Endlich auf Augenhöhe! Der FCN freut sich auf Augsburg

28.3.2019, 15:36 Uhr
Fragezeichen: Tim Leibold wird gegen Augsburg beginnen. Ob Matheus Pereira oder Sebastian Kerk auf Linksaußen beginnt, bleibt derweil abzuwarten.

© Sportfoto Zink / WoZi Fragezeichen: Tim Leibold wird gegen Augsburg beginnen. Ob Matheus Pereira oder Sebastian Kerk auf Linksaußen beginnt, bleibt derweil abzuwarten.

Von Abstiegsendspielen war in der jüngeren Club-Vergangenheit schon oft die Rede. Einschließlich dem 0:2 in Hannover - der Niederlage dezimierter Nürnberger, die auch Michael Köllner aus dem Amt hebelte - gingen diese jedoch allesamt verloren. Seitdem Boris Schommers, der als Co-Trainer Köllners Anteil daran hatte, dass der FCN nach vier freudlosen Jahren im Sommer in die Erstklassigkeit zurückkehrte, als Nürnberger Nothelfer fungiert, waren Club-Siege im zähen Ringen um den Klassenverbleib freilich auch erforderlich. Dass sie ausblieben, war aufgrund oft couragierter Leistungen, unglücklicher Spielverläufe und knapper Ergebnisse bitter, aber wohl zu erwarten. In vier der fünf Partien, in denen Schommers den FCN als Interimscoach betreute, begegnete der Altmeister Teams, die im oberen Tabellendrittel gesetzt sind.

Umso mehr freut sich Schommers, der dem Club im Defensivbereich mehr Stabilität verordnet hat, am Samstag (15.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) auf den Besuch aus Augsburg. Und darauf, dass es für die rot-schwarzen Abstiegskämpfer zum ersten Mal unter seiner Regie gegen einen Gegner "auf Augenhöhe" geht. Der auf Platz 14 notierte FCA hat zwar satte zwölf Punkte mehr auf dem Konto als der Tabellenletzte aus Nürnberg. Dass die besten Fußballer der Fuggerstadt, die zuletzt dreimal nicht verloren, davor wie der Club aber recht beständig durch die Bundesliga taumelten, schlagbar sind, leitet Schommers aber nicht primär aus Augsburger Unzulänglichkeiten ab. Sondern aus der ungebrochenen Zuversicht und der weiterhin hohen Leistungsbereitschaft seiner Schützlinge, die sich gegen das Team aus Bayerisch-Schwaben bemühen sollen, auch im Angriff mehr Akzente zu setzen. 

 

"Wir werden am Samstag offensiver agieren, um daheim zu punkten", verspricht der Club-Coach auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Dies würde bedeuten, dass man im Vergleich zu den Vorwochen weiter nach vorne rücken will, auch das Pressing weiter vorne beginnt. Und man vor allem Tore machen möchte, was im Test gegen den tschechischen Erstligisten FK Mlada Boleslav unlängst schon recht gut gelang. Eine Option, um mehr Offensivkraft zu entwickeln ist für Schommers sicher der ballgewandte Matheus Pereira, der seine Rotsperre abgesessen hat und beim 5:1 gegen Mlada Boleslav den Torreigen eröffnete. 

 

Margreitter meldet sich fit

Ob die Leihgabe von Sporting Lissabon oder der zuletzt deutlich formverbesserte Sebastian Kerk, der gegen Frankfurt als Aushilfsaußenverteidiger eine gute Figur machte, auf dem linken Flügel aufgeboten wird, ist denn auch die interessanteste Frage zu einer Club-Aufstellung, in der viele Fragen wohl schon vor dem Anpfiff beantwortet scheinen. Tim Leibold wird nach seiner Gelbsperre links verteidigen, Robert Bauer wohl rechts. In der Abwehrzentrale sind Lukas Mühl und Ewerton gesetzt, auch wenn sich mit dem von seinen Rückenbeschwerden genesenen Georg Margreitter eine Alternative in der Defensivzentrale anbietet. Ähnliches gilt für Patrick Erras, der als Abräumer vor der Abwehr wohl den Vorzug vor dem zuletzt angeschlagenen Ondrej Petrak erhalten wird.

"Die Woche war bis hierhin perfekt" 

"Man merkt, dass am Samstag jeder auf den Platz will", freut sich Schommers auf die immer geringeren Engpässe in seinem Kader, die Auseinandersetzung mit Augsburg, rund 43.000 (!) Zuschauer im Stadion und vor allem darüber, dass sein scheinbar abgeschlagener Club im Abstiegskampf unbedingt ein auch im Ergebnis ablesbares Lebenszeichen senden möchte.

"Wir haben sehr gut trainiert. Die Woche war bis hierhin perfekt", lobt Nürnbergs Coach. Von einem Abstiegsendspiel möchte er trotzdem nichts wissen. "Für uns ist es kein Endspiel", winkt der Club-Trainer ab. Wohlwissend, dass der angestrebte Sieg gegen Augsburg nur der erste Schritt wäre, um auch in der kommenden Saison so vielen Bundesliga-Kontrahenten so gut wie möglich auf Augenhöhe zu begegnen. 

 

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