Liebeserklärung an den Club

Zurück zum 1. FC Nürnberg? Hecking lädt Gündogan zur Vertragsunterschrift ein

Sebastian Böhm

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

18.11.2022, 09:46 Uhr
Ein offensichtlich gutes Verhältnis: Ilkay Gündogan und Dieter Hecking - vor elf Jahren beim 1. FC Nürnberg. 

© imago sportfotodienst Ein offensichtlich gutes Verhältnis: Ilkay Gündogan und Dieter Hecking - vor elf Jahren beim 1. FC Nürnberg. 

Dieter Hecking hält sich gar nicht erst mit einer Vorrede auf. Er fragt Ilkay Gündogan direkt: "Wann kann ich Dich endlich bei mir im Büro sitzen haben für die Vertragsunterschrift beim 1. FC Nürnberg, wenn Du bei Man City aufhörst? Ich höre, dass Dein Vertrag ausläuft. Es gibt viele Vereine, die um Dich buhlen, aber der 1. FC Nürnberg sollte immer an Deiner ersten Stelle stehen. Also meld' Dich einfach bei mir. Wir kriegen da sicherlich was geregelt."

Joa.

Ilkay Gündogan antwortet mit einem Lachen und mit einer Gegenfrage. "Ich würde gern wissen, in welcher Rolle er mich verpflichten wollen würde. Will er mich tatsächlich noch als Spieler haben?" Spannende Aussagen, es handelt sich dabei aber nicht um den Mitschnitt tatsächlicher Vertragsgespräche zwischen dem Sportvorstand des Zweitligisten 1. FC Nürnberg und dem Kapitän des aktuellen englischen Meisters Manchester City.

Die Zitate stammen aus dem Podcast "Phrasenmäher". Gündogan war zu Gast und Hecking wurde per Sprachnachricht zugeschaltet. So ganz ernst war die Frage nicht gemeint. Gündogans kleine Liebeserklärung dann schon.

Über Schalke und Bochum zum Club

"Ich könnte mir schon vorstellen, irgendwann zum 1. FC Nürnberg zurückzukehren - in welcher Rolle auch immer; weil ich mit der Zeit unfassbar tolle Dinge verbinde, weil ich mit dem Verein unfassbar tolle Menschen verbinde, weil ich die Stadt sehr mag."

Gündogan ist in Gelsenkirchen geboren, 1998 wechselte er in die Jugendabteilung des FC Schalke 04, kehrte aber nach nur einem Jahr zurück zu einem Heimatverein SV Gelsenkirchen-Hessler. Über den VfL Bochum fand er im Frühjahr 2009 zum 1. FC Nürnberg, der Gündogan verpflichtete. Mit dem Club stieg der damals 18-Jährige auf. Im Relegationsrückspiel gegen den FC Augsburg sicherte sein Tor dem Club den Klassenverbleib. Gündogan bestand seine Abiturprüfung 2011 an der Bertolt-Brecht-Schule, zu der er heute immer noch einen engen Kontakt pflegt. Es war aber schnell klar, dass er für den Club zu groß werden würde.

Hecking darf hoffen

Gündogan wechselte zu Borussia Dortmund und von dort weiter in die Premier League, wo er seit Jahren zu den torgefährlichsten Mittelfeldspielern zählt. 63 Mal ist Gündogan für die Nationalmannschaft aufgelaufen, in Katar werden weitere Einsätze hinzukommen.

Wie realistisch ist es also, dass der 32-Jährige nach Nürnberg zurückkehrt? "Ich sag' mal ehrlicherweise, wird es im nächsten Sommer ein bisschen schwierig, als Spieler zurückzukommen. Alles, was danach kommt, ist schwer zu beantworten." Dieter Hecking darf also Hoffnung haben - und mit ihm alle Club-Fans.

20 Kommentare