Glänzender Rasen, tote Korallen

Warum diese Fußball-WM nie in Katar hätte stattfinden dürfen, Grund 15

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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6.12.2022, 05:55 Uhr
Auf ihren eigenen WM-Rasen sind sie sehr stolz in Katar, auch im Achtelfinale zwischen England und Senegal war er wieder eine schöne Grundlage. Für das Ökosystem ist der Anbau des Rasens eher weniger schön.

© a-dpa-20221204_224258-3.jpg, dpa Auf ihren eigenen WM-Rasen sind sie sehr stolz in Katar, auch im Achtelfinale zwischen England und Senegal war er wieder eine schöne Grundlage. Für das Ökosystem ist der Anbau des Rasens eher weniger schön.

Schön sah er wieder aus beim Achtelfinale zwischen England und Senegal, der Rasen im al-Bayt-Stadion. Wie eine Oase inmitten der Wüste, was in diesem Fall ja nicht einmal eine Metapher ist.

Noch ein bisschen größer ist die künstlich angelegte Oase nördlich von Doha, wo das Emirat auf mehr als 800.000 Quadratmetern seinen eigenen Fußballrasen anbaut. Ein eigenes Labor hatte der WM-Gastgeber einrichten lassen, um zu testen, welche Rasensorte am besten in Katar aufgehoben ist. Eine niederländische Großgärtnerei hatte ihr Angebot zurückgezogen, den WM-Rasen zu liefern, also haben die Katarer den Rasen für acht Stadien und knapp 50 Trainingsplätze selbst angebaut.

10.000 Liter Wasser pro Tag

10.000 Liter Wasser benötigt so ein Platz pro Tag in der Wüste, hat der „Guardian“ ausgerechnet. Kein Problem, heißt es in Katar, man setze auf die Entsalzung von Meerwasser.

Blöd nur, dass dabei Schwermetalle im Meer zurückbleiben, Korallenriffe beschädigt und Fischeier vernichtet werden. Das Ökosystem im Persischen Golf leidet.

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