Joggen in Nürnberg

Die schönsten Laufstrecken: Eine Runde zwischen Wald, Wasser und Wiese

21.6.2021, 08:42 Uhr
Edeltraud Dörr ist auch mit 71 Jahren noch fit.

© privat Edeltraud Dörr ist auch mit 71 Jahren noch fit.

So klingt ein rundum zufriedener Mensch. Während andere Senioren in ihrem Alter über kleinere und größere Wehwehchen oder gesundheitliche Probleme klagen, spricht Edeltraud Dörr nicht über Medikamente, Operationen und Arztbesuche. Viel lieber spricht sie über den Sport, der dafür sorgt, dass sie auch mit 71 Jahren noch so fit ist. „Es ist ein Geschenk, wenn man in dem Alter noch laufen kann“, sagt sie – und deshalb nimmt sie dieses Geschenk immer wieder gerne an.

Hier geht es zur Lieblingsstrecke von Edeltraud Dörr.  © OpenStreetMap-Mitwirkende

Hier geht es zur Lieblingsstrecke von Edeltraud Dörr. © OpenStreetMap-Mitwirkende © OpenStreetMap-Mitwirkende

Man vergisst die Autos und Verkehr

Vor knapp 35 Jahren hat sie angefangen, damals war sie noch eine junge Lehrerin an einer Sonderschule. „Ich bin durch meinen Mann zum Laufen gekommen“, erinnert sie sich. „Er ist der geistige Vater meiner Marathons.“ An vielen Rennen hat sie seitdem teilgenommen, war in vielen Städten zu Gast, sie hat die Welt auch durch die Augen einer Läuferin gesehen. Inzwischen läuft Edeltraud Dörr aber am liebsten daheim – im Grenzgebiet zwischen Schwabach und Nürnberg.
Für diese Serie hat sie ihre Lieblingsstrecke eingeschickt, die in ihrem Heimatort Wolkersdorf am Wendeplatz beginnt. Die Route führt von dort über die Kellerstraße zum Bahnhof Reichelsdorfer Keller, weiter in die Umbenhauer-, Vorjura und Harrlacher in die Vogtsbergstraße.

Seit gut 35 Jahren geht Dörr nun schon regelmäßig laufen.

Seit gut 35 Jahren geht Dörr nun schon regelmäßig laufen. © privat

Anschließend verlässt man die Straßen, vergisst die Autos und Verkehr und läuft auf dem Waldweg Richtung Eibacher Schleuse. Nach einem Kilometer geht es rechts unter dem Kanal durch und weiter zur Gaststätte Messthaler.

Der Waldweg weicht dann, nach einem kurzen Anstieg zum Kanal, einer schönen Strecke am Ufer entlang bis zur Kanalbrücke Gaulnhoferstraße und von dort weiter bis zur Kreuzung Katzwang. Es geht entlang der Rennmühlstraße, nach der Rednitzbrücke rechts ab, über den Rednitzgrund zum Sportheim Katzwang und von dort über die Kellerstraße weiter bis zum Ausgangspunkt am Wendeplatz in Wolkersdorf.

„Das ist eine wunderschöne und abwechslungsreiche Strecke“, sagt Dörr, sie hat ihrer liebsten Route den Titel „Wald - Wasser - Wiese“ gegeben. Auch eine Freundin, mit der sie die Strecke zuletzt lief, schwärmte von der Schönheit. Sehr abwechslungsreich sei die Route, „man hat nicht so viele Anstiege dabei und am Kanal ist es sehr entspannend“, so Dörr. Eine Runde ist etwas mehr als zehn Kilometer lang, Edeltraud Dörr läuft sie immer wieder gerne. Aber es ist bei weitem nicht der einzige Sport, den sie macht.

Erst ins Schwimmbad, dann aufs Rad

An dem Tag, an dem sie von ihrer Lieblingsstrecke erzählt, war sie in der Früh schon mit ihrem Mann im Schwimmbad, sie geht gerne Radfahren – und als Mitglied der TSG 08 Roth holt sie immer wieder Titel. Aktuell ist sie fränkische und bayerische Cross-Meisterin in der Altersklasse 70. „Ich gewinne in der Regel mangels Konkurrenz“, sagt sie. Auch mit über 70 ist sie noch topfit, „ich bin seit zehn Jahren meine eigene Chefin, gesund und hoffe, dass das möglichst lange so bleibt“.

Mit anderen fitten Frauen traf sie sich seit Jahren dienstags um 8.15 Uhr zu einer „Damen-Runde“ Nordic Walking, eine Stunde sind sie dann immer gemeinsam durch die Gegend gelaufen. Zuletzt waren sie aber monatelang „in einer Zwangspause, es waren noch nicht alle komplett geimpft“, erzählt Dörr. Ende des Monats soll es aber endlich wieder losgehen mit dem Treff.

Denn ein optimaler Tag beginnt für Edeltraud Dörr mit einer sportlichen Einheit, ob nun im Becken oder auf ihrer Lieblingsstrecke. Danach frühstückt sie mit ihrem Mann und genießt das Leben. Dafür muss sie gar nicht weg aus Franken. „Ich fahre nicht in den Urlaub, ich lebe wie im Urlaub“, sagt sie – und klingt tatsächlich: rundum zufrieden.

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