Leistungssteigerung nach der Pause

Erster Test, erster Sieg: Erlangens Aufholjäger krallen sich Gummersbach

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

zur Autorenseite

27.7.2023, 21:01 Uhr
Daran, wie man gegen Gummersbach jubelt, durfte sich Tim Zechel - hier gegen den VfL im Februar 2022 erfolgreich - am Donnerstag in Kleinostheim erinnern.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Daran, wie man gegen Gummersbach jubelt, durfte sich Tim Zechel - hier gegen den VfL im Februar 2022 erfolgreich - am Donnerstag in Kleinostheim erinnern.

Für den Sportdirektor war es ein Heimspiel. Raul Alonso, das erzählte der im fränkisch-hessischen Grenzland Großgewordene, hatte in der Maingauhalle selbst einst Handball gespielt. Mit Obernburg etwa war er in der Oberliga ansässigen Kleinostheimern begegnet. Damals in der Vorbereitung.

Obenauf in Unterfranken

"Ich freue mich, dahin zurückzukehren", sagte also der Sportliche Leiter des HCE, der in der Maingauhalle gegen den Liga-Kontrahenten aus Gummersbach sein erstes Testspiel bestritt. "Im Vordergrund steht jedoch", das sagte Raul Alonso vor dem Kräftemessen sehr nachvollziehbar auch, "dass auf uns dort ein harter Prüfstein wartet". Dank einer phänomenalen Aufholjagd räumte das von Hartmut Mayerhoffer seit rund zwei Wochen trainierte Team diesen Prüfstein am Donnerstagabend beim 34:31 (12:17) aus dem Weg. Der Heimspielatmosphäre, welche die in ihrer Mehrheit dem HCE zugeneigten Zuschauer in der Nähe von Aschaffenburg schufen, kam das freilich entgegen.

Dass es erfolgreich ausgehen würde, war aus Erlanger Sicht im Vorfeld der ersten Wettkampfsimulation nicht zwingend zu erwarten gewesen. Und auch nicht zur Pause. Der VfL Gummersbach, mit dem man sich zur Kraftprobe in der Maingauhalle verabredet hatte, hat als Aufsteiger eine aus seiner Sicht sehr ansprechende Vorsaison drei Plätze vor dem HCE auf Rang zehn abgeschlossen. Selbstgefälligkeit erwartete auch Raul Alonso von Erlangens erstem Testspielgegner deshalb keineswegs. "Ich rechne mit einem zu 100 Prozent laufbereiten und mit viel Tempo agierenden VfL, gegen den wir uns speziell im Rückzugsverhalten sehr diszipliniert zeigen müssen", erläuterte Erlangens Sportlicher Leiter vor Erlangens erstem Prüfstein-Spiel.

In dieses startete der HCE, dem Gedeon Guardiola und Nico Büdel krankheitsbedingt fehlten, trotz der durch Kapitän Firnhaber erzielten Führung einigermaßen holprig. Weil das bis zum Kabinengang so blieb, einzuübende Automatismen noch nicht griffen, hieß es zur Pause aus rot-blauer Perspektive 12:17.

Eine veritable Leistungssteigerung nach Wiederbeginn sollte sich für Erlangen aber auszahlen. HCE-Torwart Bertram Obling wartete nun ein ums andere Mal mit tollen Paraden auf. Und gab im Zusammenspiel mit einer nun galligeren Abwehr seinem Team damit die Möglichkeit, Zielführenderes nach vorne zu entwickeln. Der HCE holte auf, kam in Schlagdistanz und glich durch Neuzugang Mads-Peter Lönborg zum 27:27 aus. Der Däne Lönborg und der Schwede Svensson setzten Erlangen im Fortlauf ins Vordertreffen. Der frischgebackene U21-Weltmeister Stephan Seitz und Tim Zechel, der beim vorentscheidenden Treffer zum 33:31 am Ende einer flüssigen Ballzirkulation stand, belohnte den nun gekonnten Vortrag siegbringend.

Mayerhoffer: "Gute Abläufe im Angriff"

"Wir wollen wissen, wo wir stehen", hatte Raul Alonso vor der Verabredung mit dem VfL gesagt. Ordentlich da? Das darf man annehmen. "Obwohl wir in dieser frühen Phase noch wenig im taktischen Bereich trainiert haben, zeigten wir einige gute Abläufe im Angriff", lobte HCE-Coach Hartmut Mayerhoffer auf der vereinseigenen Website Erlangens Energieleistung im Anschluss. Bis zum Heimspiel-Auftakt gegen den TSV Hannover-Burgdorf in der Bundesliga am 24. August ist noch einige Zeit, es noch besser zu machen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare