Der Club-Gegner am Freitag: Das hat Heidenheim drauf

28.8.2019, 11:44 Uhr
Zwei, die sich blendend verstehen: Heidenheims Trainer Frank Schmidt und sein Kapitän Marc Schnatterer.

© Roland Weihrauch/dpa Zwei, die sich blendend verstehen: Heidenheims Trainer Frank Schmidt und sein Kapitän Marc Schnatterer.

 So ist die Lage: Die letzte Saison war die bislang erfolgreichste in der Vereinsgeschichte des 1. FC Heidenheim, der am Freitag (18.30 Uhr, Live-Ticker bei nordbayern.de) beim 1. FC Nürnberg gastiert. In seinem sechsten Zweitligajahr am Stück schnupperte das Team von Trainer Frank Schmidt bis zuletzt an den Aufstiegsplätzen, belegte schließlich Rang fünf mit zwei Punkten Rückstand auf Relegationsteilnehmer Union Berlin.

Eine Niederlage, zwei Niederlagen - drei Niederlagen? 

Klar, dass vor dieser Saison bei der Suche nach Geheimfavoriten häufig auch der Name Heidenheim fiel. Prompt legten die Ostalb-Kicker einen erfolgreichen Start hin - 3:1 in Osnabrück, 2:2 gegen Stuttgart und 2:0 im DFB-Pokal in Ulm - doch die letzten beiden Partien in Dresden (1:2) und gegen Sandhausen (0:2) gingen verloren.

+++ Club? Ja, wir hätten gerne ihre Meinung +++

Top & Flop: Bei den anfänglichen Erfolgen beeindruckte der FCH mit Effizienz, Konterstärke und Abgeklärtheit im Abschluss. Und mit Comeback-Qualitäten: In Osnabrück lag man 0:1, gegen den VfB mit 0:2 hinten. Von all diesen Tugenden war in Dresden und vor allem gegen Sandhausen so gut wie nichts zu sehen. Schlechtes Zweikampfverhalten, Mängel in der Raumaufteilung und im Stellungsspiel, fehlende Präzision im Spielaufbau und auf Zufall aufgebaute Offensivbemühungen prägten die Auftritte.

Im Fokus: Der Star ist der Trainer, auch wenn der diese Formulierung gar nicht gerne hört: Seit zwölf Jahren führt Frank Schmidt beim FCH das Kommando, sein Vertrag gilt praktisch als unkündbar. Der heute 45-Jährige ist der dienstälteste Chefcoach im deutschen Profifußball, in den er von 1991 bis 1994 als Jugend- und Amateurspieler des 1. FC Nürnberg erstmals hineinschnuppern durfte. Mit seiner unaufgeregten Art und hoher Fachkompetenz entwickelt der gebürtige Heidenheimer sein Team permanent weiter. Der einstige Innenverteidiger legt dabei sehr viel Wert auf Spielkultur. Sein verlängerter Arm auf dem Rasen ist Kapitän Marc Schnatterer, der ebenfalls seit gut einem Jahrzehnt auf der Ostalb tätig ist. In 169 Zweitligaspielen traf der offensive Mittelfeldspieler 46 Mal für den FCH.

Die Bilanz: Seit 2014 gab es acht Zweitligaduelle, der Club liegt mit vier Siegen, einem Remis und drei Niederlagen bei 13:12 Toren knapp vorne. Auffallend: Zu Hause taten sich die Franken jeweils sehr schwer gegen die Schwaben: Zweimal reichte es mit Ach und Krach zu einem 3:2-Sieg, dazu kommen ein 1:1-Remis und eine 0:1-Niederlage.

Lichtenfels, Nürnberg, Heidenheim 

Man kennt sich: Neben Trainer Schmidt hat nur Mittelfeldspieler Niklas Dorsch eine Club-Vergangenheit. Der gebürtige Lichtenfelser kickte von 2009 bis 2012 als Jugendspieler im Neuen Zabo, der für ihn zum Sprungbrett zum FC Bayern München wurde. Dort konnte sich der heute 21-Jährige aber nicht durchsetzen; doch neben 61 Einsätzen bei den Amateuren steht immerhin ein Bundesligaspiel in seiner Vita. Seit seinem Wechsel an die Brenz vor einem Jahr zählt er zum Stammpersonal. Von Heidenheim zum 1. FCN wechselte vor Saisonbeginn Nikola Dovedan. Der Österreicher kam dort in den vergangenen zwei Spielzeiten 58 Mal zum Einsatz und erzielte dabei 14 Tore. Sollte der 25-Jährige auch am Freitag gegen seinen Ex-Klub treffen, will er aus Respekt auf einen Torjubel verzichten.

Leise Live-Ahnung auf der Ostalb 

Und sonst so? Von den Heimspielen des 1. FC Heidenheim, der übrigens erst seit Januar 2007 (nach der Abspaltung vom SB Heidenheim) existiert, gibt es jederzeit Live-Bilder: Auf der Homepage führt ein Link zur offiziellen FCH-Webcam in der Voith-Arena, der Blick geht in Richtung Osttribüne. Allzu viel vom Spiel bekommt der User dann aber doch nicht mit, denn das Standbild wird nur alle fünf Minuten aktualisiert.

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