1:2 gegen Dresden! Berko nutzt Nürnbergs Kabinenschlaf

29.1.2017, 15:23 Uhr
Geringe Widerstandsfähigkeit: Vor dem 0:1 ließ sich Laszlo Sepsi übertölpeln, beim 0:2 kochte ihn Dresdens Erich Berko ab.

© Sportfoto Zink / WoZi Geringe Widerstandsfähigkeit: Vor dem 0:1 ließ sich Laszlo Sepsi übertölpeln, beim 0:2 kochte ihn Dresdens Erich Berko ab.

Bloß kein zweiter Fehlstart, so hatten sie sich das beim 1. FC Nürnberg in der Winterpause vorgenommen; nur nicht wie in der Hinrunde den eigenen Verfehlungen zu Saisonbeginn hinterherlaufen. Als Bewerbung um einen Aufstiegsplatz sollte man das zwar bitte auch nicht verstehen, "aber", sagte zum Beispiel Kevin Möhwald während des Trainingslagers in Südspanien, "eines kann ich versprechen: Abgehakt haben wir die Saison noch nicht."

Abhaken müssen und dürfen sie die Saison auch nach dem 18. Spieltag nicht, das 1:2 (0:1) gegen Dynamo Dresden zum Auftakt der Rückserie dürfte allerdings die letzten Träumer rund um den Valznerweiher zurück in die Realität geholt haben. Mit dem Kampf um die Aufstiegsplätze wird der Club – zumindest in dieser Verfassung – nichts mehr zu tun haben.

Wie weitermachen ohne Guido Burgstaller? Diese Frage war vor der Partie im Raum gestanden, doch für die Beantwortung interessierte sich schon recht bald niemand mehr. Gegen Dresden, angereist mit der Qualifikation von drei Siegen gegen die drei Spitzenteams der Liga, hatten die Gastgeber ganz andere Probleme.

Sabiri gefällt erneut

Den vakanten Platz auf der linken Außenbahn durfte der junge Abdelhamid Sabiri einnehmen. Der 20 Jahre junge Mann aus der eigenen U21 hatte in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht und zeigte auch in seinem ersten Zweitligaspiel eine ordentliche Leistung, gefordert war er allerdings zunächst in der Defensive. In der 20. Minute stoppte er in letzter Sekunde einen Dresdner Angriff an der Strafraumgrenze, danach kamen ihm und seinen neuen Kollegen aber mehr und mehr die Kontrolle über dieses Spiel abhanden.

Tohuwabohu in Nürnbergs Sechzehner

Ein paar tumultartige Szenen im eigenen Strafraum konnte die Club-Abwehr noch unfallfrei lösen (22.), wenig später hatten sie Glück, dass Stefan Kutschke (noch bis Saisonende von Nürnberg nach Dresden verliehen) eine Flanke knapp verpasste (26.), fünf Minuten später war aber nichts mehr zu retten, als sich Laszlo Sepsi nahe der Eckfahne von Erich Berko düpieren ließ und Dresdens Philip Heise die folgende Hereingabe nur noch über die Linie drücken musste.

In der ersten Hälfte durfte Nürnberg eine einzige gefährliche Szene für sich verbuchen, Kevin Möhwalds Schuss verfehlte das Dresdner Tor aber deutlich (35.). Belebung erfuhr das Angriffsspiel der Gastgeber erst nachdem Trainer Alois Schwartz taktisch umstellte und Cedric Teuchert aufs Feld schickte (60.), allerdings stand es zu diesem Zeitpunkt bereits 0:2, nachdem sich Sepsi nur 15 Sekunden nach Wiederbeginn erneut von Berko vorführen ließ. Weitgehend ungestört hatten sich die Gäste in den Strafraum gearbeitet, nicht nur Nürnbergs Linksverteidiger war in dieser Szene zu passiv.

Mühl macht's nochmal spannend

Die Entscheidung bedeutete der Treffer allerdings noch nicht, weil sich die offensivere Ausrichtung Mitte der zweiten Hälfte langsam auszahlte. Zunächst verzog Teuchert nur knapp (70.), nur eine Minute später stand Lukas Mühl, der den nach wie vor am Knie verletzten Dave Bulthuis in der Innenverteidigung ersetzte, genau richtig. Einen Kopfball von Tim Matavz ließ Dresdens Torwart Marvin Schwäbe vor Mühls Füße prallen: 1:2 (71.).

Tobias Kempes schönen Volleyschuss parierte Schwäbe dagegen hervorragend (77.), danach konnten sich die Gäste wieder häufiger befreien, die Nürnberger Drangphase ebbte wieder ab. Der schöne Rekord – 39. Zweitligaspiele in Folge mit eigenem Torerfolg – blieb lediglich eine Randnotiz, der Club muss sich nun darum bemühen, nicht wieder den eigenen Verfehlungen hinterherzulaufen und einen zweiten Fehlstart hinzulegen.

 1. FC Nürnberg: Kirschbaum - Brecko (62. Kammerbauer), Mühl, Margreitter, Sepsi (85. Gislason) - Petrak (62. Teuchert) - Behrens - Kempe, Möhwald, Sabiri - Matavz

Dynamo Dresden: Schwäbe - Fabian Müller, Modica, Ballas , Heise - Hartmann - Gogia (13. Hauptmann), Lambertz (78. Jannik Müller) - Stefaniak, Kutschke, Berko

Tore: 0:1 Heise (30.), 0:2 Berko (46.), 1:2 Mühl (72.) | Gelbe Karten:  Petrak, Brecko / Stefaniak | Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen) | Zuschauer: 35.984.

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