Aufseßplatz

Wird der "Schocken" umbenannt? Investor startet Namenswettbewerb

2.6.2021, 20:05 Uhr
Wird der

© H2M-Architekten und Stadtplaner

Das Kaufhaus weicht, der Name bleibt? So dachte man bislang in Nürnberg, wenn es um das nun abgerissene Gebäude am Aufseßplatz ging. Das Areal in der Südstadt hat eine bewegte Geschichte hinter sich, seitdem am 11. Oktober 1926 mit dem "Schocken" das erste Kaufhaus Nürnbergs eröffnet wurde.

Erst kam der erzwungene Verkauf während der Nazi-Zeit, dann die Veräußerung an Horten in der Nachkriegszeit, und schließlich zog Galeria Kaufhof in das immer wieder umgebaute Gebäude. Für die Nürnberger aber blieb das Kaufhaus ungeachtet aller Namens- und Eigentümerwechsel immer ihr "Schocken".

Doch ob das weiter so bleibt, muss sich nun zeigen. Nachdem das alte Kaufhaus bereits abgerissen ist, hat Projektentwickler Ten Brinke für das an dessen Stelle neu entstehende Quartier einen Namenswettbewerb ausgerufen. Man wolle die Entscheidung über den künftigen Namen in die Hände der Bevölkerung geben, erklärt die Firma auf Anfrage.

Dabei möchten die Verantwortlichen aber klarstellen, "dass es nicht zwingend zu einer Umbenennung kommen muss, sondern auch der Namensvorschlag "Schocken" eingereicht werden kann." Wichtig sei vor allem, dass der Wettbewerb das Areal im Herzen der Südstadt wieder beleben helfe.


So wird der neue Schocken aussehen


Alle Interessierten können ab sofort Ideen einreichen, wie das Gebäude künftig heißen soll. Sowohl Individuen als auch Vereine und kulturelle Initiativen sind zur Teilnahme eingeladen, letztere allerdings nur durch eine vertretungsberechtigte Einzelperson. Mit einer Begründung soll man seine Siegchancen erhöhen können.

Einreichen kann man seine Ideen bis zum 22. Juni 2021. Anschließend soll eine Jury aus Vertretern der Stadt Nürnberg, der Firma Ten Brinke sowie des neu einziehenden Edeka die fünf besten Namen bestimmt. Bereits Anfang Juli soll die Entscheidung verkündet werden. Der Sieger erhält dann 500 Euro Preisgeld, die anderen vier Finalisten einen Edeka-Einkaufsgutschein.

"Der Name soll wenn möglich die Historie des Platzes mit der Zukunft verbinden", wünscht sich Ten Brinke. "Besonders gute Chancen haben Vorschläge, die originell, sinnhaft und leicht verständlich sind."


So geht es mit dem Schocken-Areal weiter


Anstelle des ehemaligen Kaufhauses will der Projektentwickler Ten Brinke am Aufseßplatz ein gemischtes Quartier mit Wohnungen und Einzelhandel errichten. Erst vergangene Woche hatte die Jury bekanntgegeben, wie die neue Fassade des Gebäudes aussehen soll. Nach der für 2024 geplanten Fertigstellung des Komplexes soll es rund 230 Wohneinheiten, einen Edeka-Markt, ein Parkdeck und einen Kindergarten geben.

Schon zuvor, wenn im Februar 2022 die Grundsteinlegung für den neuen Gebäudekomplex erfolgt, soll auch die Plakette mit dem neuen Namen offiziell übergeben werden. Es bleibt abzuwarten, ob dieser dann weiter "Schocken" lautet.

Die Einreichung des Namensvorschlags kann sowohl über das Bewerbungsformular auf der Website http://www.schockencenter.de/namenswettbewerb als auch über eine postalische Einreichung an Ten Brinke Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Niederlassung Regensburg, Prüfeninger Straße 20, 93049 Regensburg erfolgen. Das Gewinnspiel läuft über einen Zeitraum von drei Wochen - vom 01. bis zum 22. Juni.

Der Artikel wurde zuletzt am 02.06.2021 um die Klarstellung der Firma Ten Brinke ergänzt.

Verwandte Themen


24 Kommentare