Flüge umgeleitet

Eisregen legte Münchner Flughafen lahm - hunderte Flüge annulliert

14.12.2022, 20:04 Uhr
Aufgrund von Glättegefahr herrschte am Mittwochnachmittag auf dem Münchner Flughafen Start- und Landeverbot.

© a-imago-20221214_160202-6.jpg, IMAGO/Smith Aufgrund von Glättegefahr herrschte am Mittwochnachmittag auf dem Münchner Flughafen Start- und Landeverbot.

Auf den Straßen blieb es zunächst relativ ruhig, doch am Münchner Flughafen brachte das eisige Winterwetter den Flugplan ziemlich durcheinander: Wegen Glättegefahr durch gefrierenden Regen konnten am Mittwoch zeitweise keine Flugzeuge starten und landen. Rund 150 Flüge seien zunächst abgesagt, 26 umgeleitet worden, sagte ein Sprecher des Flughafens der Deutschen Presse-Agentur. Bis zum Abend konnten beide Start- und Landebahnen wieder freigegeben werden.

Die Crew des Airports war mit 150 Räumfahrzeugen und 160 Mitarbeitern im Einsatz. "Bei der Sicherheit gibt es keine Kompromisse", sagte der Sprecher. "Wenn es immer wieder drauf regnet, können wir die Bahn nicht öffnen." Flüge wurden unter anderem nach Stuttgart, Wien und Nürnberg umgeleitet. Dort waren Mitarbeiter des Winterdiensts am Nachmittag ebenfalls damit beschäftigt, Fahrbahnen zu räumen und Flugzeuge zu enteisen.

Am Nachmittag teilte der Flughafen-Betreiber mit, dass zumindest wieder einige Landungen möglich seien. Zunächst sei nur die nördliche Landebahn wieder freigegeben worden, dann nur die südliche, sagte der Flughafen-Sprecher. Starts waren erst am Abend nach der Freigabe beider Bahnen wieder möglich. Jedoch müssten die Maschinen vor dem Start enteist werden, was zu Verzögerungen im Flugbetrieb führen könnte, sagte ein Sprecher.

Zoo in Bayern geschlossen, Beeinträchtigungen im Bahnverkehr

Die Deutsche Bahn musste den Regionalverkehr zwischen München und Buchloe wetterbedingt zeitweise einstellen. Mehrere Regionalzüge des Eisenbahnunternehmens Go-Ahead blieben am Mittwochnachmittag wegen Blitzeises liegen, zum Teil sogar auf offener Strecke. "Wir können daher den Betrieb derzeit nur noch auf der Strecke Memmingen - Lindau aufrechterhalten und mussten alle anderen Strecken vorübergehend einstellen", hieß es in einer Mitteilung von Go-Ahead.

Wegen Gefahr durch Glätte und Eisbruch schloss zudem der Zoo in Augsburg, die Stadt München sperrte ihre Friedhöfe. "Trauerfeiern und Bestattungen werden aber durchgeführt", betonte ein Stadtsprecher. Trauergäste würden vom Friedhofspersonal am jeweiligen Haupteingang abgeholt, zu Trauerhalle und Bestattungsort begleitet und wieder zum Ausgang zurückgebracht werden. Die Münchner Feuerwehr schrieb auf Twitter: "Bitte vermeidet unnötige Fahrten und Spaziergänge."

Betroffen von dem eisigen Winterwetter waren vor allem Oberbayern und Schwaben. In Niederbayern meldete die Polizei am Nachmittag 20 Unfälle mit 5 Verletzten. Wegen im Schnee feststeckenden und querstehenden Fahrzeugen sei es zudem zu Verkehrsbehinderungen gekommen. Im Laufe des Abends sei mit weiteren Beeinträchtigungen zu rechnen, hieß es am Nachmittag.

Auch auf der Autobahn 9 im nördlichen Oberbayern verzeichnete die Polizei mehrere Unfälle wegen Glätte. Es habe sich aber überwiegend um Blechschäden gehandelt, sagte ein Sprecher am Nachmittag. Schwer verletzt sei dabei niemand worden. "Es ist sehr ruhig auf den Straßen, schon den ganzen Tag, wir haben kaum Unfälle bislang", sagte dagegen ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Nachmittag. Die Straßenverhältnisse seien "besser als gedacht" gewesen und die Autofahrer die Warnungen erst genommen.

Der Deutsche Wetterdienst warnte unterdessen auch in den kommenden Tagen vor Glatteis. Vor allem im Raum Augsburg und in Alpennähe sei mit eisigem Winterwetter und glatten Straßen zu rechnen.

Dieser Artikel wurde zuletzt am Mittwoch gegen 20 Uhr aktualisiert.