Canadi gefällt's! Club gibt beim Trainingsauftakt Gas

20.6.2019, 13:25 Uhr
Canadi gefällt's! Club gibt beim Trainingsauftakt Gas

© 1. FC Nürnberg

Hinter Nürnberg liegt ein trister Abstieg, sogar das punktemäßig schlechteste Erstliga-Jahr der Vereinsgeschichte. Und trotzdem sieht alles nach einer Aufbruchstimmung aus. Dass dann sogar, nach morgendlichem Regen, die Sonne schien, passte ins Bild. "Das überrascht mich", sagte Thomas Grethlein, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, zur großen Kulisse: "Es zeigt, wie viel Kraft es um den Club herum gibt."

Ewerton und Bredlow fehlen 

Man nimmt es gerne als Verpflichtung, bis 8. Juli, wenn es ins Trainingsquarteier nach Maria Alm in Österreich geht, soll im Wesentlichen auch das Team stehen, das Ende Juli in die Punktspiele startet. Am Donnerstag fehlten nur Ewerton und Fabian Bredlow. Der brasilianische Innenverteidiger, der wegen eines abgelaufenen Reisepasses nicht rechtzeitig zurück sein konnte, scheint vor einem Wechsel zum Hamburger SV zu stehen, HSV-Trainer Dieter Hecking schwärmte schon ungewohnt öffentlich von Ewertons Qualitäten. Die Ablösesumme liegt einer Vertragsklausel zufolge bei zwei bis 2,5 Millionen Euro. Torwart Bredlow war vom Training befreit, er führt Verhandlungen mit einem potenziellen neuen Arbeitgeber - welcher das ist, blieb vorerst vertraulich.

Der Rest des Teams lieferte derweil eine erste Einheit, die weit mehr als ein bloßer Aufgalopp war. Ein "intensives Training" nannte es Damir Canadi zu Recht, man habe, so der neue Trainer, schon "ein wenig gesehen, was wir vorhaben", zum Beispiel ein schnelles Kurzpassspiel. Die stattliche Kulisse habe ihn, so Canadi, zwar gar nicht besonders überrascht ("Der Club hat eine Riesentradition"), aber "extrem gefreut".

"Ich bin kein Zauberer" 

"Dass so viele Menschen gekommen sind, ist schön für das Team und für uns alle", sagte Canadi, der in den nächsten Tagen an der Physis, aber auch schon an der Taktik arbeiten will. "Wir haben noch einiges vor", sagt er auch im Blick auf personelle Planspiele. "Das große Ziel" nannte er es, Stabilität zu schaffen, den Verein gemeinsam mit Sportvorstand Robert Palikuca perspektivisch so aufzustellen, dass sich der Club auch in der Bundesliga behaupten kann. "Mich hat noch kein Fan darauf angesprochen, dass ich aufsteigen muss", sagte Canadi auf die Frage nach einer sofortigen Rückkehr nach oben. Natürlich "bin ich gekommen, um aufzusteigen, aber ich bin kein Zauberer", mit anderen Worten: Es geht um die Arbeit an den Grundlagen für einen künftig idealerweise wirklich erstklassigen Verein.

 

 

Erstmals dabei waren die bisher drei Neuzugänge, Marcus Sorg, Felix Lohkemper und Robin Hack. "Das ist der Wahnsinn", sagte Sorg zum Empfang durch das Publikum, er habe schon bei der Wohnungssuche gemerkt, was der Club für Nürnberg bedeutet, erzählte er. Und hat sich vorgenommen, "jetzt ein Teil davon zu werden". Dass die Liga nicht über Liebe entscheidet, weiß auch Sorg, denn: "Ich habe sehr schöne Jahre in der zweiten Liga erlebt." 

 

33 Kommentare