"Das ist ein Schlüssel": Haaß zufrieden mit seinem HCE

10.9.2020, 12:29 Uhr
"Viele Sachen haben schon funktioniert, ein paar auch nicht“: HCE-Trainer Michael Haaß.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo "Viele Sachen haben schon funktioniert, ein paar auch nicht“: HCE-Trainer Michael Haaß.

Es war gar kein so unzufriedener Eindruck, den Michael Haaß gestern nach der Rückkehr nach Erlangen machte. Insgesamt positiv fiel das Urteil des Trainers des HC Erlangen über den Auftritt seiner Mannschaft beim 31:27 (18:10)-Sieg über die Nationalmannschaft der Schweiz am Vorabend aus.

Als "guten Test" ordnete er die Leistung seiner Spieler ein, ohne zu ignorieren, "dass der Start etwas holprig war". Eine Viertelstunde führten die Erlanger, ermöglichten es dem Gegner in der Esslinger Halle durch "ein paar weniger gute Kleinigkeiten in der Abwehr" nach einer eigenen 8:6-Führung, das Resultat in ein 10:8 zu drehen. Doch dann, so Haaß, "hatten wir das Spiel im Griff", so dass es mit 18:10 in die Pause ging.

"Der Start in die zweite Halbzeit ging ein bisschen daneben, da wir wohl kurz dachten, locker weitermachen zu können, und ein bisschen nachlässig waren, sowohl in Abwehr wie auch Angriff", brachte Haaß das Geschehen auf die Platte. Doch er schränkte ein, dass es sich um "nichts Dramatisches" gehandelt habe, "aber insgesamt war die Wurfquote nicht so gut". Näher als auf zwei Treffer kamen die Eidgenossen nicht heran, so dass am Ende ein gerechtes Resultat stand.

"Gefühl fürs Spiel kriegen"

"Viele Sachen haben schon funktioniert, ein paar auch nicht", hatte Haaß Ansatzpunkte gesehen, bei denen er in den verbleibenden drei Wochen bis zum angepeilten Saisonstart im Training mit seiner Mannschaft arbeiten muss.

Schließlich hat er fünf Neuzugänge zu integrieren und wechselte gegen die Schweiz auch munter durch. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann man das noch machen, dass man alle Kombinationen testet, dass alle auch ein Gefühl fürs Spiel kriegen." Was für alle Spieler wichtig sei, die monatelange keinen Wettkampf hatten. Vor allem kamen alle drei Kreisläufer und Spielmacher zum Einsatz. "Die Mittelleute machen es alle gut, da habe ich tatsächlich die Qual der Wahl", meinte der Trainer mit Blick auf Neuzugang Steffen Fäth sowie Nico Büdel und Benedikt Kellner als potenzielle Regisseure. "Das wird uns in der schwierigen anstehenden Saison helfen, dass wir da ohne Qualitätsabfall wechseln können."

Suche nach Ersatz-Gegner

"Amtssprache" ist deutsch, da der aus Flensburg gekommene Schwede Simon Jeppsson fließend spricht und der slowenische Nationalkeeper Klemen Ferlin eifrig paukt. "Da habe ich eher manchmal das Problem, dass er auf Deutsch mit mir spricht und ich aus Gewohnheit noch auf Englisch antworte – dann ist er immer sauer auf mich.", erzählt Haaß mit einem breiten Grinsen.

Natürlich trauert er dem am Montag ausgefallenen Spiel gegen den TVB Stuttgart nach, das wegen der Corona-Erkrankung eines Stuttgarters kurzfristig abgesagt werden musste. Derzeit bemühen sich die HCE-Verantwortlichen, eine Ersatzspiel zu organisieren. Fest eingeplant sind Begegnungen gegen Zweitliga-Aufsteiger Fürstenfeldbruck nächste Woche sowie beim Liga-Rivalen Wetzlar in der Folgewoche.


Diesmal ohne Hochseilgarten: Der HCE bereitet sich vor


Schließlich sollen Automatismen in der Praxis eingeschliffen werden. "Viele Sachen laufen schon sehr gut, bei ein paar anderen, gerade wenn es ganz freie Spiel geht, muss man sich noch finden." Was Haaß zuversichtlich stimmt, ist eine Beobachtung bei den bisherigen Tests und im Training: "Die Jungs sprechen sehr viel miteinander – das ist ein Schlüssel, damit die Mannschaft funktioniert. Es geht um Kleinigkeiten im Spiel, die man als Trainer nicht beeinflussen kann." Alle seien heiß darauf, "dass es möglichst schnell möglichst flüssig klappt." Was beim Spiel gegen die Schweiz ohne Zuschauer übrigens soweit ging, dass es nicht nur das übliche Anfeuern der Mitspieler von der Bank aus gab, sondern auch regelrechte HCE-Sprechchöre.

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