Tage der Disziplinlosigkeit

Verletzungen, Panik und Belästigung - zahlreiche Polizeieinsätze während Faschingsfeiern in Franken

19.2.2023, 11:44 Uhr
In Bayern kam es während dem Faschingswochenende zu mehreren Polizeieinsätzen. So auch während einer Party in Köfering im Landkreis Regensburg.

© vifogra In Bayern kam es während dem Faschingswochenende zu mehreren Polizeieinsätzen. So auch während einer Party in Köfering im Landkreis Regensburg.

Nach zwei Jahren Pandemiepause steigen auch in Bayern wieder die Faschingsfeten und -umzüge. Während den Tagen der Disziplinlosigkeit kann es zu den ein oder anderen Tumulten kommen, auch schaut manch einer wohl zu tief ins Glas. Die Folge: Unruhen, Anzeigen und zahlreiche Einsätze in der Region.

Zeltfasching in Oberfranken gerät außer Kontrolle

Auf dem Zeltfasching in Meeder kam es am Sonntagmorgen zu einem größeren Polizeieinsatz. Gegen 01.30 Uhr wurde eine 25-Jährige von einem bislang Unbekannten sexuell belästigt. Der Mann näherte sich von hinten und griff der jungen Frau unter den Rock, dort berührte er sie unsittlich. Der Mann entkam daraufhin. Eine genauere Beschreibung des Täters liegt nicht vor. Die Suche nach dem Unbekannten verlief bislang erfolglos.

Während dem Einsatz kam es dann zu weiteren Vorfällen. Ein betrunkener 19-Jähriger riss das Kennzeichen eines geparkten Dienstfahrzeuges aus der Halterung und versteckte es unter seiner Kleidung. Durch einer Zeugin konnten die Beamten den Täter schlussendlich identifizieren und dingfest machen. Dieser verbrachte die restliche Nacht in der Ausnüchterungszelle. Zudem ging auf demselben Fest ein 42-jähriger Meederer zwei Polizisten körperlich an. Während der Suche nach dem Sexualtäter stellte sich der Mann den Beamten in den Weg und schlug um sich. Dabei wurden zwei Beamten leicht verletzt.

Körperverletzungen beim Essinger Fasching

Im niederbayerischen Essingen kam es während den Feierlichkeiten am Samstag vermehrt zu Körperverletzungsdelikten. Am Marktplatz im Landkreis Kellheim hat ein unbekannter Täter gegen 16.15 Uhr einem 16-Jährigen mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Jugendliche erlitt dadurch eine aufgeplatzte Lippe und leichte Hämatome. Gegen den Unbekannten wurde eine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich auch gegen 17 Uhr in der Altmühlgasse ebenfalls im Landkreis Kellheim. Dort ging ein 29-jähriger Regensburger auf dem Essinger Fasching auf ein Toilettenhäuschen, als er mit einem Unbekannten in Streit geriet. Der Täter schlug dem jungen Mann mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Der Regensburger wurde vor Ort durch den Rettungsdienst versorgt und begab sich anschließen selbständig in ein Krankenhaus.

Polizeieinsatz in Oberfranken

Die Polizeiinspektion Marktredwitz hat am frühen Sonntagmorgen eine Faschingsfeier beendet, welche "dermaßen aus dem Ruder" lief, berichtet die Polizeiinspektion. Zahlreiche Feiernde besuchten die angemeldete und bis 4 Uhr genehmigte Faschingsparty, davon war wohl auch der Veranstalter überrascht. Aufgrund des hohen Besucheraufkommens, verbunden mit dem erheblichen Alkoholkonsum und dem erhöhten Aggressionspotential einiger Gäste, kam es gegen 22 Uhr bereits zum ersten Polizeieinsatz mit mehreren Streifen.

Gegen 1.30 Uhr war dann ein weiterer Einsatz erforderlich, berichtet die Polizei. Während den Einsätzen kam es zu mehreren Körperverletzungsdelikten, mit insgesamt sieben Verletzten. Auch diverse Anzeigen wegen Bedrohung und Beleidigung wurden erstattet. Die Veranstaltung wurde schließlich gegen 2 Uhr durch die Beamten vor Ort beendet. Die Gäste verließen ohne weitere Zwischenfälle das Gelände.

Panikreaktionen in der Oberpfalz

In Köfering fand am Samstag von 14 Uhr bis 17.30 Uhr der traditionelle Faschingsumzug statt. Rund 10.000 Faschingsfans waren vor Ort. Die Feierlichkeiten verliefen ohne weitere Zwischenfälle und eine Vielzahl der Besucher reiste nach dem Umzug wieder ab. Im Anschluss fand eine Veranstaltung in einer Halle statt. Rund 2000 junge Menschen suchten gegen 17.30 Uhr diese Feier auf. Innerhalb kürzester Zeit waren jedoch die Besucherkapazitäten der Halle erschöpft, im Bereich der Ein- und Ausgänge kam es schließlich zu teilweise tumultartigen Szenen.

Der Veranstalter und der engagierte Sicherheitsdienst verloren zunehmend die Kontrolle über die kritisch werdende Lage. Die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums erreichte ein Notruf, über vereinzelte Panikreaktionen bei den Gästen. Die angeforderten Kräfte versuchten anschließend den Eingangsbereich von den Besuchern zu befreien. Dies gelang ihnen schließlich nach einer Unterbrechung der Feierlichkeiten und mithilfe einer größeren Anzahl von Einsatzkräften, auch eine geschlossene Einheit aus Regensburg war vor Ort.

Rund 2000 junge Menschen suchten gegen 17.30 Uhr diese Feier auf.

Rund 2000 junge Menschen suchten gegen 17.30 Uhr diese Feier auf. © vifogra

Die nahezu alle mehr oder weniger stark alkoholisierten Besucher, erschwerten den Einsatz zusätzlich, so die Polizei. Durch das umsichtige Verhalten des Veranstalters, dem Engagement der Sicherheitskräfte und auch der überwiegend positiven Stimmung unter den Feiernden konnte eine größere Auseinandersetzung sowie auch Verletzungen verhindert werden.

Die Gesamt-Situation konnte schließlich unter Kontrolle gebracht werden. Der Partybetrieb startete erneut, mit deutlich weniger Gästen, dadurch konnte die zugelassene Hallenkapazität eingehalten werden. Die Veranstaltung verlief bis Ende der Veranstaltung störungsfrei.


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