Kommandanten von Apollo-Missionen waren dabei

Wie US-Astronauten in Bayern für ihre Mond-Missionen trainierten

28.2.2021, 05:25 Uhr
im August 1970 trainierten vier amerikanische Astronauten im Nördlinger Ries für ihre Mond-Missionen. Alan Shepard (links) war einer von ihnen.
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im August 1970 trainierten vier amerikanische Astronauten im Nördlinger Ries für ihre Mond-Missionen. Alan Shepard (links) war einer von ihnen. © Otto Hahn

Shepard (hier rechts zu sehen) stand schon wenig später, am 5. Februar 1971, auf dem Mond, und zwar als Kommandant der Mond-Mission "Apollo 14". Damit war er der fünfte Mensch auf dem Mond. Und nicht nur das: Shepard war nach dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin sogar der zweite Mensch überhaupt im Weltraum - und natürlich der erste US-Astronaut (der Flug der "Freedom 7" fand am 5. Mai 1961 statt). 
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Shepard (hier rechts zu sehen) stand schon wenig später, am 5. Februar 1971, auf dem Mond, und zwar als Kommandant der Mond-Mission "Apollo 14". Damit war er der fünfte Mensch auf dem Mond. Und nicht nur das: Shepard war nach dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin sogar der zweite Mensch überhaupt im Weltraum - und natürlich der erste US-Astronaut (der Flug der "Freedom 7" fand am 5. Mai 1961 statt).  © Otto Hahn

Für seine Mond-Mission trainierte Shepard mit drei Astronauten-Kollegen unter anderem im Steinbruch Otting bei Treuchtlingen im Nördlinger Ries. Dort war vor 14,5 Millionen Jahr ein gewaltiger Asteroid eingeschlagen und hatte einen Krater von 24 Kilometern Durchmesser hinterlassen.
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Für seine Mond-Mission trainierte Shepard mit drei Astronauten-Kollegen unter anderem im Steinbruch Otting bei Treuchtlingen im Nördlinger Ries. Dort war vor 14,5 Millionen Jahr ein gewaltiger Asteroid eingeschlagen und hatte einen Krater von 24 Kilometern Durchmesser hinterlassen. © Otto Hahn

Im Ries hat man den Astronauten beigebracht, welche Steine sie aufsammeln und zur Erde mitbringen müssen. Sie mussten lernen, die Strukturen richtig zu erkennen. Sie hatten noch nicht die Fachkenntnisse wie heutige Astronauten, die oft Wissenschaftler sind. 
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Im Ries hat man den Astronauten beigebracht, welche Steine sie aufsammeln und zur Erde mitbringen müssen. Sie mussten lernen, die Strukturen richtig zu erkennen. Sie hatten noch nicht die Fachkenntnisse wie heutige Astronauten, die oft Wissenschaftler sind.  © Otto Hahn

In der Mitte ist hier Edgar Mitchell zu sehen, der bei der "Apollo 14"-Mond-Mission (bei der Alan Shepard der Kommandant war) als Pilot der Mondlandefähre im Einsatz war und der sechste Mensch auf dem Mond war. "Apollo 14" brachte 42,9 Kilogramm Gestein vom Mond zur Erde und galt zu diesem Zeitpunkt als die bislang wissenschaftlich erfolgreichste Mission. Auch Eugene Cernan, der hier rechts zu sehen ist, stand später auf dem Mond.
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In der Mitte ist hier Edgar Mitchell zu sehen, der bei der "Apollo 14"-Mond-Mission (bei der Alan Shepard der Kommandant war) als Pilot der Mondlandefähre im Einsatz war und der sechste Mensch auf dem Mond war. "Apollo 14" brachte 42,9 Kilogramm Gestein vom Mond zur Erde und galt zu diesem Zeitpunkt als die bislang wissenschaftlich erfolgreichste Mission. Auch Eugene Cernan, der hier rechts zu sehen ist, stand später auf dem Mond. © Otto Hahn

