HC Erlangen

Schockdiagnose: Overby fehlt dem HCE lange

7.5.2021, 19:15 Uhr
Hat den Einsatz gegen Kiel teuer bezahlt: Petter Overby (links) fällt lange aus.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Hat den Einsatz gegen Kiel teuer bezahlt: Petter Overby (links) fällt lange aus.

Die Verantwortlichen hatten noch gehofft, vor allem hatte natürlich Petter Overby gehofft: auf eine Unschärfe des Röntgenbildes; darauf, dass ihn sein Körpergefühl vielleicht täuscht; dass die Signale, die sein Knie seit Mittwochabend aussendete, eine Überreaktion waren. Am Freitagnachmittag brachte eine weitere Untersuchung aber doch die befürchtete und ernüchternde Diagnose.

Zwar hat sich der Abwehrchef des HC Erlangen bei der 25:31-Niederlage gegen Kiel keinen Kreuzbandriss zugezogen, sein Knie ist trotzdem so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass er mehrere Wochen und damit für den Rest der Saison ausfallen wird. "Bitter", sagt Geschäftsführer René Selke, der Überbringer der Botschaft, und weiß, dass die Situation damit noch sehr vornehm umschrieben ist.

Wichtige Säulen fehlen dem HCE weiter

Beim HCE hatte man nach der kollektiven Infektion mit dem Coronavirus und diversen zum Teil langwierigen Verletzungen darauf gehofft, das letzte Saisondrittel in voller Mannschaftsstärke angehen zu können. Um endlich einmal richtig zeigen zu können, was im aktuellen Jahrgang steckt. Aber daraus wird nun wieder nichts.

Rückraumspieler Sime Ivic könnte im Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen am Sonntag (16 Uhr) zwar nach fast zwei Monaten Pause zurückkehren, mit Torhüter Klemen Ferlin, Kapitän Nikolai Link und Neu-Nationalspieler Antonio Metzner fehlen aber weiter wichtige Säulen.

Platzt Overbys Traum von Olympia?

Im Fall von Overby besteht die kleine Hoffnung, dass er Mitte Juni wieder ins Training einsteigen könnte. Dass er auf den letzten Metern dann aber noch eine große Hilfe sein kann, ist eher unwahrscheinlich. "Wir müssen das als Mannschaft lösen", sagt Selke und weil Link wohl frühestens nächste Woche gegen die Rhein-Neckar Löwen wieder mitmischen kann, bedeutet das, dass gegen den Abstiegskandidaten Ludwigshafen in der Mitte wohl vor allem Sebastian Firnhaber, Jan Schäffer und Nico Büdel die Knochen hinhalten müssen. Einen "extrem gefährlichen Gegner" erwarten sie beim HCE am Sonntag, weil es für die Gäste beinahe schon die letzte Chance ist, den Abstiegskampf noch einmal spannend zu machen.

Während die Eulen ums Überleben in der Bundesliga kämpfen, wird Petter Overby ab heute an seinem Comeback arbeiten. Er hat ja auch in der Sommerpause große Pläne. "Für mich können die Spiele jetzt gar nicht früh genug kommen", sagte Overby gegenüber dieser Zeitung, als ihm Mitte März mit der norwegischen Nationalmannschaft die Qualifikation für die Olympischen Spiele gelungen war. Jetzt würde jeder Tag helfen, an dem sie später beginnen.

Am 23. Juli sollen die Spiele von Tokio mit einem Jahr Verspätung eröffnet werden - wenn sie denn wirklich stattfinden. Overby darf jedenfalls noch hoffen, dass sich sein Traum trotz der Verletzung erfüllt.

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