Drei Niederlagen in Folge

"Schwere Zeit" beim HC Erlangen: Das sagt Alonso

7.12.2021, 06:00 Uhr
Original: Ruhe bewahren, analysieren: Raul Alonso sieht genau hin.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Original: Ruhe bewahren, analysieren: Raul Alonso sieht genau hin.

Raul Alonso hat schon viel gesehen im Handballsport. Er hat in Spanien gespielt, in Deutschland, hat in Österreich, Belarus und auch in Kiel sowie für den Deutschen Handball-Bund als Trainer schon gearbeitet. Das hilft dem Sportdirektor des HC Erlangen bei der Arbeit, natürlich. In diesen Tagen vielleicht mehr denn je. Denn die Erlanger sind aus der Spur geraten, Platz zwölf in der Handball-Bundesliga ist zu wenig für die eigenen Ansprüche, zumal die Konkurrenz dahinter und davor ein bis drei Spiele weniger absolviert hat. Und das ernüchternde 25:34 in Göppingen vom Sonntag gibt wenig Anlass zur Hoffnung, dass sich die Mannschaft gerade auf dem richtigen Weg befindet.

"Die Gesetze im Leistungssport sind so, dass wenn es nicht läuft, viel hinterfragt wird", sagt Alonso, angesprochen auf den Anteil von Trainer Michael Haaß an diesem Negativlauf. "Ich plädiere für eine Gesamtbetrachtung der Dinge." Der Sportdirektor spricht von einer "schweren Zeit" für alle und macht unmissverständlich klar: Nur gemeinsam kommen sie da wieder raus: Spieler, Trainer und Sportdirektor.

Den einen Schalter, der umgelegt werden muss, konnte der Spanier am Montagvormittag noch nicht benennen, er ist aber zuversichtlich, ihn in den nächsten Tagen zu finden – wenn es ihn denn so gibt. "Wir müssen jetzt eine kurzfristige Lösung finden, um diesen Trend anzuhalten. Und dann kann man in der Winterpause weitreichende Analysen machen."

Überraschungsmoment fehlt

Was nicht bedeutet, dass sie dieses 25:34 nicht analysieren würden, im Gegenteil. Sie schauen viel Video in Erlangen in diesen Tagen, versuchen Parallelen in den vergangenen Spielen auszumachen. Und dann zu korrigieren. Zeit dafür haben sie genug, das nächste Ligaspiel steht erst am 19. Dezember an, fünf Tage zuvor kommt die HSG Wetzlar zum Pokal-Achtelfinale in die Nürnberger Arena. Die Baustellen dürften auf der Hand liegen: Die zu Saisonbeginn noch so starke Defensive, schnell auf den Beinen wie im Kopf und kräftig zupackend, ist erst einmal Geschichte. Die Torhüter schwanken dahinter darum zwischen Weltklasse-Auftritten und komplett schwarzen Tagen. Das Angriffsspiel wirkt zunehmend statisch und extrem auf die Rückraumschützen Simon Jeppsson und Christoph Steinert ausgelegt, es fehlt das Überraschungsmoment.

"Wir haben gegen Wetzlar ein Endspiel mit K.o.-Charakter", sagt Alonso. "Da ist die Erwartungshaltung, dass die Mannschaft ein komplett anderes Gesicht zeigt." Der Spanier vertraut Mannschaft und Trainer, das betont er. "Ich bin positiv eingestellt", sagt er, "dass wir am Ende stärker rauskommen. Er hat schon viel gesehen im Handballsport. Unwahrscheinlich ist das nicht. Doch es bedarf viel Arbeit.

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