Er war Kommandant von "Apollo 17" und landete am 11. Dezember 1972 auf dem Erdtrabanten. Weil dies die bislang letzte bemannte Mond-Mission war, gilt Cernan auch als der letzte Mann auf dem Mond. Während er den Mondflug unbeschadet überstand, verletzte er sich dagegen an der Nördlinger Stadtmauer. Er kratzte sich den linken Ellbogen auf, der hier bei einem Gespräch mit Einheimischen in verbundenem Zustand zu sehen ist. 
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Er war Kommandant von "Apollo 17" und landete am 11. Dezember 1972 auf dem Erdtrabanten. Weil dies die bislang letzte bemannte Mond-Mission war, gilt Cernan auch als der letzte Mann auf dem Mond. Während er den Mondflug unbeschadet überstand, verletzte er sich dagegen an der Nördlinger Stadtmauer. Er kratzte sich den linken Ellbogen auf, der hier bei einem Gespräch mit Einheimischen in verbundenem Zustand zu sehen ist.  © Otto Hahn

Joe Engle (hier in der Bildmitte) war der einzige der vier Astronauten, der später nie auf dem Mond stand. Der Testpilot des Experimentalflugzeuges X-15 war für "Apollo 17" vorgesehen. Letztendlich flog aber statt Engle doch Harrison Schmitt zum Mond, weil die NASA lieber einen Wissenschaftler an Bord haben wollte. Auf diesem Foto sind auch Edgar Mitchell (vorne links) und Alain Shepard (rechts) zu sehen. 
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Joe Engle (hier in der Bildmitte) war der einzige der vier Astronauten, der später nie auf dem Mond stand. Der Testpilot des Experimentalflugzeuges X-15 war für "Apollo 17" vorgesehen. Letztendlich flog aber statt Engle doch Harrison Schmitt zum Mond, weil die NASA lieber einen Wissenschaftler an Bord haben wollte. Auf diesem Foto sind auch Edgar Mitchell (vorne links) und Alain Shepard (rechts) zu sehen.  © Otto Hahn

Obwohl ihm der Mondflug versagt blieb, blieb Joe Engle bei der NASA und brachte viel Geduld mit. Im November 1981 wurde er schließlich dafür belohnt und er flog als Kommandant des Space Shuttles "Columbia" in den Weltraum (dieselbe Raumfähre brach 2003 bei ihrem 28. Flug beim Eintritt in die Erdatmosphäre auseinander, alle sieben Besatzungsmitglieder starben). Im August 1985 flog er als Kommandant der Raumfähre "Discovery" ein weiteres Mal in den Weltraum. 
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Obwohl ihm der Mondflug versagt blieb, blieb Joe Engle bei der NASA und brachte viel Geduld mit. Im November 1981 wurde er schließlich dafür belohnt und er flog als Kommandant des Space Shuttles "Columbia" in den Weltraum (dieselbe Raumfähre brach 2003 bei ihrem 28. Flug beim Eintritt in die Erdatmosphäre auseinander, alle sieben Besatzungsmitglieder starben). Im August 1985 flog er als Kommandant der Raumfähre "Discovery" ein weiteres Mal in den Weltraum.  © Otto Hahn

Im August 1985 flog Joe Engle als Kommandant der Raumfähre "Discovery" ein weiteres Mal in den Weltraum. 
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Im August 1985 flog Joe Engle als Kommandant der Raumfähre "Discovery" ein weiteres Mal in den Weltraum.  © Otto Hahn

Nach dem Besuch der US-Astronauten war es für längere Zeit ruhig im Nördlinger Ries. Die Amerikaner trainierten fortan anderswo. Doch seit einigen Jahren kommen wieder regelmäßig Astronauten nach Nördlingen. 
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Nach dem Besuch der US-Astronauten war es für längere Zeit ruhig im Nördlinger Ries. Die Amerikaner trainierten fortan anderswo. Doch seit einigen Jahren kommen wieder regelmäßig Astronauten nach Nördlingen.  © Otto Hahn

