Burgstaller wird von Weilers Weggang kalt erwischt

21.6.2016, 13:47 Uhr
Burgstaller wird von Weilers Weggang kalt erwischt

© Sportfoto Zink

Nach dem Relegationsrückspiel gegen Eintracht Frankfurt hatte man sich beim 1. FC Nürnberg in großer Runde verabschiedet. Guido Burgstaller ging fest davon aus, dass er spätestens zum Trainingsauftakt am 27. Juni Chefcoach René Weiler wieder die Hand schütteln würde. Doch Weiler wechselte zum RSC Anderlecht und sorgte damit auch bei den Spielern für große Augen.

"Es hatte zuvor in den Zeitungen gar keine Gerüchte oder so gegeben. Von daher hat mich das schon sehr überrascht", sagt Burgstaller, meint damit aber doch nur den Zeitpunkt. Denn der 27-Jährige ist selbst lange genug im Fußball-Business, "um zu wissen, was alles passieren kann". Ernstzunehmende Treueschwüre sind heutzutage kaum mehr der Rede wert, Vertragslaufzeiten nicht mehr als ein vager Anhaltspunkt. Letzteres gilt jedoch auch für ihn. Den Kärntner hat das Nürnberger Publikum zwar innig in sein Herz geschlossen, ob es dessen leidenschaftliche Art, Fußball zu spielen, noch einmal bestaunen kann, ist wenigstens fraglich.

Noch geht der 13-malige Saisontorschütze zwar davon aus, nach einem zweiwöchigen Mexikourlaub mit Freundin Stefanie und ein paar Tagen in der Heimat pünktlich zum Trainingsauftakt wieder am Valznerweiher zu sein. "Aber ich will nicht um den heißen Brei herumreden: Jeder Sportler will sich auf höchstem Niveau auszeichnen; jeder will in der ersten Bundesliga spielen." Weil aber nicht jeder, sondern nur ganz wenige Spieler des 1. FC Nürnberg infrage kommen, zum finanziellen Vorteil für den klammen Verein zu einem Bundesligisten transferiert zu werden, fällt in diesem Zusammenhang neben Niclas Füllkrug und Tim Leibold nur Burgstallers Name. "Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Jeder weiß, dass ich in Nürnberg glücklich bin. Das gebe ich nicht einfach so auf. Mehr gibt es im Moment dazu nicht zu sagen."

Bornemann "der richtige Mann"

Der Angreifer hegt auch keinerlei Befürchtungen, Nürnbergs sportliche Ausgangslage könnte sich angesichts der finanziell schwierigen Situation sowie Weilers Weggang zur neuen Saison dramatisch verschlechtern: "Der Kern der Mannschaft bleibt ja. Und ich gehe davon aus, dass ein neuer ambitionierter Trainer kommt." Mit Andreas Bornemann habe man den richtigen Mann für die Suche: "Er kennt die Mannschaft und wird den Richtigen finden, da braucht sich keiner Sorgen zu machen", setzt Burgstaller die Messlatte für den Sportvorstand auf ein ambitioniertes Maß.

An Attraktivität habe der Verein nach dem verpassten Aufstieg jedenfalls nicht verloren, findet Burgstaller: "Der Club ist nicht irgendein Verein. Mit dem 1. FC Nürnberg und seinem Umfeld lässt sich sicher Großes erreichen." Co-Trainer Manuel Klökler scheint ebenso zu denken und wird Weiler nun doch nicht nach Anderlecht begleiten, sondern will lieber seinen Vertrag beim 1. FCN erfüllen.

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