Königsklasse im Max-Morlock-Stadion

Bald Champions-League-Fußball in Nürnberg? So stehen die Chancen

3.1.2024, 09:26 Uhr
Womöglich könnte das Nürnberger Max-Morlock-Stadion schon bald Austragungsort eines Champions-League-Spiels sein.

© imago images/Imagebroker Womöglich könnte das Nürnberger Max-Morlock-Stadion schon bald Austragungsort eines Champions-League-Spiels sein.

"Die Meister, die Besten, les grandes équipes, the champions." Das wohl reputabelste Lied, das der Weltfußball kennt, könnte in der kommenden Saison auch im Nürnberger Achteck erklingen – und theoretisch wäre es sogar schon im vergangenen Jahr 2023 möglich gewesen.

Königsklasse im Max-Morlock-Stadion: Was viele Fußballbegeisterte in und um Nürnberg erfreuen dürfte, hat eine traurigen Hintergrund. Durch den Krieg gegen die Ukraine können Vereine wie Dynamo Kiew oder Shakhtar Donezk ihre Europapokal-Spiele aus Sicherheitsgründen derzeit nicht im heimischen Stadion austragen.

Das Team aus Donezk spielte demzufolge zuletzt im Hamburger Volksparkstadion, Dynamo Kiew – das sich letztlich nicht für den europäischen Wettbewerb qualifizierte - zieht indes das Nürnberger Achteck für zukünftige Königsklassen-Spiele in Betracht.

Darum stehen die Chancen auf Champions League in Nürnberg gut

Die Chancen dafür, dass man in der Noris schon in der kommenden Saison Spiele auf Spitzenlevel und womöglich internationale Top-Teams zu sehen bekommt, stehen inzwischen sehr gut - aus zweierlei Gründen. Erstens ist die abermalige Qualifikation zur Europa League oder gar zur Champions League für Dynamo Kiew derzeit in Reichweite. In der Premier Liga liegt Dynamo aktuell auf Rang fünf, hat aber drei Spiele und nur sechs Punkte Rückstand auf das Spitzenduo Krywbas Krywyj Rih und SK Dnipro-1, die sich nach aktuellem Stand beide für die Champions League qualifizieren würden.

Zweitens bleibt auch Nürnberg als Standort weiter heiß für den ukrainischen Hauptstadt-Klub. Bereits vor der laufenden Saison 2023/24 gab es "Überlegungen in diese Richtung", bestätigte Daniell Westgate, Pressesprecher beim 1. FC Nürnberg, auf Nachfrage unserer Redaktion: "Die Stadion Nürnberg Betriebs-GmbH kam im März (2023, Anm. d. Red.) frühzeitig mit der Frage auf uns zu, ob im Fall der Fälle Unterstützung durch den 1. FC Nürnberg möglich wäre. Diese Frage haben wir bejaht".

Letztendlich verpasste Kiew aber den Einzug in den internationalen Wettbewerb. "Bei möglichem Erfolg in der ukrainischen Liga werden wir wieder miteinander reden. Abhängig auch vom Verlauf des Krieges", konstatierte Stadion-Pressesprecher Sven Michel damals bei "Infranken".

Da es nun also mindestens realistisch ist, dass sich Dynamo zumindest für die Europa League, vielleicht aber sogar für die Champions League qualifiziert, schreitet auch die Zusammenarbeit zwischen dem ukrainischen Top-Klub, dem 1. FC Nürnberg und der Stadion-Betriebs-GmbH fort.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, war Mitte Dezember mit Anatolii Volk ein Mitglied des Managements von Dynamo Kiew in Nürnberg zu Gast und nahm die Gespräche wieder auf. Unter anderem besuchte Volk auch das Stadion, dessen Kabinen und VIP-Räumlichkeiten.

Dem Bericht zufolge hoffen alle Beteiligten darauf, im zweiten Anlauf die Champions oder Europa League nach Nürnberg zu holen. Eine endgültige Entscheidung wurde aber noch nicht getroffen.

Warum wäre das Max-Morlock-Stadion geeignet?

Dass das Max-Morlock-Stadion aber überhaupt als Ersatzspielort in Betracht gezogen wird, ist kein Zufall. "Grundsätzlich ist Nürnberg in unseren Augen aus geographischer, fußballhistorischer und kultureller Sicht hervorragend als Austragungsort geeignet. Für die Infrastruktur gilt das Gleiche", erklärte FCN-Pressesprecher Westgate. Als nicht vereinsgebundenes, UEFA-taugliches Stadion kommt das Nürnberger Achteck also für Königsklassen-Spiele in Frage.

Der 1. FC Nürnberg selbst könne laut Westgate bei diesem Unterfangen in Sachen "Manpower, organisatorische Hilfe und Begleitung beim Ticketing" unterstützen. Auch die Stadtspitze und die Behörden seien durch Bürgermeister Christian Vogel (SPD) informiert gewesen und hätten zugestimmt, ihre Hilfe anzubieten.

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