Im September 2018 ließ sich ein Team der ESA eine Woche lang in Nördlingen in Geologie, Planetologie und Gesteinskunde schulen, im Jahr 2021 will die ESA wieder nach Nördlingen kommen. Hier sind (von links) Sergei Kud-Sverchkov (russischer Kosmonaut), Aidan Cowley (Science Officer ESA) und Thomas Reiter (ESA-Astronaut) zu sehen.
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Im September 2018 ließ sich ein Team der ESA eine Woche lang in Nördlingen in Geologie, Planetologie und Gesteinskunde schulen, im Jahr 2021 will die ESA wieder nach Nördlingen kommen. Hier sind (von links) Sergei Kud-Sverchkov (russischer Kosmonaut), Aidan Cowley (Science Officer ESA) und Thomas Reiter (ESA-Astronaut) zu sehen. © Stefan Hölzl

Die ESA-Vertreter haben eine Woche lang geballten theoretischen Unterricht in Impaktgesteinskunde, Geologie und Planetologie. Dafür wird im Nördlinger Zentrum für Rieskrater- und Impaktforschung ein ganzes Stockwerk freigeräumt und die Astronauten könnten sich auch die Gesteinsproben und das Isotopenlabor ansehen. 
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Die ESA-Vertreter haben eine Woche lang geballten theoretischen Unterricht in Impaktgesteinskunde, Geologie und Planetologie. Dafür wird im Nördlinger Zentrum für Rieskrater- und Impaktforschung ein ganzes Stockwerk freigeräumt und die Astronauten könnten sich auch die Gesteinsproben und das Isotopenlabor ansehen.  © ESA

Auch Geländeausflüge stehen für die ESA-Astronauten (hier im Isotopenlabor) auf dem Programm. Man schickt sie in ihrem Ausbildungsprogramm nacheinander in den Rieskrater, in die Bletterbachschlucht in Südtirol, wo man sehr gut die Ablagerungen sehen kann, und nach Lanzarote. Dort sehen sich die Astronauten vulkanische Strukturen an.
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Auch Geländeausflüge stehen für die ESA-Astronauten (hier im Isotopenlabor) auf dem Programm. Man schickt sie in ihrem Ausbildungsprogramm nacheinander in den Rieskrater, in die Bletterbachschlucht in Südtirol, wo man sehr gut die Ablagerungen sehen kann, und nach Lanzarote. Dort sehen sich die Astronauten vulkanische Strukturen an. © region-bayern-mars-20210222-140502_app11_00.jpg, NN

Im Rieskrater-Museum in Nördlingen können die Astronauten zum Beispiel solche biogenen Kalksteine aus dem Riessee sehen, der nach dem Asteroideneinschlag vor etwa 14,5 Millionen Jahren entstand und etwa zwei bis drei Millionen Jahre existierte, bevor er verlandete.
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Im Rieskrater-Museum in Nördlingen können die Astronauten zum Beispiel solche biogenen Kalksteine aus dem Riessee sehen, der nach dem Asteroideneinschlag vor etwa 14,5 Millionen Jahren entstand und etwa zwei bis drei Millionen Jahre existierte, bevor er verlandete. © Stefan Hölzl

Auch ein wahrhafter Mondstein ist im Rieskrater-Museum Nördlingen zu sehen. 
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Auch ein wahrhafter Mondstein ist im Rieskrater-Museum Nördlingen zu sehen.  © Otto Hahn

Der 160 Gramm schwere Stein war der Stadt Nördlingen von der NASA zum Dank für das Astronauten-Training geschenkt worden. 
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Der 160 Gramm schwere Stein war der Stadt Nördlingen von der NASA zum Dank für das Astronauten-Training geschenkt worden.  © Otto Hahn