Ein wenig Euphorie beim Club: Ist der Bann jetzt gebrochen?

30.3.2019, 18:47 Uhr
Ein Sieg, der richtig gut tut: Mit dem 3:0 gegen den FC Augsburg darf der Club wieder hoffen.

© Sportfoto Zink / DaMa Ein Sieg, der richtig gut tut: Mit dem 3:0 gegen den FC Augsburg darf der Club wieder hoffen.

Gleich nach Hause gehen wollten hinterher nur wenige. Es kam in letzter Zeit ja nicht so oft vor, dass der 1. FC Nürnberg ein Spiel gewinnen konnte, umso mehr genossen die Fußballer und ihre Fans den 3:0-Erfolg gegen Augsburg.

Der erste Sieg nach über einem halben Jahr oder 20 Bundesliga-Begegnungen setzte fast so etwas wie Euphorie frei im Max-Morlock-Stadion. Die Menschen jubelten und sangen, als habe sich ihr Club gerade mindestens für die Champions League qualifiziert. Ein Blick auf die Tabelle erleichert die Einordnung allerdings ungemein: Es sind immer noch vier Punkte Rückstand auf Stuttgart und den Relegationsplatz, der VfB muss erst am Sonntag in Frankfurt antreten.

Nächstes Ziel: Wieder drei Punkte

Und am nächsten Samstag: zuhause gegen Nürnberg. Augsburg, sagte Torhüter Mathenia, sei für ihn deshalb so etwas wie ein "kleines Halbfinale" gewesen, in dem sich der 1. FC Nürnberg nach Mathenias Rechnung tatsächlich ein großes Finale im Neckarstadion erarbeiten konnte. "Und ich bin sehr zuversichtlich", sagte Mathenia noch, "dass wir nächste Woche wieder drei Punkte holen".

Kollege Leibold hielt den Ball lieber flach: "Wir sind nicht Meister geworden", sagte er, der Weg ist noch lang und steinig, trotzdem versuchten sie, die außergewöhnlichen Eindrücke auszukosten nach den Toren von Ishak (52.), Pereira (87.) und Löwen (90.+1). Besonders die Art und Weise, wie der zuletzt oft glücklose Mittelstürmer die Führung erzielte, sei symptomatisch gewesen für den Auftritt der Nürnberger.

"Ein ungewohntes Gefühl“

"In den letzten Wochen hat uns häufig eine Fußspitze gefehlt“, sagte Mathenia, am Samstag gegen Augsburg nicht, das 1:0 sei letztlich der "Dosenöffner“ gewesen. Für: "Ein ungewohntes Gefühl“, wie Leibold meinte, der letzte Sieg "ist ja gefühlt drei Jahre her“. Die Frage wird sein, was dieser Sieg, der erst dritte für den Aufsteiger, zeitnah bewirken, zeitnah auslösen kann. "Es spielt sich irgendwie leichter, das Selbstvertrauen kommt zurück“, findet Leibold – warnt aber davor, den Erfolg zu hoch zu hängen.

Auch die Anhänger sollten jetzt lieber nicht durchdrehen; am Samstag geht‘s weiter, "dann müssen wir die drei Punkte von heute vergolden“, fordert Mathenia. Sein Lächeln veriet aber zumindest große Erleichterung, seine persönliche Negativ-Serie dauerte ja noch etwas länger. 25 Mal in Folge hatte der Torwart mit dem HSV und dem FCN nicht mehr gewonnen, dass er am Samstag nach Feierabend mal wieder strahlen konnte, hatte auch für Augsburgs Trainer Baum viel mit der 52. Minute zu tun.

Auch Schommers freut's

"Das 1:0 hat natürlich Nürnberg in die Karten gespielt, danach sind sie hinten sehr gut und massiert dringestanden“, sagte Baum, sein Kollege war einfach nur glücklich über den "verdienten Heimsieg, man hat ab der 1. Minute gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten“. Dass sie auch gewinnen konnten, führte Schommers vor allem auch auf die Schlussphase zurück. "Erfreulich“ sei es für ihn gewesen, "dass wir hintenraus unsere Kontermöglichkeiten mal konsequent und effektiv zu Ende gespielt haben.“

 

3:0 gegen Augsburg – der Club kann es also noch. Und hat jetzt zumindest ein leidiges Thema vom Hals. "Es freut mich ebenso, dass wir uns in der nächsten Woche nicht mehr über irgendwelche Serien unterhalten müssen.“ Sondern, unter anderem, über Fan-Gesänge wie: "Oh, wie ist das schön."

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