Däne kommt aus Kolding
"Ein echter Gewinn": Der HC Erlangen freut sich auf Sommer-Zugang Lönborg
Sport-Redaktion
Am Donnerstag gab es in Dänemark nichts zu holen. In Aalborg stand für die deutsche Nationalmannschaft im ersten Spiel nach der WM ein ernüchterndes 23:30. Auch zwei Steinert-Treffer und ein Tor von Tim Zechel, Steinerts Kollege beim HC Erlangen, änderten nichts daran, dass der Eindruck, den das DHB-Team zehn Monate vor Auftakt der Heim-EM machte, ein wirklich sehr schlechter war.
Weil zumindest Torwart Wolff einen guten Tag erwischt hatte und Weltmeister Dänemark gegen Ende den Schongang einlegte, wurde aus der frustrierenden Niederlage in Aalborg kein Fiasko. Seiner Unzufriedenheit über den Auftritt hatte Alfred Gislason derweil schon nach knapp zwölf Minuten Ausdruck verliehen. "Jungs, wir sind nicht voll da. Das ist zu wenig", schimpfte der Bundestrainer in einer ersten Auszeit.
Der HC Erlangen stellt sich flexibler auf
Dass Dienstreisen nach Dänemark auch erfolgreich sein können, wissen sie zumindest in Erlangen. Raul Alonso, der Alfred Gislason in Kiel einst bei dessen Titeljagd unterstützte und den HCE als Sportdirektor und Chefcoach lenkt, hat dort einen weiteren Neuzugang für die kommende Bundesliga-Saison an Land gezogen. Mads-Peter Lönborg ist 185 Zentimeter groß, 88 Kilogramm schwer und seit zwei Tagen 27 Jahre alt. Mit dem Linkshänder stellt sich Erlangens Lieblingsverein ab dem Sommer flexibler auf. Lönborg, der vom dänischen Topklub Kolding in die Bundesliga wechselt, hat seine Stärken in der Abwehr und im Angriff.
Auf dem Weg nach vorne kann der von Alonso in intensiven Gesprächen abgeholte Bald-Erlanger sowohl als Rechtsaußen, wo sich der HCE im Sommer durch den Sellin-Abgang neu aufstellt, und im rechten Rückraum ran. Eine Variabilität, die Christoph Steinert nur in der Nationalmannschaft nachweist.
Raul Alonso: "Sehr ehrgeizig"
"Mit Mads-Peter bekommen wir mehr taktische Varianten. Er wird uns etwas geben, das wir bislang noch nicht haben", erklärt entsprechend auch Raul Alonso das Engagement des Fitness-und-Ernährungsfreaks, den Erlangens Dänemark-Reisender als "technisch hervorragend ausgebildet, sehr ruhig am Ball und enorm ehrgeizig" beschreibt.
"Die Verpflichtung ist vor allem durch die Vielseitigkeit ein echter Gewinn und gibt unserer Zukunftshoffnung Stephan Seitz Zeit zur Entwicklung", fasst der HCE-Coach die Vorteile des Lönborg-Transfers zusammen. In der nächsten Saison möchte der HCE weitere Fortschritte unternehmen. Etwas, was die DHB-Auswahl mit Christoph Steinert und Tim Zechel in der EM-Vorbereitung schon am Sonntag will.
Ab 14.15 Uhr (ZDF) bekommt die Nationalmannschaft im Rückspiel gegen Dänemark gleich die Chance zur Revanche. Und dazu, das Publikum in Hamburg abzuholen. Gislasons klarer Arbeitsauftrag: "Wir wollen es da besser machen."
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