Spezialitäten aus 90 Brennereien warten auf der Whisky-Messe

28.2.2020, 05:55 Uhr
Auch diesmal können die Whisky-Liebhaber am kommenden Wochenende, 29. Februar und 1. März, probieren und genießen, was Gaumen, Magen und vor allem der Geldbeutel aushalten.

© Stefan Hippel Auch diesmal können die Whisky-Liebhaber am kommenden Wochenende, 29. Februar und 1. März, probieren und genießen, was Gaumen, Magen und vor allem der Geldbeutel aushalten.

Ein echter Coup für die Ausstellungsgesellschaft Afag. Denn über das Interesse für die Kult-Spirituose (und an den Herkunftsländern samt Kultur und Kulinarik) gelingt es, ein zusätzliches und sonst auf der "Freizeit" weniger vertretenes Publikum anzulocken – was auch der Besucherstatistik insgesamt guttut.

Auch diesmal können die Whisky-Liebhaber am kommenden Wochenende, 29. Februar und 1. März, probieren und genießen, was Gaumen, Magen und vor allem der Geldbeutel aushalten. Sie haben die Qual der Wahl unter rund 2500 verschiedenen Sorten, nicht nur aus den klassischen Herkunftsländern wie Schottland und Irland, sondern auch aus Deutschland (bekanntlich wird Whisky auch in Franken und sogar in Nürnberg gebrannt), aber auch aus Ländern wie Island, Indien oder Japan.

Ihre Produkte und Spezialitäten stellen 90 Brenner selbst oder aber ihre Importeure vor – und informieren mit Geduld und Leidenschaft über Aromen und Nuancen.

Präsentation der Extraklasse

Ein Bourbon-Trail lenkt diesmal das Augenmerk speziell auch auf die Whiskeys aus den USA (wie in Irland dort mit e geschrieben). Für ein wenig Lifestyle sorgen zusätzlich amerikanische Diner-Kost und Auftritte eines Football-Teams und der Rugby-Spieler des TSV 1846. Und ein Darts-Turnier, organisiert von "Finnegan’s Harp", gibt es obendrein. Aber auch wer Tweed-Mode schätzt, sich immer schon einen Kilt besorgen wollte oder Möbel im englischen Stil, könnte fündig werden.


Whiskymesse "The Village" lädt auf einen Drink ein


Wer unabhängigen Rat sucht und sich solide Grundkenntnisse aneignen oder sein Wissen vertiefen will, ist etwa beim Wiener Whisky-Club und vor allem beim Nürnberger Highland Circle bestens aufgehoben. Er bietet an beiden Tagen im Stundentakt in "Basic Seminaren" Einführungen in die verschiedenen Typen und Geschmacksrichtungen an (Cottage House, zehn Euro pro Person).

Größere Konferenzräume im Messezentrum-Mitte wurden dagegen reserviert, um dem erwarteten Ansturm auf die "Master Classes" (ebenfalls stündlich, jeweils ab 11 Uhr, 20 Euro pro Person) gerecht zu werden.

Eine Präsentation der Extra-Klasse treibt den Puls von Insidern schon vorab in die Höhe: Begleitet von ebenfalls namhaften Kollegen, plaudert Jim McEwan am Sonntag um 12 Uhr aus dem Nähkästchen. Der langjährige Master Distiller von Bruichladdich hat in der Branche einen Ruf als "Dalai Lama des Whisky", wie Mitorganisator Michael Gradl schwärmt.

Und die dabei ausgeschenkten Köstlichkeiten gibt es exklusiv ausschließlich in dieser Runde zu verkosten, schon weil nur eine eng begrenzte Menge zur Verfügung steht. Unbedingt zu empfehlen sind Ticketbuchungen im Vorfeld im Internet unter www.whiskey-messe.de


Edle Tropfen: Whiskymesse "The Village" lockt nach Nürnberg


Apropos Menge: Vor allem die rasch wachsende Nachfrage aus Asien und die Suche nach soliden Werten angesichts fehlender Erträge bei Bankeinlagen treiben die Preise seit Jahren stark in die Höhe, obwohl auch immer neue Destillerien entstehen. Da komme es auf vom Brexit ausgelöste Aufschläge auch nicht mehr an, meint Gradl und erwartet bei The Village entsprechend starke Umsätze.

Gefragte Raritäten

Typisches Beispiel für die gefragten Raritäten: die diesjährige Messe-Edition, ein elfjähriger Speyside-Whisky, der auf genau 49,47 Prozent Alkohol getrimmt wurde – die Zahl des Breitengrads der Nürnberger Messe. Das ausgesuchte Fass ergab 862 Flaschen zum durchaus stolzen Preis von je knapp 90 Euro. Leicht möglich, dass der Vorrat kaum bis Sonntag reicht . . .

Zur Stärkung werden neben Lachs und Haggis, Fudge und Baked
Potatoes auch Whisky-Schinken, -Brötchen und -Pralinen angeboten. Karibik-Flair sollen Stände mit Tischen und Bänken rund um eine Rum-Bar verbreiten und auch die Geschmacksvielfalt dieser Spirituose erlebbar werden lassen.


Vorsichtsmaßnahmen: Nürnberger Messe trotzt Corona