Aus „dienstlichen Gründen“

Wegen Aprilscherz: Bayerischer Polizist wird strafversetzt

Alice Vicentini

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20.10.2022, 09:52 Uhr
Ein Aprilscherz kostete einem Polizeikommissar im Landkreis Passau die Stelle (Symbolbild).

© imago stock&people via www.imago-images.de Ein Aprilscherz kostete einem Polizeikommissar im Landkreis Passau die Stelle (Symbolbild).

Am 1. April 2022 erlaubte sich der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Vilshofen (Lkr. Passau) in alter Tradition einen Aprilscherz. Dieser kostete ihn letztendlich seinen Posten.

"Aufgrund einer Vielzahl an Corona-Fällen“ kann der Dienstbetrieb „derzeit nicht mehr aufrechterhalten werden“, teilte er am 1. April gegen 9 Uhr mit. Umliegende Dienststellen würden anfallende Arbeiten übernehmen, berichtet die Mittelbayerische Zeitung den Sachverhalt.

Die Meldung machte damals schnell die Runde. Sogar die Deutsche Presse Agentur fiel darauf rein und meldete, dass sich das Coronavirus so stark verbreitet, dass die Polizeistelle Vilshofen sogar schließen musste. Doch die Kollegen im Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing und im Innenministerium in München wussten nichts davon und haben sich laut Mittelbayerischer offenbar brüskiert gefühlt. Erst nach einem Anruf bei der Polizeiinspektion Vilshofen entpuppte sich die Meldung als Aprilscherz.

Gegen 10 Uhr korrigierte der verantwortliche Kommissar die Aussendung: "Natürlich" stehe die Polizei weiter der Bevölkerung zur Verfügung. Doch damit war es längst nicht vorbei. Weil er Pressemitteilungen nicht selbständig herausgeben durfte, kam es zu einem Disziplinverfahren. Nach einem halben Jahr lag das Urteil vor: Zum 4. Oktober wurde der Polizist nun zur Kripo nach Passau strafversetzt. Dies sei aus „dienstlichen Gründen“ angeordnet worden, so das Polizeipräsidium Niederbayern.

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