Stadionumbau als Grund
Mitglieder trifft es hart: So viel kosten Tickets für den 1. FC Nürnberg in der Saison 25/26
14.05.2025, 11:33 Uhr
„Leider“, eröffnet der Club die unfrohe Kunde, die er seiner Anhängerschaft dieser Tage überbringt, komme man „nicht umhin, die Preisstruktur im Ticketing zu verändern“ - und das wenig überraschend nicht zum Vorteil der Fans. De facto bedeutet dies, dass alle Tickets für Heimspiele im Max-Morlock-Stadion teurer werden, sowohl Einzeltickets als auch Dauerkarten. Aber auch für Auswärtsspiele müssen Fans künftig mehr bezahlen. Besonders hart trifft es die Mitglieder, die der Verein in der jüngeren Vergangenheit eigentlich so umworben hatte.
Grund für die Preiserhöhungen ist der geplante Vollumbau des Max-Morlock-Stadions, an dem sich der 1. FCN finanziell beteiligen muss. Der notorisch klamme Club aus Nürnberg versucht fieberhaft, dafür finanzielle Mittel aufzutreiben - und ist nun bei den Fans fündig geworden. Folglich gelten die teureren Preise, die der Verein als „Stadiongroschen“ bezeichnet, auch bis zum Abschluss des Projekts. Ob und wann das neue Stadion eröffnet wird, ist derzeit noch unklar. Im VNP-Podcast „Bratwurst mit Chili“ hoffte Stadion-Chef und Finanzvorstand Stefan Heim zuletzt, dass es mit der Spielzeit 2031/2032 soweit sein könne.
Nicht alle zahlen gleich viel mehr
„Sozialverträglich“ müsse der „Obolus“ sein, hatte Heim immer wieder betont. In der konkreten Umsetzung bedeutet das Preiserhöhungsstaffelungen. So soll das Ticket für Heimspiele in den Kurven des Stadions um 1 Euro, auf der Gegengeraden um 2 Euro und auf der Haupttribüne um 3 Euro teurer werden. Für VIP-Plätze ist der Betrag noch höher, für Kinder bis 14 Jahre (0,50 Euro) und Menschen mit Behinderung (im ganzen Stadion 1 Euro) niedriger.
Auf Dauerkarten wird der Betrag eins zu eins übertragen - heißt: Plätze in den Kurven werden bei 17 Heimspielen um 17 Euro, auf der Gegengeraden um 34 Euro und auf der Haupttribüne um 51 Euro teurer. Konkret bedeutet das für Nicht-Mitglieder: In der Nordkurve kostet der Stehplatz statt 209 Euro in der aktuellen Saison künftig 226 Euro, auf der Gegengerade kostet ein zentraler Platz statt 525 Euro künftig 559 Euro.
Eine noch bitterere Pille hat der Verein für seine Mitglieder parat: Anstatt wie bisher einen prozentualen Nachlass und Preise der Kategorie „Ermäßigt“ zu gewähren, gibt es künftig nur noch einen Pauschalnachlass von 10 Euro pro Dauerkarte – unabhängig von deren Kategorie. Das bedeutet für die Betroffenen: 216 Euro für die Dauerkarte in der Nordkurve statt bislang 186 Euro, 549 Euro statt 469 Euro auf der zentralen Gegengeraden und auf der Haupttribüne gar eine Differenz von über 100 Euro: 756 Euro statt 649 Euro.
Mitglieder-Offensive - gescheitert?
Wie die neue Preisstruktur beim Anhang ankommt, ist derzeit zwar noch unklar. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Vorstand Rossow die Zielsetzung von 50.000 Mitgliedern bis zum Vereinsjubiläum ausgegeben – und verfehlt – hatte und offensiv um Engagement im Verein wirbt, dürfte die saftige „Anpassung“ vor allem für Mitglieder aber auf wenig Gegenliebe stoßen.
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