"Man wird sehen, was passiert"

Abschied vom Club? Tempelmann denkt noch nicht an die Zukunft

9.1.2022, 15:25 Uhr

Mit seinen Vollstreckerqualitäten hatte der Mittelfeldmotor am Samstag wesentlich dazu beigetragen, dass dem Club die einzige Möglichkeit zur Formüberprüfung in einer kurzen Winterpause recht überzeugend geraten war. Nachdem Kapitän Enrico Valentini per Foulelfmeter das 0:1 durch Halles US-Nationalspieler Terrence Boyd (17.) ausgeglichen hatte (31.), war es Tempelmann, der den Zweitligisten gegen den Vierzehnten der 3. Liga im Max-Morlock-Stadion auf Kurs brachte. Erst ein energischer Antritt im Strafraum samt technisch sauberem Abschluss (33.), dann ein platzierter Schlenzer aus 16 Metern (38.) – Tempelmann mutiert immer mehr zum Torjäger.

Bock auf Fußball

„Jeder hatte nach der zweiwöchigen Pause Bock auf Fußball, das hat man schon im Training gemerkt“, sagte Tempelmann. Nur war das in der Anfangsviertelstunde noch nicht wirklich zu erkennen gewesen. „Zu unentschlossen“ sei seine Mannschaft da aufgetreten, kritisierte Trainer Robert Klauß, „der letzte Schritt“ habe gefehlt: „Wir haben gedacht, wir gucken uns das jetzt mal ein bisschen an. Das wurde bestraft.“ Erst nach dem Rückstand wurde der Club deutlich aktiver, fast zwangsläufig fielen auch Tore. Nikola Dovedan erhöhte später nach feiner Vorarbeit von Manuel Schäffler auf 4:1 (44.), der auffällige Lukas Schleimer setzte den Schlusspunkt in einem temporeichen Spiel (98.), das auf Wunsch von Klauß über dreimal 35 Minuten ging.

Doppelpack im Test: Lino Tempelmann glänzte beim 5:1 gegen Halle mit zwei Toren.

Doppelpack im Test: Lino Tempelmann glänzte beim 5:1 gegen Halle mit zwei Toren. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Während in den ersten beiden Abschnitten großteils die aktuelle Stammelf auflief, durften sich im Schlussdrittel eher Akteure aus der zweiten Reihe zeigen – und auch der erst tags zuvor neu dazugestoßene Jens Castrop. Die Leihgabe des 1. FC Köln agierte mit Taylan Duman auf der Doppelsechs und fügte sich auf Anhieb gut ein. „Er war sehr mutig und hat sich defensiv wie offensiv gezeigt“, lobte Klauß den 18-Jährigen, dessen Verpflichtung als Vorgriff für die nächste Saison zu sehen ist.

Castrops mutiges Debüt

Bis dahin könnte Castrop als potenzieller Ersatz aufgebaut werden für den wohl scheidenden Leipziger Leihspieler Tom Krauß – oder eben Tempelmann, den Freiburg ebenfalls im Sommer zurückbeordern kann. Für den gebürtigen Münchner selbst ist die berufliche Zukunft aber kein Thema, das auf den Nägeln brennt: „Ich bin da momentan noch ganz entspannt und mache mir gar nicht viel Gedanken. Ich fühle mich sehr wohl hier und will einfach meine Leistung bringen, dann wird man sehen, was passiert.“

Passiert ist für Tempelmann schon im letzten Jahr viel. Nach etwas holprigem Start war die Initialzündung das erste Tor am fünften Spieltag gegen den Karlsruher SC (2:1), „das hat mir Rückenwind gegeben. Diesen Schwung habe ich versucht, in die nächsten Spiele mitzunehmen“. Was gelang, auf der linken Außenbahn glänzt der Blondschopf als dynamischer Antreiber mit couragierten Tempodribblings und Laufstärke – auch dank der taktischen Ausrichtung, wie er betont: „Ich fühle mich als Achter sehr wohl. Unser zentrumlastiges Spielsystem mit Raute im Mittelfeld kommt mir entgegen, weil ich da oft im gegnerischen Strafraum auftauchen kann.“ Und dort dann eiskalt abschließen – 2022 sogar auch per Fuß.

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