Heute vor einem Jahr in Ingolstadt

90. +6! Schleusener und Club-Momente für die Ewigkeit

11.7.2021, 06:05 Uhr
Sein erstes Pflichtspieltor für den 1. FC Nürnberg: Fabian Schleusener, außer Rand und Band.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, ARC Sein erstes Pflichtspieltor für den 1. FC Nürnberg: Fabian Schleusener, außer Rand und Band.

Selbst für Helden bleibt die Zeit nicht stehen. Die Bruchteile einer Sekunde, die Fabian Schleusener zum Helden werden ließen, sind trotzdem für die Ewigkeit.

Seit dem 11. Juli 2020 ist er mehr als bloß ein Fußballspieler. Die sechste Minute der Nachspielzeit. Seine Minute. Zigtausend Fans des 1. FC Nürnberg werden sie nie mehr vergessen. Schreie, Ekstase, Tränen. Momente des unbegreiflichen Glücks wie vielleicht noch nie in der damals über 120-jährigen Vereinsgeschichte.

Von der Hölle in den Himmel, als es schon vorbei zu sein schien. Etwa 20 Millionen Euro weniger. Keine Mannschaft, keine Perspektive. Den Abstieg in die dritte Liga hätte die Legende wahrscheinlich nicht überlebt. Und ist jetzt, ein Jahr später, wieder putzmunter. Ohne Fabian Schleusener.

Mehr Fluch als Segen

Die sechste Minute der Nachspielzeit. Für ihn persönlich mehr Fluch als Segen. Das 1:3 in Ingolstadt war sein erster Pflichtspieltreffer im Club-Trikot, in Darmstadt ließ er ein halbes Jahr später noch seinen zweiten folgen. Der Held, der nie einer sein wollte, dessen Heldentat sogar ein Buch füllt, schien eines Tages überfordert zu sein. Mit seinem Ruhm, der im Alltag so schnell verblasste.

"Das Tor in Ingolstadt hat mir natürlich gutgetan", sagte Fabian Schleusener ein paar Wochen nach seinem Tor in Ingolstadt, "vielleicht war das der Knoten, der bei mir platzen musste." Zufrieden war er trotzdem nicht mit seiner Saison 2019/20, weil er eigentlich mehr drauf hat als eine Verzweiflungsgrätsche in der sechsten Minute der Nachspielzeit. 2020/21 saß er häufig nur auf der Bank.

Sein Abschied vor gut zwei Wochen verlief geräuschlos. So, wie es Fabian Schleusener, dieser unglaublich sympathische Mensch, am liebsten hat. Auch beim Karlsruher SC, seinem alten neuen Verein, erinnerten sie bei seiner Vorstellung gleich an den 11. Juli 2020 und die sechste Minute der Nachspielzeit.

Niemals geht man so ganz. Auch Fabian Schleusener wird bleiben. Zumindest in sehr guter Erinnerung.


Sie wollen noch mehr Club-Content? Dann...

... melden Sie sich hier für "Ka Depp - der Newsletter" an

... folgen Sie unserer Facebook-Seite "FCN-News"

... folgen Sie unserer Instagram-Seite "Ka Depp - der FCN-Podcast"

... treten Sie unserer Facebook-Gruppe "Ka Depp - Der Club-Podcast von nordbayern.de" bei

Keine Kommentare