Amtlich! Die Falcons kriegen keine Lizenz

6.7.2019, 11:08 Uhr
Amtlich! Die Falcons kriegen keine Lizenz

© Sportfoto Zink / OGo

Dass die Enttäuschung "riesengroß" ist, hätte Ralph Junge eigentlich nicht extra erwähnen müssen, aber er tat es dann vorsichtshalber doch noch einmal. "Wir wollten alle gerne Bundesliga spielen", sagt der Cheftrainer und Geschäftsführer der Falcons, aber daraus wird nun vorerst nichts. Am Freitag hatte das Schiedsgericht noch empfohlen, Nürnbergs Basketballern die BBL-Lizenz "unter Bedingungen" zu erteilen, doch die Liga lehnte ab und legte die Entscheidung somit ein letztes Mal in die Hände des Schiedsgerichts. Am Samstagmorgen veröffentlichte die BBL dann die Entscheidung: die Berufung des Vereins wurde zurückgewiesen.

Macht und Gewissheit 

Was am Freitagabend, nachdem Junge und der Anwalt der Falcons wieder abgereist waren, in Köln passiert ist, "das ist die Frage, die wir uns auch stellen", sagt Junge. Offenbar war die Macht der Liga gegenüber dem von ihr selbst eingesetzten Schiedsgerichts dann doch größer; oder zumindest so groß, dass sich das Schiedsgericht am Ende nicht über die Ablehnung des Lizenzligaausschusses hinwegsetzen konnte oder wollte.

Nachdem die Falcons, ihre Fans und Partner sowie viele Basketball-Fans aus ganz Deutschland nun wochenlang mitgefiebert hatten, nachdem Entscheidungen immer wieder vertagt wurden, Junge und sein Team große Rückschläge erlebten und dann wieder Hoffnung schöpften, ist die Streitfrage nun entschieden. Die Falcons werden trotz des sportlichen Aufstiegs eine weitere Saison in der ProA antreten, allerdings überlegen sie noch, ob sie rechtliche Schritte einlegen. Erst im Laufe der Woche wird die Begründung des Schiedsgerichts eingehen.

In den kommenden Tagen werden die Falcons ihre Energie nun aber vor allem darauf verwenden, sich für die Zweitliga-Saison aufzustellen. Zunächst muss mit den Sponsoren geklärt werden, mit wie viel sie sich in der ProA beteiligen, dann muss Junge eine neue Mannschaft aufbauen. Über die unklare Situation hat er ja bereits drei Spieler aus der Aufstiegsmannschaft verloren, "vier oder fünf Spieler" mit deutschem Pass sollen aber auf jeden Fall dabei bleiben.

Junge setzt auf eine Trotzreaktion 

Trotz der Enttäuschung will Junge schnell wieder nach vorne schauen. Dass die Stadt bis zur Saison 2020/21 eine passende Bundesligaspielstätte schaffen will, nennt er eine "gute Perspektive" und glaubt, dass "die tolle Saison im Eventpalast noch niemand vergessen hat". Ab Herbst wollen die Falcons wieder mit einer hungrigen Mannschaft angreifen und den Traum von der Bundesliga mit Verspätung wahr werden lassen. Ein Kanon, in den auch Nürnbergs Sportbürgermeister Klemens Gsell einstimmt: “Wir sind uns einig, dass wir jetzt nicht aufgeben“, erklärt dieser, nachdem sich Ralph Junge bei ihm gemeldet hat. “Wir sehen diese Entscheidung des Schiedsgerichtes als Herausforderung“, erklärt Gsell, der Ralph Junge für sei enormes Engagement dankt auf Nachfrage. Und betont, dass “die Stadt im nächsten Jahr die neue Halle baut“. Die riesengroße Enttäuschung soll schließlich nicht zu lange andauern.  

 

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