Bräuche

April, April! Woher kommt eigentlich der Aprilscherz?

Simone Madre

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20.2.2024, 09:50 Uhr

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Der Aprilscherz ist schon rund 500 Jahre alt. Der Brauch ist nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile auch weltweit verbreitet. Hier erfahren Sie alles über die Entstehung des Aprilscherzes und was es mit dem 1. April eigentlich auf sich hat.

Als Aprilscherz wird ein Brauch bezeichnet, bei dem man seine Mitmenschen am 1. April durch erfundene Erzählungen in die Irre führt. Dies müssen nicht nur sprachliche Irreführungen sein, sondern können auch Scherze oder aktive Streiche sein. Um den Schwindel aufzulösen, ruft man im Anschluss: "April, April".

Jemanden "in den April schicken" ist ein Brauch, der sich in vielen Teilen der Welt wiederfindet. Der genaue Ursprung lässt sich heute nicht mehr genau feststellen. Man geht aber davon aus, dass der Brauch um den 1. April und der Aprilscherz aus Deutschland oder Frankreich stammt. Hier gibt es unterschiedliche Theorien rund um die Herkunft.

Deutschland, Bayern, genauer gesagt Augsburg: Eine Erklärung für den 1. April besagt, dass auf dem Reichstag 1530 das Münzwesen geregelt werden sollte. Am 1. April 1530 soll ein Münztag zur Vereinheitlichung angekündigt worden sein. Darauf setzen auch viele Spekulanten, um von der Veränderung des Münzwesens zu profitieren. Als der Münztag dann wider Erwarten ausfiel, verloren viele Menschen ihr Geld und wurden als Narren bezeichnet. Die Redewendung "Jemanden in den April schicken" war geboren.

Eine weitere Erklärung für die Entstehung des 1. Aprils geht auf eine Kalenderform von Karl IX. in Frankreich zurück. Dieser änderte im Jahr 1564 den Jahreswechsel vom 1. April auf den 1. Januar. Das bekam allerdings nicht jeder Franzose mit. Scherzbolde sollen damals Freunde und Bekannte zu Neujahrsfeiern am 1. April eingeladen haben, die in Wahrheit nicht stattfanden. Stattdessen wurden die eintreffenden Gäste verspottetet.

Auch das unvorhersehbare Aprilwetter kann als Erklärungsversuch herangezogen werden. Im Volksmund sagt man häufig: "April, April, der macht, was er will", da die Wetterschwankungen im April enorm sind. Gut möglich, dass auch das Aprilwetter die Entstehung des Brauchs begünstigt hat, da uns dies immer wieder in die Irre führt.

Oftmals hört man, dass es sich bei dem 1. April um einen Feiertag in Deutschland handelt. Selbst bei einer Google-Suche stoßen Interessierte auf zahlreiche Ergebnisse, in denen der 1. April als gesetzlicher Feiertag bezeichnet wird. Doch natürlich stimmt dies nicht.

Beim 1. April handelt es sich nicht um einen Feiertag und diesen wird es wohl auch nicht so schnell geben. Vielmehr handelt es sich um einen weit verbreiteten Aprilscherz. Wer also am 1. April von einer gesetzlichen Änderung hört, sollte sich nicht in die Irre führen lassen und schon gar nicht zuhause bleiben. Denn der Arbeitgeber wird bestimmt nicht über diese Art von Aprilscherz lachen.

Neben Deutschland gibt es auch in anderen europäischen Ländern zahlreiche Streiche und Scherze am 1. April. In Italien und Frankreich versuchen viele Menschen, sich einen Papierzettel mit darauf geschriebenen Scherzen auf den Rücken zu kleben, ohne erwischt zu werden.

In den USA ist der Aprilscherz als "April Fools Day" bekannt. In Lateinamerika und Spanien gibt es ebenfalls die lustigen Tage. Diese haben sich aber nicht am 1. April, sondern am 28. Dezember, dem Dia de los Santos Inocentes, etabliert.

Streiche sollten niemanden in Gefahr bringen und auch keine Gefühle verletzen. Sonst lacht am Ende niemand - bei einem guten Streich hingegen lachen am Ende beide. Aber welche harmlosen Streiche gibt es denn?

  1. Papier unter die Maus kleben: Wer im Büro für einen Lacher sorgen will, kann ein kleines Stück Papier über den Sensor unter der Computermaus befestigen und schmunzelnd abwarten, wie der Arbeitskollege darauf reagiert. So verhindert man, dass die Maus reagiert.
  2. Geld auf den Boden kleben: Ganz einfach: Man klebt eine Münze oder einen Geldschein auf den Boden und sieht sich die Versuche der Leute an, das Geld aufzuheben.
  3. Bildschirm drehen: Wenn man auf einer Tastatur [Strg] + [Alt] + [Pfeil nach rechts] gleichzeitig drückt, dreht sich der Bildschirm oftmals um 90 Grad nach rechts. Ob das klappt und man Kollegen oder Familienmitglieder so verwirren kann, hängt aber von der Konfiguration des PCs ab.
    Alternativ kann man bei Windows 10 und 11 "Anzeigeausrichtung" in der Suchleiste eingeben. Das bringt einen in die Einstellungen. Nun kann man das Feld "Bildschirmausrichtung" von Quer- auf Hochformat umstellen.
  4. Seife mit Klarlack bemalen: Wenn man Seife gründlich mit Klarlack bemalt, kann diese nicht aufschäumen. Nun kann man zusehen, wie der Betroffene verzweifelt, dass die Seife nicht schäumt, egal wie sehr er diese reibt.
  5. Milch bunt einfärben: Egal, ob in der Arbeit oder zuhause: Einige Lebensmittelfarbe in den Tetrapak und gut schütteln, fertig ist die bunte Milch. Der nächste, der einen Kaffee trinken will, ist bestimmt überrascht.
  6. Bunte Toilettenspülung: Wenn die Kollegen keine Milch trinken, kann man etwas rote oder grüne Lebensmittelfarbe in den Spülkasten geben. Dann ist derjenige, der als erstes spült, bestimmt überrascht.