Größtes Spiel des Jahres steht an

Vor Pokal-Kracher: Darum spricht der FCN einigen Fans heute Abend Hüpfverbot aus

5.4.2023, 06:00 Uhr
Der FCN erwartet gegen Stuttgart ein volles Haus.

© Sportfoto Zink / DaMa Der FCN erwartet gegen Stuttgart ein volles Haus.

Das Halbfinale im Pokal winkt - und mit ihm nicht nur wichtige Einnahmen für den 1. FC Nürnberg, sondern auch ein weiteres Highlightspiel in einer Saison, die an Höhepunkten nicht sonderlich reich ist. Bei der Neuauflage des Finals von 2007 trifft der Club heute Abend (18 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de und NN.de) im Viertelfinale des DFB-Pokals auf schwächelnde Stuttgarter, die nach einem Trainerwechsel neue Motivation für die anstehenden Herausforderungen gesammelt haben.

Der VfB ist Schlusslicht in der Bundesliga, ihn trennen fünf Zähler vom rettenden Ufer, den letzten Sieg in einem Pflichtspiel feierten die Schwaben am 18. Februar. Mitten im Sinkflug der Stuttgarter geht's nun mit Sebastian Hoeneß als neuem Coach zum FCN, der zwar klarer Außenseiter, aber auch heiß auf die dicke Überraschung ist. "Es liegt an uns, dass es ein schöner Pokalabend wird", erklärte Club-Trainer Dieter Hecking auf der Pressekonferenz vor der Partie. Hoeneß hingegen strahlt vor seinem Debüt beim Club Selbstbewusstsein aus: "Ich kenne die Nürnberger und weiß, was kommt". Taktik sei "nicht so wichtig", verriet der 40-jährige Sohn von Ex-Nationalspieler Dieter Hoeneß und Neffe des ehemaligen Nürnbergers und Ehrenpräsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß.

Hüpfverbot im ausverkauften Haus

Weil das Max-Morlock-Stadion am Abend restlos ausverkauft sein wird, bittet der Club seine Fans, sich schon rechtzeitig auf den Weg ins Stadion zu machen. Das Stadion öffnet um 16.30 Uhr, teilt der viermalige Pokalsieger auf seiner Homepage mit. Doch eine Warnung spricht der FCN schon vorab aus: Das "koordinierte Springen auf dem Südkurven-Oberrang" sei zu unterlassen. Hintergrund: Die Tribüne geriet durch hüpfende Fangruppen immer wieder in Schwingung. So stark, dass der Verein und die Stadt Nürnberg 2011 einen Umbau des legendären Stadionachtecks vornahmen, um organisierte Fangruppen im unteren Bereich des Stadions unterbringen zu können.

Ganz beseitigt ist das Grundproblem, ein schwingender Oberrang, damit aber noch lange nicht. Ronald Höfler, der Werkleiter des städtischen Eigenbetriebs Frankenstadion (FSN), erklärte damals: Die Schwingungen seien "erforderlich, damit die Ränge nicht brechen". Und weil nun für das Pokal-Highlight wieder volles Haus angekündigt ist und eine Pokalsensation für überschwänglichen Jubel sorgen könnte, will der FCN schon vorsorgen. Durch das Hüpfen könnten Fans zu Schaden kommen. "Appelliert auch an Personen in eurem Umfeld und helft mit, dies zu verhindern", betont der Club.

Glaubt man den Buchmachern, ist der FCN tatsächlich nur krasser Außenseiter. Auf einen Club-Sieg gibt es bei den großen Portalen durchschnittlich eine Quote von 5,0. Doch Außenseiter war Nürnbergs Herz- und Schmerzverein auch am 26. Mai 2007. Damals, beim letzten Pokal-Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine, standen die Schwaben bereits als Deutscher Meister fest und zogen in einem packenden Pokalfight den Kürzeren gegen aufopferungsvoll kämpfende Nürnberger. Ob sich die Geschichte wiederholen wird, wird der Abend zeigen. So viel ist aber klar: An den 50.000 Fans, die im Max-Morlock-Stadion mitfiebern werden, soll es nicht scheitern.

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