FCN stellt Wiesinger und Reutershahn frei

7.10.2013, 23:11 Uhr
Feierabend am Valznerweiher: Michael Wiesinger (links) und Armin Reutershahn sind nicht mehr Trainer beim FCN.

© Sportfoto Zink / DaMa Feierabend am Valznerweiher: Michael Wiesinger (links) und Armin Reutershahn sind nicht mehr Trainer beim FCN.

Acht Spiele, kein Sieg und am Sonntag das desaströse 0:5-Debakel gegen den Hamburger SV: Diese Bilanz war zu viel für den FCN, der am Montag Trainer Michael Wiesinger und Armin Reutershahn beurlaubt hat.

Wiesinger selbst hatte am Sonntag konsterniert zu Protokoll gegeben, dass er als Trainer nach so einem Spiel "keine Argumente" habe, sich aber gleichzeitig kämpferisch gegeben. Sein Vorgesetzter Martin Bader wiederum hatte sich am Sonntagabend zur Zukunft des Trainergespanns den üblichen Branchenmechanismen entsprechend bedeckt gehalten, "in den Gremien und mit dem Trainer" jedoch eine Analyse der Situation angekündigt. Das eigentlich für Montag geplante Training fand nicht statt, stattdessen gab es die Krisensitzung von Vorstand und Aufsichtsrat, die eine einstimmige Entscheidung brachte.

Bader betonte danach gegenüber Medienvertretern, dass die Vereinführung mit dem Trainergespann durchaus zufrieden gewesen sei. "Wir waren mit der Arbeit von Michael und Armin zufrieden", so Bader, jedoch habe man sich "unter dem Eindruck des 0:5 gegen Hamburg und der letzten Ergebnisse" zu diesem Schritt veranlasst gesehen. Das in den vergangenen vier Jahren Erstligazugehörigkeit Aufgebaute sahen die Verantwortlichen offenbar in Gefahr.

Wiesinger und Reutershahn fuhren Montagnachmittag von der Trainertagung in Frankfurt zurück nach Nürnberg und nahmen das Votum gegen sie laut Bader professionell auf. „Uns ist es nicht leicht gefallen, Michael und Armin die Entscheidung mitzuteilen. Beide identifizieren sich vollauf mit dem Club und waren immer mit Leib und Seele dabei“, erklärte Bader auf der vereinseigenen Homepage. Gegenüber den Medien hatte er zuvor auch die Spieler für die Lage verantwortlich gemacht. Wiesinger und Reutershahn seien auch "Opfer einer Ergebniskrise geworden", die die Mannschaft "gerade im letzten Spiel auch vollbracht" habe, so Bader.

Wer am 19. Oktober beim Gastspiel in Frankfurt auf der Club-Bank Platz nimmt, ist noch völlig offen. Klar ist aber: Aufgrund der anstehenden WM-Qualifikationsspiele werden sich die Reihen am Valznerweiher erst einmal lichten. Am Dienstag wird Athletik-Coach Markus Zidek eine Laufeinheit leiten. Vor dieser Einheit wird die Mannschaft offiziell über den Trainerwechsel informiert. Ab Mittwoch übernimmt U-23-Coach Roger Prinzen das Training, bis ein Nachfolger feststeht.

Aufsichtsratsboss Klaus Schramm meinte dazu nach der knapp vierstündigen Krisensitzung vielsagend: "Wir hoffen, dass Martin Bader die Verhandlungen mit einem Nachfolger bald zu einem guten Ende bringen wird." Konkrete Namen wollte man beim FCN jedoch nicht kommentieren.

Die Amtszeit des Trainergespanns des 1. FC Nürnberg endete somit am Montag nach 280 Tagen. Nach dem überraschenden Abschied von Dieter Hecking kurz vor Weihnachten 2012 hatten Wiesinger und Reutershahn den Club am 1. Januar diesen Jahres übernommen und ihn in der Rückrunde der vergangenen Saison zum souveränen Klassenerhalt geführt.

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