Bittere Niederlage
2:3 gegen Kiel: Club bricht bei Weinzierls Debüt komplett ein
9.10.2022, 15:38 Uhr
Das mit dem ersten Spiel ist ebenfalls so eine Sache beim 1. FC Nürnberg. Von den mitterweile 22 Trainern nur im neuen Jahrtausend konnten lediglich sieben nach ihrem Debüt auch einen Sieg feiern, namentlich Klaus Augenthaler, Hans Meyer, Valerien Ismael, Rene Weiler, Michael Köllner, Damir Canadi und Michael Wiesinger.
Markus Weinzierl, seit Dienstag im Amt, taucht nach dem bitteren 2:3 nach 1:0-Pausenführung gegen Holstein Kiel in der gegensätzlichen Kategorie auf; Robert Klauß' Nachfolger hatte die umgehende Trendwende nicht explizit versprochen, aber zumindest mehr Leidenschaft in Aussicht gestellt, was nach dem bemerkenswert emotionslosen Gekicke beim 0:3 in Karlsruhe sieben Tage zuvor nicht sonderlich schwer gewesen sein dürfte.
Möglichst alles zu geben reicht in der Zweiten Liga aber nicht; nach ordentlicher erster Hälfte samt Führung (Lino Tempelmann, 39.) brach der Club nach der Pause komplett ein. Steven Skrzybski (62./80.) und Fabian Reese (66.) drehten mit ihren Toren die Begegnung und stürzten den 1. FC Nürnberg noch tiefer in die Krise.
Überraschendes Nürnberger-Comeback
Nach den Eindrücken vor allem aus den zweiten 45 Minuten geht es für die Franken jetzt nur noch um den Klassenverbleib; die gut 28.000 (!) Zuschauer bekamen am Sonntagnachmittag zunächst eine deutlich engagiertere Mannschaft zu sehen, die vom neuen Trainer personell auf zwei Positionen verändert worden war. Innenverteidiger James Lawrence und Fabian Nürnberger als linker Verteidiger kehrten in die Startformation zurück, Erik Wekesser rückte dafür eine Reihe nach vorn.
Taktisch agierte der Club besonders im Aufbau variabel, wobei Mats Möller Daehli viele Freiheiten zu genießen schien und auch fast überall auftauchte. Der Norweger rannte wie aufgezogen über das Feld und nahm endlich wieder richtig Einfluss; nur im ersten Durchgang verbuchten die Nürnberger 14 Torschüsse, einer davon landete sogar im Netz.
Nach einem dynamischen Antritt schoss Tempelmann den 1. FC Nürnberg aus gut 20 Metern in Führung, wobei Kiels Keeper nicht zum ersten Mal am Sonntag nicht gut aussah (39.). Den zweiten Gegentreffer verhinderte Thomas Dähne hingegen glänzend, als erneut Tempelmann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit abgezogen hatte.
Auch Weinzierl hoffte vorab "auf den Trainer-Effekt", wie er sagte; insbesondere Nürnbergers Nominierung (Weinzierl: "Ein Qualitätsspieler, den ich unbedingt dabei haben wollte") wirkte sich anfangs positiv aus. Viel lief über die linke Seite, über rechts sorgte Jens Castrop für den ersten Höhepunkt. Dähne verhinderte mit einem Reflex den frühen Rückstand, sein Kollege Christian Mathenia musste vor der Pause nur eine richtig brenzlige Situation klären, als Holtby aus spitzem Winkel am Nürnberger Schlussmann scheiterte (41.).
Zwei Gegentore in vier Minuten
"Von Anfang zeigen, dass wir zuhause sind, dass wir gewinnen wollen", wollte der Club und versuchte Weinzierls Vorgabe erst mal mit viel Schwung umzusetzen, wenngleich auch etliche Vertikalpässe ins Leere gingen. Das Bemühen, es besser zu machen als in den vergangenen Wochen, merkte man den Nürnbergern aber durchaus an.
Erneut Tempelmann hätte gleich nach Wiederbeginn den zweiten Treffer nachlegen können, zielte aber, eingesetzt von Duah, knapp am rechten Pfosten vorbei; statt 2:0 musste es zehn Minuten später aber eigentlich 1:1 stehen, als Skrzybski nach Flanke von Reese aus sieben Meter ungehindert köpfen durfte, den Kasten aber knapp verfehlte.
In der 62. Minute war es dann aber passiert: Skrzybski, nicht entscheidend gestört von Lawrence, nutzte gleich mehrere Unachtsamkeiten in der Rückwärtsbewegung der Nürnberger aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Und es kam noch dicker für den Club: Nach einem weiten Pass aus der eigenen Hälfte hatte Reese plötzlich nur noch Mathenia vor sich; seinen einzigen Verfolger Schindler schüttelte der Kieler mühelos ab und vollendete souverän zum 1:2 (66.).
In nur vier Minuten machten sich die Gastgeber also wieder kaputt, was sie sich in den ersten 45 Minuten mühsam aufgebaut hatten; nach zwei viel zu einfachen Gegentreffern rannten sie plötzlich einem Rückstand hinterher und mussten aufpassen, nicht auch noch das 1:3 zu kassieren, Wriedt bot sich schon eine Viertelstunde vor Schluss die Möglichkeit zur Entscheidung.
Die ließ aber nicht mehr lange auf sich warten: Erneut Skrzybski setzte sich gegen Schindler durch und konnte auch von Lawrence nicht mehr entscheidend gestört werden (80.), Daferners 2:3 in der dritten Minute der Nachspielzeit kam zu spät. Womit Weinzierl jetzt einer von sieben Nürnberger Trainern nur im neuen Jahrtausend ist, die ihr erstes Spiel gleich verloren haben.
Nürnberg: Mathenia; Valentini (67. Gyamerah), Schindler, Lawrence, Nürnberger – Castrop (66. Duman), Tempelmann, Fofana, Wekesser (73. Daferner) – Duah (73. Shuranov), Möller Daehli (82. Wintzheimer).
Kiel: Dähne; Korb (46. Sterner), Wahl, Lorenz, Kirkeskov – Erras, Holtby (67. Sander) – Skrzybski, Porath (74. Mühling) – Arp (46. Wriedt), Reese (78. Schulz).
Schiedsrichter: Gerach (Landau in der Pfalz). – Zuschauer: 28.518. - Tore: 1:0 Tempelmann (39.), 1:1 Skrzybski (62.), 1:2 Reese (66.), 1:3 Skrzybski (80.), 2:3 Daferner (90.+4). - Gelbe Karten: Fofana (2) / Korb (2), Erras (2), Kirkeskov (2), Wriedt.
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