Zehn Tore nach einer "lädierten Saison"

Metzners großer Plan: HC Erlangen peilt finalen Erfolg am Sonntag an

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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9.6.2023, 15:11 Uhr
Magnetischer Zug mit Wirkung: Antonio Metzner gefiel im Heimspiel gegen Flensburg besonders. Siegbringend soll der Einsatz des treffsicheren Zopfträgers bestenfalls beim Saisonfinale werden.   

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Magnetischer Zug mit Wirkung: Antonio Metzner gefiel im Heimspiel gegen Flensburg besonders. Siegbringend soll der Einsatz des treffsicheren Zopfträgers bestenfalls beim Saisonfinale werden.   

An Selbstkritik mangelte es dem verhinderten Sieggaranten nicht. „Klar freu‘ ich mich über zehn Tore nach einer lädierten Saison“, sagte Antonio Metzner nach dem 28:33 gegen Flensburg also. Und ging ins Detail. „Kurz vor der Halbzeit habe ich den einen übers Tor geworfen. Auch in der Abwehr hätte ich mehr zeigen müssen“, gab der Zopfträger des HC Erlangen zu. Spieler und Fans hatten sich da bereits auf der Platte versammelt. Selfies wurden gemacht, Kontakte gepflegt und die Trikots im Rahmen der Red Night für den guten Zweck versteigert.

Gut gemacht an diesem Abend hatte es eigentlich auch Antonio Metzner. „Wie wir gekämpft haben, haben alle in der Halle gesehen“, ergänzte Erlangens bester Werfer. Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Partien war es unruhig geworden beim HCE. Dass es an Fronleichnam unruhiger wurde in der gegnerischen Abwehr? Lag aus Flensburger Sicht ganz wesentlich an Metzner. „Mit ihm hatten wir nach der Pause so einige Probleme“, bestätigte Flensburgs Interimscoach Mark Bult.

Alonso benennt das Dauer-Manko des HC Erlangen

Ähnlich sah das Raul Alonso. „Es hat sich enger angefühlt, als das Ergebnis es aussagt“, befand Erlangens Chefcoach, der im Gegensatz zu vielen Partien davor ein „tolles Spiel“ seines Teams gesehen hatte. „Wir hatten Phasen, in denen wir Chancen haben, näher ranzukommen, diese Chancen aber nicht genutzt“, bemängelte Alonso ein Dauer-Manko der Hausherren. Und zollte den Anhängern ein maximales Lob. „Das war noch einmal der Beweis, dass sie uns stärker machen.“

Vor und nach dem Mannheim-Murks hätte man die Arena die ganze Zeit hinter sich gehabt. Hätte im Gegensatz zur eklatanten Auswärtsschwäche dort positive Ergebnisse erzielt, sogar Handball-Feste gefeiert. Am Donnerstag reichte die kämpferische Topleistung gegen ein Topteam dafür nicht. Wenn neben Erlangens Kraft auch die Saison am Sonntag (15.30 Uhr, Sky) beim Bergischen HC zu Ende geht, will der HCE gleichwohl Kraft aus dem letzten Heimspiel schöpfen. „Wir müssen uns schnell erholen und dann versuchen, die Punkte 29 und 30 zu holen“, kündigte Alonso vor der Auseinandersetzung mit dem Tabellenelften an.

Saisonabschluss beim BHC - Metzner: "Wir wollen die 30 Punkte"

Dass Steinert-Ersatz Metzner im rechten Rückraum dabei erneut eine wichtige Rolle zukommen könnte, verstand sich von selbst. Auch wenn der 26-Jährige für diese Rolle nach langer Ausfallzeit gar nicht vorgesehen war. „Er stellt sich in den Dienst der Mannschaft“, hob der HCE-Coach hervor. Metzner, der sich nach Selbstauskunft „ein Stück des Bauchmuskels vom Beckenkammkochen abgeledert hat“, bekräftigte das. „Wir wollen die 30 Punkte. Jetzt gilt es, alle Kräfte zu bündeln und erfolgreich zu sein“, erklärte der über zwei Meter große HCE-Hüne, der am Sonntag nur allzu gerne Erlangens tatsächlicher Sieggarant wäre.

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