Paketflut zum Weihnachtsfest: Feucht ist bundesweit Spitzenreiter

20.12.2019, 16:52 Uhr
Arbeit im Akkord: Im Paketzentrum in Feucht werden derzeit innerhalb von 24 Stunden mehr als 600.000 Pakete bearbeitet.

© Stefan Hippel Arbeit im Akkord: Im Paketzentrum in Feucht werden derzeit innerhalb von 24 Stunden mehr als 600.000 Pakete bearbeitet.

Die Anzahl an Paketsendungen hat sich zum Weihnachtsgeschäft mehr als verdoppelt. Deutschlandweit waren es in den letzten Tagen innerhalb von 24 Stunden rund elf Millionen Sendungen. Mehr als 600.000 davon liefen allein im Paketzentrum in Feucht über die Förderbänder. Damit ist die Niederlassung bundesweit absoluter Spitzenreiter. "Regensburg liegt mit knapp 500.000 Sendungen pro Tag dahinter", erklärt Erwin Nier, Pressesprecher von DHL auf nordbayern.de-Nachfrage. Nicht mit eingerechnet sind bei den Zahlen Bestellungen, die Hermes oder DPD ausliefern.


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An einem "normalen" Tag im Jahr stellt DHL durchschnittlich fünf Millionen Pakete pro Tag in Deutschland zu. "In letzter Zeit gab es in den Tagen vor Weihnachten jährlich eine Steigerung von fünf bis acht Prozent", sagt Nier. Der Onlinehandel zum Fest boomt, besonders in Franken. "Die Menschen in der Region sind offenbar am bestellfreudigsten", versucht der Pressesprecher die Lawine an Paketen in Feucht zu erklären. Denn die meisten Sendungen liefert DHL an Privatadressen aus.

Zusätzliches Personal

Um die Massen zu bewältigen, hat der Zusteller sein Personal massiv aufgestockt. 10.000 Mitarbeiter und 12.000 Fahrzeuge sind in ganz Deutschland zusätzlich unterwegs. Bezirke wurden aufgeteilt, in manchen Gegenden werden zwei Boten pro Lieferwagen eingesetzt, um die Sendungen schneller an den Mann zu bringen. Überstunden werden dabei vergütet.

Um den Mitarbeitern die Arbeit vor dem Fest zumindest etwas zu erleichtern, sollten die Empfänger zum geplanten Zeitpunkt der Zustellung zu Hause sein, rät Nier. Außerdem können sie bei Abwesenheit über die Online-Sendungsverfolgung einen Wunschablageort bestimmen oder einen Nachbarn angeben, der die Pakete in Empfang nimmt. "Am uneffektivsten ist es, wenn der Zusteller die Sendungen wieder mitnehmen muss, weil niemand zu Hause ist", erklärt Nier. Auch eine Lieferung an eine Packstation lohnt sich. "Der Empfänger kann sein Päckchen abholen, wann immer er möchte und unser Personal spart sich Zeit und Arbeit."

"Kämpfen mit allen Mitteln"

Wer bis Freitagabend um 18 Uhr bestellt, der sollte seine Sendung noch bis zur Bescherung am 24. Dezember erhalten. Wer später dran ist, der kann nur hoffen und abwarten. "Da darf uns niemand böse sein, wenn es nicht mehr pünktlich klappt. Wir kämpfen mit allen Mitteln, die wir haben", sagt Nier.


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Bei Amazon Prime können Kunden noch bis zum 23. Dezember bestellen und ihr Paket pünktlich in den Händen halten. "Das geht nur, weil Amazon oft direkt neben unseren Paket-Zentren ein Lager hat. Dies ist beispielsweise in Augsburg der Fall. So ist die Bestellung schneller beim Kunden", erklärt Nier den Vorteil des Online-Riesen im Weihnachtsgeschäft.

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