Vor ausverkaufter Kulisse

Stoppt der Club den Negativtrend? Das wird für den FCN gegen Aufstiegsanwärter Köln wichtig

Darius Kiesel

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09.05.2025, 05:00 Uhr
Treffsicher: Janis Antiste (rechts) brachte Nürnberg in den letzten beiden Partien in Führung - für einen Dreier reichte es trotzdem nicht.

© IMAGO/Zink Treffsicher: Janis Antiste (rechts) brachte Nürnberg in den letzten beiden Partien in Führung - für einen Dreier reichte es trotzdem nicht.

Saisonendspurt in Liga zwei: Im letzten Heimspiel empfängt der 1. FC Nürnberg den Aufstiegsaspiranten aus Köln. Wenngleich die Brisanz der Partie besonders für die Gäste auf der Hand liegt, steht auch für den FCN einiges auf dem Spiel. Nach den zuletzt ernüchternden Auftritten möchte der Club sein Publikum schließlich mit einem Erfolgserlebnis verabschieden. Ganz nebenbei könnten sich die Franken dadurch - zumindest vorübergehend - wieder in die obere Tabellenhälfte schieben.

Das Personal

Bei diesem Unterfangen muss Trainer Miroslav Klose einmal mehr auf die Dienste von Stefanos Tzimas verzichten. Auch das Heimspiel gegen die Rheinländer kommt für den jungen Griechen demnach zu früh. Offiziell hofft man, ihn kommende Woche beim finalen Gastspiel in Braunschweig wieder mit an Bord zu haben. Neben dem Fehlen von Jens Castrop muss der Club zudem ohne Danilo Soares auskommen. Der Routinier sah im vergangenen Heimspiel gegen Elversberg die 5. Gelbe Karte und fehlt gesperrt. Für ihn in die Anfangsformation zurückkehren dürfte Berkay Yilmaz, der zuletzt eine Pause erhalten hatte. Ansonsten kann Klose wohl weitgehend aus dem Vollen schöpfen.

Der Gegner

Die Panik geht um beim 1. FC Köln. Zwar ist die Ausgangslage des aktuellen Tabellenzweiten noch immer vergleichsweise komfortabel, dennoch trennte man sich unter der Woche von Coach Gerhard Struber. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Begegnungen drohte dem Traditionsverein im Saisonfinale die Puste auszugehen. Auch an der mitunter biederen Spielweise der letzten Monate störte man sich im Rheinland zunehmend. Neben Struber musste ebenso Geschäftsführer Christian Keller, der offenbar am Österreicher festhalten wollte, den Hut nehmen.

Um die direkte Rückkehr ins Fußball-Oberhaus zu bewerkstelligen, wurde stattdessen Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel installiert. Der 71-Jährige heuerte damit bereits zum dritten Mal bei den Domstädtern an. Gelingt es ihm, aus den verbleibenden zwei Partien mindestens vier Punkte zu holen, ist dem „Effzeh“ der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. „Taktik wird oft übertrieben. Fußball ist nach wie vor einfach und keine Mathematik. Ich versuche, Einfachheit und Klarheit in die Abläufe zu bekommen“, erklärte Funkel seine Philosophie.

Das Entscheidende

Klose machte im Vorfeld keinen Hehl daraus, dass der Trainerwechsel die Vorbereitung auf den Gegner erschwert hätte. Deshalb fordert der ehemalige Stürmer vielmehr eine Rückbesinnung auf die eigenen Stärken. „Wir haben viel Fokus auf unsere Leistung gelegt - auf das, was wir besser machen können“, erklärte der Nürnberger Coach. Angesichts der jüngst wenig zufriedenstellenden Leistungen dürfte hier für den Club auch reichlich zu tun gewesen sein. Im offensiven Drittel fehlt der Mannschaft derzeit die zündende Idee - besonders gegen tief stehende Defensivreihen. Zudem kassierte der FCN in vier der letzten fünf Begegnungen drei Gegentore.

Die Kölner jedoch offenbarten zuletzt wiederholt eigene Schwächen im Angriffsspiel. Nur einmal in den vergangenen fünf Partien gelang den Domstädtern mehr als ein eigener Treffer, zweimal gingen sie gar torlos aus. Zu den Stärken des letztjährigen Bundesligisten zählen indessen Standardsituationen, welche den Club wiederum regelmäßig ins Schwitzen bringen. Im Hinspiel setzte den Franken zudem das intensive Anlaufen des „Effzeh“ zu. Zudem legten die Kölner mit brandgefährlichen Umschaltbewegungen Schwächen der Nürnberger Defensive offen.

Die Bilanz

Insgesamt 63 Mal sind der 1. FC Köln und der 1. FC Nürnberg schon aufeinandergetroffen. Die Bilanz spricht dabei für den aktuellen Aufstiegsanwärter. Der Club ist 21 Mal siegreich vom Platz gegangen, 30 Mal haben die Böcke gewonnen. Auch im Hinspiel dieser Saison musste sich der FCN geschlagen, die Mannschaft von Miroslav Klose hat in Köln mit 1:3 verloren. Zwölfmal trennten sich die beiden Teams unentschieden.

Während der Club um einen positiven Abschluss einer Saison ohne Abstiegskampf spielt, geht es für die Kölner darum, den zweiten Tabellenplatz vor den Verfolgern zu verteidigen.

Die Eckdaten

Der Club hat nur eine kurze Pause, nach der Niederlage am Sonntag gegen Elversberg geht es schon am Freitag weiter. Anpfiff ist um 18.30 Uhr im Max-Morlock-Stadion. Alle, die am Freitagabend nicht ins Stadion gehen, können das Spiel auf Sky verfolgen. Sonst wird das Spiel auch über das Fanradio des FCN kommentiert.

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