Pokalfight gegen Düsseldorf

Rote Karte und Elfmeter-Krimi: FCN steht im Pokal-Viertelfinale

Fadi Keblawi

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8.2.2023, 20:57 Uhr
Der Retter: Taylan Duman brachte den Club in die Verlängerung.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Der Retter: Taylan Duman brachte den Club in die Verlängerung.

Vier Tage nur blieben dem 1. FC Nürnberg, um sich von der Niederlage im Derby bei der Spielvereinigung Greuther Fürth zu erholen. Immerhin der Grund war ein schöner: Im Achtelfinale des DFB-Pokals hatte der Club neben der Chance auf das Viertelfinale unter lauter Erstligisten auch die Gelegenheit, eine Menge Geld zu verdienen.

1,7 Millionen Euro bekommen die Viertelfinalisten vom Deutschen Fußball-Bund - Geld, das nach einem dramatischen Spiel tatsächlich der Club einplanen darf. Nachdem Taylan Duman den FCN in die Nachspielzeit gerettet hatte, setzte sich der Club im Elfmeterschießen 5:4 (1:1, 0:1) durch.

Begonnen hatte der Club nach der enttäuschenden Vorstellung im Derby durchaus engagiert und gut. In der defensiven Viererkette fand sich gegen die Fortuna Johannes Geis an der Seite von Christopher Schindler wieder, auf den Außenbahnen verteidigten die beiden Rechtsverteidiger Enrico Valentini und Jan Gyamerah (links). Durch Gyamerahs Seitenwechsel konnte Fabian Nürnberger etwas weiter nach vorne rücken. Ganz vorne stürmte wieder Christoph Daferner an der Seite von Kwadwo Duah.

Guter Beginn

So aufgestellt dauerte es eine Viertelstunde bis zur ersten Gelegenheit: Nach Lino Tempelmanns Hereingabe geriet der Kopfball von Jens Castrop aber zu unplatziert. Es folgte dann die beste Nürnberger Phase in diesem Jahr. Castrop bediente Tempelmann und dessen Schuss aus sieben Meter lenkte Fortunas Torwart Florian Kastenmeier noch an die Latte (26.). Auch Duahs Versuch aus 18 Metern (30.) und Daferners Kopfball (32.) landeten bei Kastenmeier.

Auf der anderen Seite reichte den Gästen ein gefährlicher Angriff zur Führung. Nach Iyohas Flanke köpfte Kownacki nahezu unbedrängt das 1:0. Vom Nürnberger Mut, der in den letzten Tagen immer mal wieder gefordert worden war und den man in der ersten halben Stunde durchaus auch sehen konnte, blieb bis zur Halbzeit nicht mehr viel übrig. Die Stimmung im Stadion passte in der Pause zu den Minusgraden, die das wieder einmal erstaunlich zahlreich erschienene Publikum frieren ließ.

Dumans Traumtor

Nach der Pause ersetzte Felix Lohkemper den unauffälligen Nürnberger und startete der Club wieder etwas zielstrebiger. Nach einem Freistoß von Geis lenkte Kastenmeier einen Kopfball von Daferner zur Ecke (52.). Auf der anderen Seite wurde aber auch das bis dahin nichtexistente Offensivspiel der Fortuna gefährlicher. Tanaka setzte einen Ball aus kurzer Distanz über das Tor (55.) und Kownacki vergab gleich zweimal aus aussichtsreicher Position die Vorentscheidung (60., 69.).

Beim Club kam zum Pech dann noch Unvermögen: Kwadwo Duah schoss sich bei seinem Versuch an der Fünfmeterlinie ans Standbein (57.). Trainer Markus Weinzierl reagierte und brachte fast alles auf den Platz, was seine Offensive so zu bieten hat. Einen Effekt hatte das zunächst nicht, das Nürnberger Spiel hatte in der Schlussphase jegliche Struktur verloren. In der Nachspielzeit rettete dann aber der eingewechselte Taylan Duman mit einem Traumtor die Nürnberger tatsächlich noch in die Verlängerung.

In die startete der Club angetrieben von den 25.216 Zuschauern voller Euphorie - die besseren Gelegenheiten hatte zunächst aber Düsseldorfs Jorrit Hendrix. Erst wurde sein Versuch von Florian Flick gerade noch vor der Torlinie geklärt (92.), dann landete sein Freistoß an der Latte (105.). Hendrix war es auch, der in der 120. Minute alleine auf das Nürnberger Tor zulief und von Flick unfair gestoppt werden musste. Flick flog vom Platz, der Club aber hatte es ins Elfmeterschießen geschafft.

Dort trafen alle Nürnberger und Torwart Peter Vindahl hielt den Versuch von Jona Niemiec. Der Club ist weiter - und dürfte sich nun sehr entspannt erholen, ehe in drei Tagen Jahn Regensburg im Max-Morlock-Stadion vorbeischaut.

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