Dass man sich seinen Fußballverein nicht aussuchen kann, ist eine schwer zu widerlegende Wahrheit. Richtig ist aber auch, dass das in den seltensten Fällen an einem selbst liegt.
Die Möglichkeit, sich das alles mal in Ruhe anzuschauen und vielleicht zwanzig Jahre lang Tabellen zu studieren, um sich dann nach bestem Wissen und Gewissen eine Mannschaft auszusuchen, bietet sich nur den glücklicheren Menschen unter uns.
Alle anderen wachsen in Familien auf. In Familien, in denen die Entscheidung für einen Verein längst gefallen ist – ob das nun eine sinnvolle Entscheidung ist oder eine Entscheidung für ein Leben mit dem 1. FC Nürnberg.
Hugo ist ein glücklicher Mensch, Hugo ist sechs Jahre jung. Vor allem aber ist Hugo in eine Familie hineingeboren worden, in der die Entscheidung für den Club längst gefallen ist. Also hat sich Hugo für den Club, nun ja, entschieden.
Er hat das mit großer Freude gemacht und am Sonntag saß Hugo ein erstes Mal im Max-Morlock-Stadion. Der Block sechs sah da einen Menschen voller Vorfreude als neuen Gast. Und der neue Gast sah einen FCN, der 30 Minuten lang so tat, als könnte man sich nur für ihn entscheiden auf der Suche nach einem Lieblingsverein.
Dummerweise sah der FCN danach 60 Minuten lang aus wie der FCN, weshalb um Hugo herum alle ein bisschen traurig nach Hause gegangen sind. Aber warum sollten sie Hugo auch etwas vorgaukeln? Das, lieber Hugo, ist der Club. Herzlich willkommen bei deinem Lieblingsverein.
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