Kann man eine nur kurz getragene Einmalmaske nochmals verwenden?

Wer den Mund-Nasenschutz nur zum Einkaufen im Geschäft oder für eine Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln nutzt, könnte ihn eventuell noch einmal benutzen. Bei nur kurzen Tragezeiten kann man schon einmal eine Ausnahme machen, sonst würde sich im Alltag ein Berg von Einmalmasken ansammeln. Wichtig ist allerdings, dass das Material nicht bereits durchfeuchtet ist. Denn bei Feuchtigkeit geht die Filterwirkung verloren. Einen Schal oder ein Tuch als Spuckschutz zu tragen, hat zwar nicht die Wirkung wie eine medizinische Maske, ist aber dennoch nützlich.

Reicht es aus, den Mund-/Nasenschutz nur im Geschäft oder in Bus und Bahnen zu tragen?
"Das hängt von der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen ab. Dann werden die Maßnahmen entsprechend angepasst", sagt Professor Steinmann. Im Freien sei eine Maskenpflicht derzeit nicht notwendig, das konsequente Einhalten der Abstandsregelung sei ausreichend. Allerdings müsse man weiterhin sehr vorsichtig sein. Dass nun auch die Geschäfte öffnen, bedeute nicht, dass alles wieder gut ist. Der Spezialist geht davon aus, dass man in Deutschland mindestens sechs Monate mit der Maskenpflicht leben muss.

Kann man den benutzten Mundschutz einfach in die Restmülltonne werfen oder ist er Sondermüll?

In den schwarzen Abfalltonnen finden Erreger einen guten Nährboden, gerade wenn die Behälter durch die Sonne aufgewärmt sind. Um ein erhöhtes Risiko für die Mitarbeiter der Müllabfuhr zu vermeiden, soll man die verbrauchten Masken in eine luftdicht verschlossene Plastiktüte stecken, rät der Klinikhygieniker. Ohne Sauerstoff gebe es bei vielen Erregern kein Wachstum. Eine Papiertüte hat dagegen nicht den gleichen Effekt. Außerdem sollte der Hausmüll jeden Tag aus der Wohnung zur Mülltonne gebracht werden.


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