Heimspiel gegen Dresden

Dynamo als Stolperstein? Gereifter Club will seine Favoritenrolle diesmal bestätigen

Uli Digmayer

Sportredaktion

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18.3.2022, 19:38 Uhr

Es ist schon ein Weilchen her, dass der 1. FC Nürnberg als klarer Favorit in ein Zweitliga-Spiel gehen durfte. Anfang Februar reiste mit dem FC Ingolstadt das Schlusslicht ins Max-Morlock-Stadion, und was zunächst als sehr lösbare Pflichtaufgabe erschien, geriet für den Club zu einem denkwürdigen 0:5-Debakel.

Wenn es nun am Sonntag (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) gegen den Tabellensechzehnten Dynamo Dresden geht, sieht Robert Klauß durchaus gewisse Parallelen. Dass dank der neuen Öffnungsschritte rund 28 000 Zuschauer erwartet werden und man zuletzt vier Spiele in Folge gewonnen hat, sorge für eine Ausgangslage, "die uns automatisch sicherlich zum Favoriten macht. Die Frage ist, wie wir damit umgehen und was wir daraus machen". Gegen Ingolstadt habe man es damals, so Klauß' ehrliche Einschätzung, "scheiße gemacht. Ich hoffe dass wir daraus gelernt haben".

Der 37-Jährige warnte auch davor, den Aufsteiger zu unterschätzen: "Für mich ist Dresden kein leichter Gegner. Sie haben in der Saison immer wieder gezeigt, dass sie in der Lage sind, gerade gegen Mannschaften, die in der Tabelle weiter oben stehen, richtig gute Leistungen abzurufen."

Unter dem neuen Trainer Guerino Capretti gelang das den seit neun Spielen sieglosen Sachsen zuletzt etwa gegen die Top-Teams Werder Bremen (1:2) und FC St. Pauli (1:1). "Das ist eine gefestigte, stabile Mannschaft, die eine gute Mentalität hat und nie aufgibt", hat Klauß erkannt. Um die Siegesserie fortsetzen zu können, "müssen wir wie immer in dieser Liga an unsere Grenzen gehen, aggressiv sein, aus unserer Struktur heraus arbeiten und von Beginn an die Basics auf den Platz bringen".

Gegen Dresden will der Club am Sonntag zum fünften Mal in Folge jubeln.

Gegen Dresden will der Club am Sonntag zum fünften Mal in Folge jubeln. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Dass seiner Elf diese Vorhaben zuletzt zusehends besser gelungen ist, bewertet Klauß als erfreulichen Entwicklungsschritt. "Ich empfinde meine Mannschaft derzeit als sehr selbstbewusst und fokussiert. Vor allem weiß sie, was nötig ist, um Spiele zu gewinnen. Und mit jedem Erfolgserlebnis steigt das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigene Stärke."

Dieses schöne Gefühl möchte Klauß gerne noch ein bisschen konservieren, ohne sich dabei in Träumereien zu verlieren. Der vierte Platz sei lediglich eine Momentaufnahme, "wir dürfen den Fokus auf das Naheliegende nicht verlieren. Wichtig ist jetzt nur Dresden, was danach kommt, ist mir völlig egal", betonte Klauß, "mit dem Rechnen können wir vielleicht am 30. Spieltag anfangen".

Fischer wieder fit

Personell kann der Coach aus den Vollen schöpfen. Lediglich Abwehrtalent Noel Knothe ist nach seiner Roten Karte in der U21 gesperrt. Kilian Fischer hat seine Kapselreizung im Sprunggelenk auskuriert, ist am Freitag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und wird am Sonntag im Kader stehen. Ob der Rechtsverteidiger erneut den Vorzug vor Kapitän Enrico Valentini bekommt, bleibt abzuwarten.

Spannend dürfte auch sein, wie der Trainer das kleine Luxusproblem im Mittelfeld zu lösen gedenkt. Mit Lino Tempelmann steht ein absoluter Leistungsträger nach verbüßter Gelb-Sperre wieder zur Verfügung, allerdings hatte auch sein Vertreter Tom Krauß beim 3:0-Sieg in Hannover nicht nur wegen seines Treffers zum 2:0 "einen richtig guten Job gemacht", wie Klauß einräumte. "Eine Idee hab ich schon", gestand der Trainer schmunzelnd, wollte diese aber noch nicht näher erläutern.

Hilfsaktion für die Ukraine

Eine andere gute Idee verriet dafür Pressesprecher Christian Bönig. Um das Leid der Menschen in der Ukraine etwas zu mildern, aber auch um geflüchtete Menschen hier vor Ort tatkräftig zu unterstützen, hat der Club diverse Hilfsaktionen initiiert. Ab sofort werden etwa Verbandstaschen gesammelt, die dann mit einem Konvoi an die ukrainische Grenze gebracht und von freiwilligen Helfern an Krankenhäuser in Lwiw weitertransportiert werden. Abgegeben werden können solche im Handel erworbenen Taschen im Club-Haus am Josephsplatz, in der Geschäftsstelle am Valznerweiher, in der Sparkasse am Lorenzer Platz und auch am Sonntag am Stand vor dem Service-Center am Stadion.

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