In the kitchen, please: Kinder kochen ein Menü

13.6.2013, 00:00 Uhr
In the kitchen, please: Kinder kochen ein Menü

© Roland Fengler

„Mulligatawny Soup“ - dieses zungenbrecherische Wort soll eine englische Vorspeise sein? Pauline klärt auf: „Das ist eine indische Suppe mit ,chicken‘, also Hühnchen, Chili und Curry.“ Indisches Essen hat einen großen Einfluss auf Großbritannien, weil viele Einwanderer aus Indien stammen. In der Küche des Restaurants „Garten Kreta“ sind heute sieben Kinder die Köche. Sie kennen sich aus ihrem Englischkurs, den einige schon vier bis sechs Jahre besuchen.

In the kitchen, please: Kinder kochen ein Menü

© Roland Fengler

Daher fällt es Luna (9) auch nicht schwer, die Anweisungen von Koch Alexis, der nur Englisch spricht, zu verstehen. Los geht’s mit dem „peeler“ (sprich: pieler), dem Schäler. Kartoffeln und Karotten sollen von der Schale befreit werden. Das klappt richtig gut. Nur Kursleiterin Martina Schäfer hat so ihre Schwierigkeiten. „Mensch Hermann, du kannst den Kindern doch nicht solche Schäler geben“, sagt sie zu Zweitkoch Hermann Hausruckinger. Doch da schaltet sich Fuat (9) ein: „Martina, du kannst das bloß nicht!“ – und deutet auf seine bereits geschälte Möhre.

Winkende Queen

In the kitchen, please: Kinder kochen ein Menü

© Roland Fengler

In der Zwischenzeit dekoriert Mia (7) im Gastraum die Tische. Wenn die Eltern zum Essen kommen, soll alles britisch aussehen. Die Fahne Großbritanniens wird als Tischdecke hergenommen, darauf verteilt Mia die „forks“ (Gabeln), „knifes“ (sprich: naifs, Messer) und „spoons“ (sprich: spuhns, Löffel). Als Deko stellt Mia noch eine kleine Queen auf den Tisch, die mit ihrer Hand winkt, und einen roten Doppeldeckerbus.

Luna und Luis schauen sich noch mal die Vokabelliste an. Dort stehen Wörter drauf, die sie beim Bedienen ihrer Eltern brauchen. Sätze wie „What would you like to drink?“ (sprich: wott wud ju laik tu drink? — Was möchtest du trinken?) oder „did you enjoy your meal?“ (sprich: did ju endschoj jur miel? — Hat es geschmeckt?) haben die Kinder schon in ihrem Kopf gespeichert. Dann kann es ja in der Küche weitergehen.Für das Hauptgericht „Cottage Pie“ (sprich: Kottetsch Pai) – das ist ein Auflauf aus Kartoffeln und Hackfleisch – sollen die jungen Köche die Kartoffeln stampfen. Die Mädels machen sich währenddessen an den Nachtisch: Scones (siehe Rezept rechts). In einer riesigen Schüssel kneten sie den Teig, der offensichtlich auch roh schmeckt. Ob da noch was für den Ofen übrigbleibt?

Glück gehabt. Das Naschen hat sich nicht bemerkbar gemacht. Die Eltern der Köche dürfen ein komplettes britisches Menü verspeisen – und die Kinder zeigen, wie gut sie Englisch sprechen. „In der Schule ist Englisch langweilig“, sagt Pauline (9), „denn ich kenne schon alles aus dem Kurs.“ Auch Luna spricht im Urlaub oft Englisch, zum Beispiel mit ihrer französischen Freundin.



Martina Schäfer bietet neben Sprachkursen für Kinder auch ein Englisch-Feriencamp in Nürnberg an (1. und 2. August). Kontakt: www.little-language-company.de
 

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