Glanzlos aber deutlich: Fürth schlägt Würzburg mit 4:1

7.2.2021, 15:29 Uhr
Traf gegen Würzburg gleich doppelt: Fürths Branimir Hrgota.

© Daniel Karmann, dpa Traf gegen Würzburg gleich doppelt: Fürths Branimir Hrgota.

Mit den Würzburger Kickers war zwar der Tabellenletzte der zweiten Liga zu Gast im Ronhof. Wie ein abgeschlagenes Schlusslicht aber traten die Unterfranken nicht auf, die mit sechs Winter-Zugängen verstärkte Mannschaft trat selbstbewusst auf forderte die Hausherren vor allem mit ihren starken Umschaltmomenten.

Bei der Spielvereinigung Greuther Fürth war Mergim Mavraj zurück in der Startelf, weshalb auch Anton Stach seinen Aushilfsjob als Innenverteidiger kündigen und seinen Stammplatz im defensiven Mittelfeld wieder aufnehmen konnte. Außerdem neu in der Startelf im Vergleich zum 0:2 im DFB-Pokal bei Werder Bremen: Timothy Tillman für den gelbgesperrten Julian Green und Dickson Abiama anstelle von Havard Nielsen.

Munsy bringt Würzburg in Führung

Der junge Stürmer hatte auch die erste gefährliche Situation: Bei einem langen Ball setzte er sich stark im Zweikampf gegen Christian Strohdiek durch, Schiedsrichter Arne Aarnink entschied aber auf Offensivfoul - obwohl Abiama den Ball gespielt hatte. Kurz darauf klärten die Kickers eine Flanke von Tillman bevor der ehemalige Eltersdorfer im Strafraum eingreifen konnte. Das Kleeblatt legte in den ersten fünf Minuten spielfreudig los, die Würzburger versuchten das Angriffsspiel der Hausherren mit frühen Anlaufen zu unterbinden.

In Bedrängnis brachten sich die Spielvereinigung selbst: Mergim Mavraj köpfte den Ball direkt in die Füße von Mitja Lotric, der sofort Patrick Sontheimer steil schickte. Sascha Burchert sprintete aus der Box, kam aber zu spät und erwischte den ehemaligen Fürther, der den Ball zwar noch weiterleiten konnte, dann aber verletzt liegen blieb. Zunächst entschieden sich die Unparteiischen auf Abseits, das der VAR einkassierte. So zählte der Treffer von Ridge Munsy (16.). Fast hätte Sebastian Ernst per Kopf direkt die passende Antwort parat gehabt, sein Versuch nach einer Seguin-Ecke landete aber in den Armen von Hendrik Bonmann.

Zwei Wechsel zur Pause

Der Wind wurde eisiger im Ronhof, und auf der Tribüne spürte man die aufkeimende Nervosität bei den Fürther Verantwortlichen. Die Kickers hatten ihre erste Chance genutzt, Munsy hatten zum vierten Mal im dritten Spiel getroffen. Halten konnte der Tabellenletzte die Führung nicht lange, stattdessen verteilten auch die Unterfranken Geschenke. Branimir Hrgota spitzelte bei einer zu Katastrophen-Rückgabe von Strohdiek dazwischen, Keeper Bonmann ließ klatschen und Abiama musste nur noch einnicken (29.). Auch hier hätte fast im direkten Gegenzug die Antwort folgen können, Burchert parierte aber stark gegen Sontheimer.

Die Hektik auf der Haupttribüne übertrug sich nun auch auf den Rasen. Die Kickers konterten munter weiter, Munsy legte mit Auge quer auf den alleingelassenen Marvin Pieringer, dessen Schuss erneut Burchert abwehrte. Kurz darauf hielt er auch das kurze Eck gegen Rolf Feltscher sauber. Beide Mannschaften drängten vor dem Pausenpfiff auf das zweite Tor, doch es ging mit einem Remis in die Kabinen. Zurück kam das Kleeblatt auf zwei Positionen verändert: Jamie Leweling und Hans Nunoo Sarpei ersetzten Tillman und Mavraj. Stach rückte in die Innenverteidigung.

Fragwürdiger Elfmeter

Die Spielvereinigung kehrte selbst wie ausgewechselt zurück auf dem Platz. Mit dem bislang besten Angriff der Partie traf das Kleeblatt zum 2:1: Über den linken Flügel kam der Ball zu Ernst, der sich stark zur Grundlinie durchtankte. Dort leitete Abiama per One-Touch zurück zu Hrgota. Und der versenkte (50.). Die Kickers gaben nicht auf, Arne Feick und der eingewechselte Rajiv van la Parra scheiterten aber an Burchert. Kurz darauf war Munsy auf der linken Fürther Abwehrseite durch, wieder parierte der Kleeblatt-Keeper stark auf der Linie.

Bei den Kickers kam langsam Frust auf, nach einem Foul an Leweling kam es direkt vor der Fürther Bank zu einer kleinen Rudelbildung. Es wurde immer hektischer, und plötzlich gab es Elfmeter für die Gastgeber: Leweling dribbelte im Strafraum, Keeper Bonmann berührte den 19-Jährigen allerdings nicht. Der VAR aber nahm die Entscheidung nicht zurück. Hrgota war’s egal: Er trat an und trag: 3:1 (80.).

Sieben Minuten später machte Joker Robin Kehr alles klar, indem er den Ball an Bonmann vorbei ins kurze Eck legte. 4:1 - die Entscheidung. Auch wenn nicht in der Höhe gerecht und auch durch Glück erzielt, so war es doch ein verdienter Heimsieg fürs Kleeblatt. Die Spielvereinigung bleibt damit weiter an den Spitzenplätzen der zweiten Liga dran. Und Würzburg bleibt Letzter.

+++ Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachjubeln! +++

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Bauer, Mavraj (46. Sarpei), Raum - Stach - Seguin (88. Cavar), Tillman (46. Leweling) - Ernst - Hrgota (83. Nielsen), Abiama (83. Kehr)

Würzburger Kickers: Bonmann - Feltscher, Strohdiek, Douglas, Feick - Hägele - Sontheimer, Hasek - Lotric - Pieringer (54. van la Parra), Munsy

Tore: 0:1 Munsy (15.), 1:1 Abiama (28.), 2:1 Hrgota (50.), 3:1 Hrgota (FE., 80.), 4:1 Kehr (87.) | Gelbe Karten: Burchert, Bauer, Stach / Douglas, Lotric | Schiedsrichter: Aarnink (Nordhorn)

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