"Teilweise naiv" - Das 2:5 ärgert FCN-Coach Klauß enorm

24.1.2021, 16:35 Uhr
"Man erreicht im Januar seine Ziele nicht, aber man kann schon die Weichen stellen": Club-Trainer Robert Klauß gerät mit seinem Club mehr und mehr unter Druck.

© Daniel Karmann, dpa "Man erreicht im Januar seine Ziele nicht, aber man kann schon die Weichen stellen": Club-Trainer Robert Klauß gerät mit seinem Club mehr und mehr unter Druck.

Die Statistik zum 2:5 sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus. Liest sich in weiten Teilen sogar mindestens zufriedenstellend. 61 Prozent der Spielzeit in Ballbesitz, 57 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Die entscheidende Kategorie ging allerdings mit 5:2-Toren an Hannover 96. Und damit auch die drei Punkte.

Dem 1. FC Nürnberg blieb zumindest die Hoffnung, dass es schon am Mittwoch im Heimspiel gegen Jahn Regensburg (20.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) wieder besser läuft. Ob die auch berechtigt ist, lässt sich nach den 90 Minuten schwer sagen. Zu einfach kamen die Gäste zu ihren Treffern, zu umständlich präsentierte sich der Club bei seinen Angriffsbemühungen.

Torhüter Christian Mathenia, der beim 1:3 (Haraguchi, 58.) und 1:4 (Muslija, 72.) nicht wirklich gut aussah, sprach hinterher von einer "Achterbahnfahrt"; geärgert hat ihn vor allem, "dass wir in den entscheidenden Aktionen zu nachlässig waren", sagte Mathenia, und zwar vorne wie hinten: "Fünf Gegentore sind natürlich viel zu viel."

"Können es in drei Tagen besser machen"

Seine Zuversicht begründet er damit, dass am Mittwoch schon das nächste Spiel ist, "dass wir es in drei Tagen schon wieder besser machen können". Wie genau das funktionieren soll nach dem über weite Strecken nicht zweitligatauglichen Auftritt gegen Hannover, ist eine gute Frage. "Teilweise zu blöd" hätten sie sich angestellt, "zu naiv", wie Manuel Schäffler meinte und auch sein Trainer fand.

Für Mittwoch wünscht sich Schäffler, dass wir "aggressiv sind und konsequent nach vorn spielen". Die Zielstrebigkeit im letzten Platzdrittel ließ gegen Hannover ebenfalls zu wünschen übrig; Robert Klauß hat plötzlich mehr Baustellen, als ihm lieb sein dürfte.

Was Klauß ärgert

"Wir hatten einen guten Start und kriegen dann das Gegentor", so analysierte der Trainer die Anfangsphase, in der Folgezeit habe seinen Fußballern "der Punch gefehlt, wir hatten viel Ballbesitz, haben aber nicht viel daraus gemacht."

Zwei Tore, immerhin, mit ein bisschen mehr Entschlossenheit wäre vielleicht sogar das eine oder andere mehr drin gewesen. Fünf oder sechs aber bestimmt nicht, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. "Wir spielen ordentlichen Fußball, aber teilweise naiv", so Klauß, "mich ärgert, wie wir verteidigen, dass wir einfache Zweikämpfe verlieren und uns in direkten Zweikämpfen nicht durchsetzen".

Ab jetzt Abstiegskampf?

Viel Zeit, das zu ändern, bleibt ihm nicht. Gegen Regensburg wird wahrscheinlich Margreitter den gesperrten Sörensen ersetzen, zudem wird Klauß, wie er ankündigt, "mit den Spielern hart ins Gericht gehen". Aber hey, es ist ja eine Englische Woche.

0:2 in Heidenheim, 1:1 gegen den HSV, 1:3 in Bochum, jetzt 2:5 gegen Hannover 96. Der Ergebnis-Trend im neuen Jahr spricht gerade nicht für eine sorgenfreie Restsaison, die es eigentlich werden sollte. "Man erreicht im Januar seine Ziele nicht, aber man kann schon die Weichen stellen", das hatte Klauß bereits am ersten Tag des Monats gesagt. Am 24. zeichnet sich eine Richtung ab, die sie eigentlich unbedingt vermeiden wollten.

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